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2007-02

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in enger Nachbarschaft zu den Reichs wohnte, schätzt den<br />

Sigi sehr und findet ein dickes Lob: „Ein echter Individualist<br />

– einer der ganz großen Gegenwartskünstler.“<br />

Das dokumentierte sich auch darin: 1996 erhält Siegfried<br />

Reich an der Stolpe den Lovis-Corinth-Preis. Diese<br />

hohe Auszeichnung wird ihm verliehen von der Künstlergilde<br />

Esslingen und dem „Museum Ostdeutsche Galerie<br />

Regenburg“.<br />

Reich an der Stolpe sagte einmal: „Ein Bild ist Handschrift.<br />

Die zeitliche Bindung liegt nicht in der Illustration<br />

der Umwelt, sondern im seismografischen Aufzeichnen der<br />

innersten Schwingungen des kosmischen Geschehens.“<br />

Kultur<br />

Solche Sätze muss man wirken lassen. Das Begreifen<br />

des Gesagten geht relativ schnell über die Bühne. Aber:<br />

Das Erspüren, das innere Nachvollziehen eines derartigen<br />

Zeugnisses muss nicht hier und jetzt bei der dritten Tasse<br />

Kaffee – so gegen 22.50 Uhr – bei Schneiders stattfinden.<br />

Später in der Nacht vielleicht? Morgen? Oder nie? Wie<br />

wichtig ist das überhaupt?<br />

Übrigens organisierten die Schneiders kürzlich eine viel<br />

beachtete Ausstellung in der kleinen Freudenberger Galerie.<br />

Im „Alten Flecken“ gab sich zu diesem Anlass die<br />

Kunstwelt ein Stelldichein. Eine hochkarätige Ausstellung<br />

in kleinerem Rahmen. Vielleicht halten die Werke Siegfried<br />

Reichs an der Stolpe bald Einzug in andere Kulturstätten<br />

im Siegerland. Beispielsweise unter dem Siegener<br />

Krönchen. Das wär’s doch!<br />

Siegfried Reich an der Stolpe in seinem Atelier im<br />

spanischen Altea.<br />

Kurz vor Weihnachten des Jahres 1997 schreibt Siegfried<br />

Reich an der Stolpe anlässlich der Veröffentlichung<br />

des Kataloges „S. Reich a. d. Stolpe – Arbeiten/Obras<br />

1945–1997“ ein paar Sätze, die sein gesamtes Werk charakterisieren:<br />

„In meiner Kindheit und Jugend liegen die<br />

ersten Beobachtungen und Erkenntnisse in der Natur, die<br />

später Basis in der Vielfalt meines Schaffens wurden. Die<br />

Naturgeschehnisse bleiben der Urgrund meiner künstlerischen<br />

Ideen, die zum Bild führen. Das sind schöpferische<br />

Verkopplungen in sensibler und konstruktiver Form oder<br />

dynamischer Emotion. Die Idee, eine geistige und noch<br />

unfertige Vorstellung, ist die Geburt eines Bildes – ähnlich<br />

einer Befruchtung aus einem dunklen amorphen Urgrund<br />

bis hin zu mehr und mehr sichtbarem Licht. Gestaltformen<br />

und Farben verbinden sich zum Bild. Die Natur zeigt sich<br />

im Wachsen, Werden und Vergehen bis zum Zerfall (Geburt<br />

und Tod). Auch im Bild finden wir Ordnung, Komposition,<br />

auch Unordnung, Zerfall und wieder Aufbau. C’est la vie!<br />

– Viele Fakten, Möglichkeiten der Gestaltung, neue Mittel<br />

– Es bewegt sich etwas hin zum Bild. Meine Gestaltformen<br />

im Bild: Neuerleben und Anregungen von Objekten, Fundstücken<br />

verschiedenster Materialien, dynamisch emotional,<br />

dann Farbe, Tusche, Leinwandformate, Druckpapier<br />

– im Bildformat beginnt eine neue Phase des Farb-Form-<br />

Erlebnisses.“<br />

Dieter Gerst<br />

Tierarzt Mobil<br />

Jutta Martens<br />

Hauptstraße 111 · 57074 Siegen<br />

Telefon <strong>02</strong> 71/40 59 8410<br />

Mobil 0151/15 63 37 00<br />

18 durchblick 2/<strong>2007</strong>

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