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SOCIETY 372 /2017

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VIETNAM<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

WUSSTEN SIE,<br />

DASS...?<br />

Die Halong Bucht<br />

... Vietnam der weltweit<br />

größte Exporteur von Cashewkernen<br />

ist?<br />

... die Vietnamesische<br />

Sprache sechs verschiedene<br />

Tonlagen hat? Eine Veränderung<br />

der Tonlage ändert<br />

die Bedeutung des Wortes.<br />

... Hängebauchschweine von<br />

Vietnamesen als Haustiere<br />

gehalten werden?<br />

... die Natur noch immer<br />

stark durch den Einsatz<br />

chemischer Kampstoffe im<br />

Vietnamkrieg geschädigt<br />

ist und es noch heute ein<br />

Grund für Fehlbildungen bei<br />

Neugeborenen ist?<br />

... es in der Öffentlichkeit<br />

verboten ist, sich die Nase<br />

zu putzen?<br />

... Vietnam zu den weltweit<br />

zweitwichtigsten Kaffeeproduzenten<br />

gehört? Vor ihm<br />

ist Brasilien.<br />

BUCHTIPP<br />

Monika Heyder<br />

Kultur Schock Vietnam<br />

Reise Know-How Verlag<br />

Der Reiseführer gibt einen<br />

ausgezeichneten Einblick in<br />

Traditionen, Kultur, Religion,<br />

Geschichte und Gesellschaft<br />

Vietnams.<br />

Franz-Josef Krücker<br />

Vietnam<br />

Mit Hanoi, Hue und Saigon<br />

Trescher Verlag<br />

Das Buch beinhaltet neben<br />

allgemeinen Einblicken in<br />

den Alltag des Vietnams,<br />

fundierte Hindergrundinformation<br />

zu Geschichte und<br />

Kultur.<br />

VIETNAM<br />

IM INTERNET<br />

Botschaft der Sozialistischen<br />

Republik Vietnam in<br />

Wien<br />

www.vietnamembassy.at<br />

widmet. Es ist die größte und wichtigste Feierlichkeit<br />

im Jahr und findet zwischen 19. Januar und<br />

19. Februar statt. Die Vorbereitung der kulinarischen<br />

Genüsse ist ein wesentlicher Teil des Festes.<br />

Daher kommt auch der Spruch: Das „Tet“ wird<br />

nicht gefeiert, sondern gegessen. Der viereckige<br />

Tet-Kuchen aus Klebreis – das Symbol für die Erde<br />

– darf dabei nicht fehlen. Der Herdgeist „ông Táo“<br />

berichtet im Himmel über alles Gute und weniger<br />

Gute der Familie . Je nach dem Bericht wird das<br />

Leben der Menschen verlängert oder verkürzt. Aus<br />

diesem Grund findet auch der jährliche Tet-Hausputz<br />

statt, die Gräber der Verstorbenen werden besucht<br />

und die Ahnen dazu eingeladen das Tet-Fest<br />

gemeinsam mit der Familie zu feiern.<br />

•<br />

Glaubensvorstellungen<br />

Die religiösen Vorstellungen der Vietnamesen<br />

sind sehr vielschichtig. Es existieren seit mindestens<br />

2000 Jahren verschiedene Glaubensvorstellungen<br />

gleichzeitig, dabei zählen der Animismus<br />

und die Ahnenverehrung zu den Ältesten.<br />

Gottheiten werden im Vietnamesischen als<br />

„thân“ bezeichnet. Am meisten wurden Mächte<br />

der Naturgewalten gefürchtet. Die ersten Objekte<br />

der Anbetung waren deshalb Regen, Wolken,<br />

Blitz und Donner. Die meisten Gottheiten waren<br />

weiblich und auch verschiedene Tiere sah man als<br />

beseelt an. Personengottheiten waren vor allem<br />

Menschen, die schon zu Lebzeiten Eigenschaften<br />

wie Stärke, Macht, Reichtum oder besondere Fähigkeiten<br />

besaßen.<br />

Die vietnamesische Familie besteht aus Lebenden<br />

und Verstorbenen. Nach dem Tod geht<br />

der Mensch in die Welt der Ahnen ein. Zwischenmenschliche<br />

Beziehungen bleiben aufrecht erhalten<br />

und Verstorbene werden verehrt. In schwie-<br />

rigen Situationen werden die Ahnen um Hilfe<br />

gebeten. Im Gegenzug sorgen die Lebenden unter<br />

anderem durch Speiseopfer für das Wohlbefinden<br />

der verstorbenen Seelen.<br />

Zu den adaptierten Religionen gehören naben<br />

dem Buddhismus auch der Daoismus, und der Konfuzianismus.<br />

•<br />

Kulinarik<br />

Die Ess- und Trinkkultur wurde historisch bedingt<br />

vor allem von der chinesischen und französischen<br />

Küche geprägt. Im Süden des Vietnams gibt<br />

es auch Einflüsse der Thai, der Khmer sowie der<br />

indischen Küche. Neben Fleisch- und Fischgerichten<br />

wird auch eine reiche Vielfalt an vegetarischen<br />

Gerichten angeboten. Das Hauptnahrungsmittel<br />

ist Reis, von dem es bekanntlich rund 2000 Sorten<br />

geben soll. Der Reisexport gehört dabei zu dem<br />

wichtigsten Handel des Vietnams. Die beliebteste<br />

Speise ist die schmackhafte Nudelsuppe „Pho“.<br />

Dabei stehen drei Nudelsorten zur Auswahl: weiße<br />

Reisnudeln (Bahn), durchsichtige Glasnudeln<br />

(Mien) und gelbe Weizennudel. Diese werden mit<br />

hauchdünn und frisch geschnittenen Hühner<br />

- oder Rindfleischstreifen, Ingwer und grünem<br />

Blattgemüse vermischt und anschließend mit Brühe<br />

übergossen. Dazu gibt es ein Gemisch aus Salz<br />

und Pfeffer, in das ein paar Tropfen Zitronen- oder<br />

Limettensaft hinzugefügt wird und die unvermeidliche<br />

Nuoc-mam-Sauce zum Würzen. „Nuoc<br />

mam“ bedeutet wörtlich übersetzt „Wasser vom<br />

gesalzenen Fisch“ und ist ein stark konzentrierter<br />

Sud, der durch das Fermentieren von in Salz eingelegtem<br />

Fisch gewonnen wird.<br />

Gegessen wird mit Essstäbchen und Löffel, wobei<br />

dieser lediglich als Hilfsgerät für die klare Suppe<br />

dient.<br />

•<br />

Fotos: pixelio/janusz klosowski<br />

44 | <strong>SOCIETY</strong> 2_<strong>2017</strong>

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