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2007-02

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Für Eduard Mörike der in der von Hohenheim nahegelegenen<br />

Stadt Ludwigsburg geboren wurde, ausgebildeter<br />

Pfarrer und Dichter war es kein Zufall, dass die wichtigsten<br />

Ereignisse der Bibel sich gerade in Gärten abspielen: die<br />

Schöpfung im Paradiesgarten, die Todesangst Jesu im Ölgarten<br />

und seine Auferstehung im Garten mit dem leeren<br />

Grab. Der Garten wird damit zu einem umfassenden Bild,<br />

einem Zeichen<br />

der Hoffnung,<br />

in dem wir das<br />

Geheimnis von<br />

Leben, Tod<br />

und Auferstehung<br />

erkennen<br />

können.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr der Garten zahlreiche<br />

Umwandlungen und wurde durch verschiedene Nutzungen<br />

geprägt. Seit Gründung der „Landwirtschaftlichen Lehranstalt“<br />

auf dem Gelände im Jahre 1818, die im Jahre<br />

1967 den Rang einer Universität erhielt, wird der Garten<br />

für wissenschaftliche Versuche, reichliches Lehr- und Anschauungsmaterial<br />

für Studenten und Schüler genutzt, und<br />

für nicht wissenschaftlich interessierte Besucher ist er eine<br />

beliebte Erholungsstätte, die kostenlos und ganzjährig<br />

zur Verfügung steht. Heute stehen hier zusammen mit dem<br />

neuen Landschaftsgarten, der 1996 angelegt wurde, etwa<br />

2400 Gehölzarten und Varietäten aus über 90 Pflanzenfamilien<br />

und 270 Gattungen.<br />

Den besonderen Reiz dieses Garten macht jedoch der<br />

alte Baumbestand aus. Der aufmerksame Besucher wird<br />

öfter noch Bäume aus dem 18. Jahrhundert entdecken: so<br />

zum Beispiel die riesige nordamerikanische Platane beim<br />

„Spielhaus“ oder mehrere Tulpenbäume mit tulpenförmigen,<br />

gelbgrünen Blüten, die im Jahre 1779 gepflanzt<br />

wurden. Die Staudenterrasse mit Kleingehölzgarten vor<br />

dem historischen Spielhaus von 1788, das Rhododendrenquartier,<br />

die geheimnisvoll verschlungene Wege des Lavendel-Labyrinths<br />

bieten dem Besucher einen reizvollen<br />

Anblick.<br />

Der Schlosspark, eine ehemalige barocke Anlage im<br />

französischen Stil, der im Laufe der Zeit auch Veränderungen<br />

erfahren hat, dient heute als Park für Erholungssuchende.<br />

Bemerkenswert ist der im Jahre 1974 errichtete Botanische<br />

Garten mit dem neuzeitlichen Arzneipflanzengarten<br />

in dem etwa 400 Heil- und Giftpflanzen angepflanzt sind,<br />

und der nach den zu heilenden Organen geordnete mittelalterliche<br />

Heilpflanzengarten der Hildegard von Bingen.<br />

Botanik<br />

Gärten helfen uns, uns zu nähren, zu heilen<br />

und unser Wohlbefinden zu steigern.<br />

Zu erwähnen sind noch die Lehrgärten, die nur wissenschaftlichen<br />

Zwecken dienen und den Besuchern nicht<br />

zugänglich sind. Gärten helfen uns, unsere Umwelt zu verschönern,<br />

uns zu nähren, zu heilen und unser inneres und<br />

äußeres Wohlbefinden zu steigern.<br />

Sie sind Orte der Entspannung, der Stille, des Friedens<br />

und schenken uns Kraft für den Alltag. Gärten erwecken<br />

unsere Neugierde und Entdeckerfreude. Wie riecht diese<br />

Blume, wann wurde der Baum angepflanzt, für was werden<br />

die Nutzpflanzen verwendet? Viele andere Fragen kommen<br />

auf.<br />

Mit viel Liebe und Fürsorge<br />

werden die Gärten von der Hohenheimer<br />

Universität betreut.<br />

Ich habe die verschiedenen<br />

Gartenteile in Hohenheim<br />

zu verschiedenen Jahreszeiten besucht. Der historische<br />

Rundweg, ein erholsamer Spaziergang durch die ehemaligen<br />

Schlossanlagen, dem heutigen Universitätscampus,<br />

war für mich immer interessant und sehenswert, versetzte<br />

mich sogar in eine spannende Zeitreise durch 250 Jahre<br />

Gartenbaugeschichte.<br />

Historische Gärten wie die Hohenheimer Gärten sind<br />

keine beliebigen Überbleibsel von einst oder vorübergehende<br />

Einrichtungen auf Zeit, sondern kostbare Vermächtnisse<br />

der Geschichte und Gegenwart für die Zukunft.<br />

(1. Aus Goethes Tagebuch)<br />

Dorothea Istock<br />

KNEBEL<br />

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durchblick 2/<strong>2007</strong> 11

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