HUMOUR RESOURCES – Schräges und Skurriles aus der Welt der Personalabteilungen
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Wissen Sie, dass laut Wikipedia <strong>der</strong> Hofrat mit HR abgekürzt wird?<br />
Blue Color Lea<strong>der</strong>chip<br />
Jörg Buckmann, Master of Frechmut, buckmanngewinnt.ch<br />
Eigentlich wollte ich in dieser Glosse über den Humor im HR a bisserl über den Titelwahn unserer östlichen<br />
Nachbarn, sprich unserer lieben Österreicherinnen <strong>und</strong> Österreicher, herziehen. Frau Magistra, Herr<br />
Hofrat, habe die Ehre. Wissen Sie, dass laut Wikipedia <strong>der</strong> Hofrat mit HR abgekürzt wird? Allein das wäre<br />
ja schon ein F<strong>und</strong>us für jede Menge lustiger Assoziationen. Ich verlasse jedoch lieber den eher heiklen<br />
Themenpfad <strong>und</strong> wende mich einem an<strong>der</strong>en Thema zu: dem eigentlichen HR.<br />
Ich liebe unsere deutsche Sprache. Sehr sogar. Das hat, um ganz ehrlich zu sein, nicht nur mit <strong>der</strong><br />
Tatsache zu tun, dass ich sie wirklich schön finde, son<strong>der</strong>n ist auch ein wenig dem Umstand geschuldet,<br />
dass es um mein Englisch nicht so gut bestellt ist. Und meine kurze Anekdote vom Englischen <strong>und</strong> dem<br />
Fakt, dass manche dieses gerne einstreuen, um damit ein weltmännisches Gebaren zu dokumentieren.<br />
O<strong>der</strong> ganz einfach, um damit anzugeben (womit wir fast schon wie<strong>der</strong> beim Ausgangspunkt <strong>der</strong><br />
„Titel“-Thematik wären). O<strong>der</strong> auch, um vermeintlich anzugeben. Denn <strong>der</strong> Schuss kann sehr wohl auch<br />
nach hinten losgehen, wie <strong>der</strong> Volksm<strong>und</strong> so w<strong>und</strong>erbar treffend formuliert. Meine Anekdote handelt also<br />
vom Englischen <strong>und</strong> von einer gewissen Schadenfreude. Einer übrigens ganz speziellen Humorform, die<br />
gerade im HR nicht selten anzutreffen ist. Und die kleine G‘schicht handelt gewissermaßen vom edlen<br />
Gegenteil <strong>der</strong> Schadenfreude, <strong>der</strong> altbewährten Selbstironie. Ich will darauf hin<strong>aus</strong>, dass man das mit dem<br />
Englischprahlen besser sein lassen sollte. Ich erinnere mich nämlich an einen Mitarbeiter, durch<strong>aus</strong> talentiert<br />
<strong>und</strong> auf jeden Fall auf- <strong>und</strong> zielstrebend, <strong>der</strong> in einem Projektpapier von nötiger Lea<strong>der</strong>chip schrieb.<br />
Dachte ich zuerst noch an einen Schreibfehler, so war mir nach <strong>der</strong> dritten Wie<strong>der</strong>holung des Wortes klar,<br />
dass es sich nicht um einen Irrtum handelte. Im Übrigen spreche ich hier auch nicht von einer frühen<br />
Form <strong>der</strong> Digitalisierung, in welcher Führungskräften ein entsprechen<strong>der</strong> Chip unter die Haut (o<strong>der</strong> unter<br />
die Zunge o<strong>der</strong> das Ohrläppchen, wer weiß das schon) operiert hätte werden sollen. Übrigens: … das „hätte<br />
werden sollen“ <strong>–</strong> das ist deutsche Sprache in Reinkultur, I love it!<br />
Also, mein Mitarbeiter schrieb frisch-fröhlich vom Lea<strong>der</strong>chip, <strong>und</strong> ich konnte mir ein Grinsen <strong>und</strong> eine<br />
süffisante Korrektur, natürlich mit Rotstift, nicht verkneifen. Aber da ist ja auch noch die Sache mit dem<br />
über-sich-selbst-lachen-Können. Diese ganz beson<strong>der</strong>e Form von Humor glänzt in unseren Gefilden (sprich<br />
Personalistenamtsstuben, o<strong>der</strong> wie man das in Austria auch immer nennt) noch immer großflächig durch<br />
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