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2007-02

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Kopfzeile Wahlen<br />

u.a. im Rat der Stadt Siegen weiß ich aber, dass allein das<br />

Lebensalter noch lange kein Garant dafür ist, „altengerechte“<br />

Politik umzusetzen.<br />

Partizipationsmöglichkeiten fehlen in vielen Lebensbereichen.<br />

So sollte meines Erachtens die Kompetenz auch<br />

der alten Menschen in den sozialräumlichen Planungen<br />

und stadtentwicklungspolitischen Fragen eingebunden<br />

werden. Schade, dass der Rat der Stadt Siegen den Prozess<br />

der Agenda 21, der viele Möglichkeiten geboten hätte,<br />

durch seine Politik faktisch beendet hat.<br />

Die Partizipation von älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen<br />

macht mir ebenfalls Sorge – hier gilt es mehr<br />

offene Strukturen einzuführen und den alten Menschen<br />

ohne Stimme eine Stimme zu geben. Auch Menschen in<br />

schwierigen Lebenssituationen müssen als eigenständige<br />

Persönlichkeiten wahrgenommen und behandelt werden.<br />

3. Um die Aufgaben unseres Zusammenlebens zu lösen<br />

ist die Gesellschaft immer stärker darauf angewiesen,<br />

Wissen und Können der älteren Generation auch ohne<br />

finanzielle Gegenleistung nutzbar zu machen.<br />

Ist es für Sie vorstellbar, ehrenamtliches Engagement<br />

auch dadurch zu fördern, dass „Ehrenämtler“ in Ausübung<br />

ihrer Tätigkeit, vom Fahrpreis öffentlicher Verkehrsmittel<br />

und von Parkgebühren befreit werden?<br />

Groß Ja, ich kann mir gut vorstellen, das Ehrenamt<br />

durch diverse Vergünstigungen (z.B. Befreiung vom Fahrpreis<br />

bei Nutzung des ÖPNV) zu fördern – und ich halte es<br />

auch für wünschenswert.<br />

Rujanski Vergleichbare Vorstöße habe ich mit der SPD-<br />

Fraktion in der Vergangenheit wiederholt unternommen,<br />

z. B. für die Ehrenamtlichen der freiwilligen Feuerwehr.<br />

Richtig ist, dass wir verstärkt über eine Anerkennungskultur<br />

nachdenken müssen, die unbürokratisch und<br />

vor allem gerecht allen zukommt, die sich ehrenamtlich<br />

betätigen. Denn nach meiner festen Überzeugung engagieren<br />

sich viel mehr Menschen im Stillen als öffentlich<br />

bekannt ist.<br />

Mues Grundsätzlich halte ich das für wünschenswert,<br />

da oft ja nicht die besonders gut „Betuchten“ unter den<br />

Senioren Ehrenamtsarbeit leisten. Mit einer Entgeltbefreiung<br />

wäre zudem ein Motivationsschub verbunden.<br />

Inwieweit sich eine Lösung umsetzen lässt – beispielsweise<br />

ein „Ehrenamtsausweis für Senioren im Dienst“<br />

– müsste überprüft werden. Vorschläge Ihrerseits würde<br />

ich als Bürgermeister dieser Stadt gerne entgegennehmen.<br />

4. In einer alternden Gesellschaft ist eine wachsende<br />

Anzahl von Menschen auf ein Unterstützungsnetz angewiesen.<br />

Auch deshalb gewinnen bürgerschaftliches Engagement,<br />

Selbstorganisation und Selbsthilfe an Bedeutung.<br />

In den letzten Jahren haben sich zunehmend Vereine und<br />

Gruppen im Stadtgebiet etabliert, die sich der aktiven Altenarbeit<br />

verschrieben haben.<br />

Welche dieser Vereine sind Ihnen bekannt?<br />

Welche Möglichkeiten der Unterstützung können<br />

Sie diesen Vereinen oder Gruppen bieten?<br />

Rujanski Ehrenamtliches Engagement war und ist eine<br />

tragende Säule unserer Gesellschaft, weil wir dadurch die<br />

Menschen selbst einbeziehen in Gestaltung und Verantwortung<br />

für unser Gemeinwesen. Ich beobachte sehr genau<br />

die Entwicklung von neuen wie alten Gruppen, Vereinen<br />

und Initiativen und den dort Aktiven gilt meine besondere<br />

Hochachtung.<br />

Ich setze mich - neben der bisherigen finanziellen Unterstützung<br />

- für den Ausbau von kommunalen Engagementstrukturen<br />

ein, denn Ehrenamt bedarf auch der Unterstützung<br />

durch Hauptamtliche.<br />

Mues Neben dem vielfältigen Angebot der Wohlfahrtsverbände,<br />

Kirchen, Diakonischem Werk, SKF und einer<br />

Vielzahl von Selbsthilfegruppen sind hier natürlich die<br />

vielen im „Haus Herbstzeitlos“ organisierten Vereine und<br />

Gruppen von Alter Aktiv über die Seniorenhilfe, die verschiedenen<br />

Gruppen, die sich für bestimmte Tätigkeiten<br />

interessieren (Wandergruppen, Senec@fe und Schreibwerkstatt)<br />

zu nennen.<br />

Die Stadt Siegen unterstützt heute schon Vereine und<br />

Gruppen finanziell im Rahmen der sog. „freiwilligen<br />

Leistungen“. Darüber hinaus habe ich mir vorgenommen,<br />

einen Ehrenamtsservice in der Verwaltung zu etablieren<br />

und einen Ehrenamtspreis auszuloben, der einmal jährlich<br />

im Rahmen einer Feierstunde überreicht wird.<br />

Für Anregungen zu den Modalitäten wäre ich im Fall<br />

meiner Wahl dankbar. Der „Durchblick“ und der „Seniorenbeirat“<br />

könnten hier eine tragende Rolle übernehmen.<br />

Koordinierend unterstützt schon heute die Regiestelle<br />

„Leben im Alter“ Vereine und Gruppen bei der aktiven<br />

Seniorenarbeit. Diese Unterstützung sollte bei Bedarf ver-<br />

Damit man in jedem Alter<br />

die Zeit noch schöner<br />

genießen kann ...<br />

57072 Siegen-Oberstadt · Marburger Str. 15<br />

Tel. (<strong>02</strong> 71) 5 14 74 · Telefax (<strong>02</strong> 71) 2 28 76<br />

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durchblick 2/<strong>2007</strong> 31

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