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Gesellschaft<br />
seine Bescheidenheit geschätzt. Bewundert habe ich, dass<br />
er sich trotz geschäftlicher Probleme nicht hat unterkriegen<br />
lassen, sondern ehrenamtlich weitergearbeitet und sich als<br />
Vorsitzender des Seniorenbeirates für die Anliegen der älteren<br />
Mitbürger eingesetzt hat.<br />
Nach wie vor arbeitet Hans im Bezirksausschuss. Ein<br />
Spezialgebiet waren früher die Buslinien der VWS, da er<br />
dort im Aufsichtsgremium mitarbeitete. Als „Elder Statesman“<br />
sind seine Meinungen und Ratschläge noch immer gefragt.<br />
Für sein jahrzehntlanges ehrenamtliches Engagement<br />
wurde Hans mit dem Bundesverdienstkreuz 1. und 2. Klasse<br />
ausgezeichnet. Er erhielt den Ehrenring der Stadt Hüttental.<br />
Wir hoffen, dass er uns weiterhin mit seinem Rat und so<br />
munter, wie bisher, zur Seite stehen kann. Traute Fries<br />
Es war der Eingang in das Jahr 1962, als ich meine Arbeit<br />
bei den Stahlwerken Südwestfalen aufnahm. Dies war auch<br />
der Zeitpunkt, zu dem ich meinen Wohnsitz und damit meinen<br />
Lebensmittelpunkt in das Siegerland verlegte. So trat<br />
auch Hans Berner in Berührung mit meinem Lebensweg.<br />
Politik war mein erster Kontakt. Hans war damals Bürgermeister<br />
der Gemeinde Geisweid.<br />
Bei den Auseinandersetzungen mit meinem Chef, dem<br />
Arbeitsdirektor Dr. Dudziak, war die Partei, die Gewerkschaft<br />
und der Rat zutiefst zerstritten.<br />
Hans Berner fiel die Rolle des Vermittlers zu. Es war eine<br />
schwere Rolle. Dies wurde noch zusätzlich erschwert, da<br />
Hans ein angesehener Unternehmer war. Er hatte die Firma<br />
seines Schwiegervaters ausgebaut und mit zahlreichen Mitarbeitern<br />
der Fa. Junker nahm er Aufgaben in den Stahlwerken<br />
Südwestfalen wahr. Trotz der schwierigen Situation hat<br />
Hans das Schiff der Firma durch alle Klippen gesteuert. Dabei<br />
hat er immer die Interessen seiner Mitarbeiter beachtet.<br />
Er hat auch nach der Gründung der Stadt Hüttental und<br />
der späteren Großstadt Siegen sich den Aufgaben gestellt.<br />
Als stellvertretender Bürgermeister und Landrat, als Vertreter<br />
in Aufsichtsräten hat er den Bürgern gedient. Er hat sein<br />
Fachwissen eingebracht, war immer freundlich und warmherzig.<br />
Bis ins hohe Alter war und ist er engagiert. Dabei hat das<br />
Leben nicht nur Erfolge und Höhen gehabt, auch Tiefen und<br />
Nackenschläge hielt es bereit, bewundernswert hat er dies<br />
alles getragen. Auch als ohne sein Verschulden sein Lebenswerk<br />
zerstört wurde.<br />
So habe ich Hans Berner als Nachbarn kennengelernt.<br />
Jederzeit hilfsbereit, tolerant und verständnisvoll. Hans ist<br />
ein geselliger Mensch, er liebt die Geselligkeit. Er liebt seine<br />
Familie und die Probleme werden gemeinsam getragen.<br />
Es ist wohl sein gelebter Glaube, der ihm die Kraft dazu<br />
gibt. Aber wohl auch dazu, im hohen Alter erneut ein öffentliches<br />
Amt zu übernehmen, den Vorsitz des Seniorenbeirates<br />
so viele Jahre zu leiten.<br />
Er ist ein liebenswerter Mensch, ein geachteter Bürger<br />
und es ist ein Gewinn, ihn zu erleben. Walter Nienhagen<br />
Viele sagen, meinem Vater sähe man sein Alter nicht an.<br />
Das liegt vor allem daran, dass er das Leben liebt und jeden<br />
Tag die Herausforderungen, die es stellt, guten Mutes<br />
annimmt. Sich zum alten Eisen gehörig zu fühlen kommt<br />
ihm nicht in den Sinn. Dafür warten auf ihn innerhalb und<br />
außerhalb der Familie zu viele Aufgaben.<br />
Die Familie bildet für meinen Vater den zentralen Mittelpunkt<br />
seines Lebens. Tage, an denen Kinder, Enkel und<br />
Urenkel um ihn versammelt sind, lassen ihn noch etwas<br />
„jünger“ erscheinen.<br />
Dass mein Vater so gut gelaunt alt werden konnte, liegt<br />
aber neben seinem unerschütterlichen Gottvertrauen vor<br />
allem an meiner Mutter, mit der er seit 61 Jahren glücklich<br />
verheiratet ist und die ihm in guten und schweren Zeiten<br />
immer zur Seite gestanden hat. Dr. Hans-Rainer Berner<br />
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durchblick 2/<strong>2007</strong> 9