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2007-02

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Kopfzeile Wahlen<br />

2. Die steigende Lebenserwartung und, damit verbunden,<br />

der zunehmende Anteil älterer Menschen an der Gesellschaft,<br />

führt zu einem Bedeutungsgewinn dieser Bevölkerungsgruppe.<br />

Der Siegener Seniorenbeirat fordert von der Landesregierung,<br />

gemeinsam mit den anderen mehr als 130 Seniorenbeiräten<br />

in NRW, als Pflichtvertretung (ähnlich dem<br />

Migrationsbeirat) in die Gemeindeordnung aufgenommen<br />

zu werden.<br />

Unterstützen Sie diese Forderung?<br />

Welche Möglichkeiten einer Partizipation älterer<br />

Menschen sehen Sie darüber hinaus?<br />

Rujanski Diese Forderung unterstütze ich. Aber Partizipation<br />

im Sinne von Teilhabe heißt auch, Möglichkeiten<br />

zu schaffen, an Kommunikation und Aktivität teilnehmen zu<br />

können. Das bedeutet z. B. Unterstützung zur Steigerung<br />

der Mobilität und Ausweitung sozialer Netzwerke.<br />

Mues Meine Ausführungen zu Frage 1 lassen nur eine<br />

Schlussfolgerung zu: Die Stimme der aktiven Senioren<br />

muss sich gerade im kommunalpolitischen Raum Gehör<br />

verschaffen können, ein Seniorenbeirat als Pflichtvertretung<br />

ist daher zu begrüßen.<br />

Darüber hinausgehende Partizipation am gesellschaftlichen<br />

Leben kann ich mir vor allem im ehrenamtlichen Bereich<br />

vorstellen, wie sie teilweise<br />

heute schon praktiziert werden:<br />

Zusatzangebote in Schulen und<br />

Kindergärten, Beratungs- und<br />

Hilfeangebote in fast allen Bereichen<br />

des gesellschaftlichen<br />

Lebens. Vorleseangebote sind<br />

z. B. in einigen Schulen und der<br />

Stadtbücherei bereits im festen<br />

Programm.<br />

Es wäre schön, wenn ältere<br />

Menschen ihre Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten auch im Ruhestand<br />

noch einsetzen können, soweit<br />

sie es wollen. Außerdem halte<br />

ich die Mitwirkung der Senioren<br />

in den Vorständen von Vereinen<br />

und Verbänden nutzbringend für<br />

alle, um Traditionen zu erhalten,<br />

Erfahrungen weiterzugeben und<br />

Vorbild und Anreiz für die jüngeren<br />

Generationen zu sein.<br />

Groß Die Forderung unterstütze<br />

ich nicht pauschal – ich<br />

denke, das sollte sich in jeder<br />

Stadt eigenständig entwickeln.<br />

Anfangs stand ich dem Seniorenbeirat<br />

in Siegen kritisch gegenüber,<br />

bin aber mittlerweile von<br />

der Qualität dieses Gremiums<br />

überzeugt und halte ihn für einen<br />

Gewinn für Siegen.<br />

Der in der Frage genannte<br />

Hinweis auf den Migrationsbeirat<br />

ist insofern nicht ganz schlüssig,<br />

da Migranten ohne deutschen<br />

Pass hier kein Wahlrecht,<br />

also keine Stimme haben. Die<br />

Senioren aber haben eine Stimme<br />

– und die wird mehr Einfluss<br />

gewinnen. Aus meiner Erfahrung<br />

30 durchblick 2/<strong>2007</strong>

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