amz_2008_09
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technik werkstattpraxis<br />
Äußerst knackig: Ein defektes Gleichlaufgelenk macht meist schon mit Knackgeräuschen auf sich aufmerksam.<br />
Bei angehobenem Rad lässt sich abnormales Verdrehspiel häufig schon feststellen. Außerdem<br />
sieht der Werkstattfachmann so, ob der Faltenbalg noch in Ordnung ist. Fotos (3): Kuss<br />
(Gleichlauf-)Gelenk-Schmerzen<br />
kann man vorbeugen<br />
_ Antriebswellen werden hoch beansprucht – und selten<br />
gewartet. Deshalb gilt es, Verschleiß und Vorschäden an Gleichlaufgelenken<br />
frühzeitig zu erkennen, um unnötige Ausfälle zu<br />
vermeiden. Die Antriebstechnik-Experten von SKF sagen, wie.<br />
Fahrstil und Straßenbedingungen<br />
beeinflussen die Lebensdauer von<br />
Antriebswellen wesentlich, ebenso<br />
haben die Wartungs- und Reparaturqualität<br />
einen großen Einfluss<br />
darauf. „Deshalb gilt es, den Verschleiß<br />
an Faltenbälgen und Gleichlaufgelenken<br />
rechtzeitig zu erkennen – und bei Bedarf<br />
fachgerecht zu reparieren. Am besten<br />
ist aber, diesen durch regelmäßige Kontrollen<br />
zu vermeiden“, empfehlen die<br />
Antriebstechnik-Experten von SKF in<br />
Schweinfurt.<br />
Der Kunde als Indikator<br />
Erste wertvolle Hinweise, ob Handlungsbedarf<br />
besteht, kann der Autofahrer<br />
bereits bei der Dialogannahme liefern,<br />
denn dieser kennt sein Auto am besten.<br />
Selbst wenn dieser einen Defekt nicht<br />
identifizieren beziehungsweise lokalisieren<br />
kann, so fallen ihm doch abnormale<br />
Fahreigenschaften, „komische“ Betriebsgeräusche<br />
und Vibrationen sofort auf.<br />
Meist weiß der Fahrer auch, aus welcher<br />
Richtung diese kommen. Solche Informationen<br />
sind für den Werkstattfachmann<br />
122 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2008</strong><br />
wichtig und können die Fehlersuche entscheidend<br />
verkürzen.<br />
Geräusche als Schadenshinweis<br />
„Schadhafte Antriebsgelenke machen<br />
oft schon durch typische Geräusche auf<br />
sich aufmerksam“, wissen die Experten<br />
bei SKF. Laute, sich wiederholende Klick-<br />
und Knackgeräusche beim starken Einlenken<br />
nach einer Seite deuten demnach<br />
auf den Verschleiß des Gleichlaufgelenks<br />
auf der gegenüber liegenden Achsseite<br />
hin. Zum Prüfen fährt man langsam enge<br />
Links- und Rechtskreise.<br />
Dumpfe metallische Schlaggeräusche<br />
beim Beschleunigen oder Gaswegnehmen<br />
dagegen können durch ein verschlissenes<br />
getriebeseitiges Gleichlaufgelenk,<br />
aber auch von einem Differentialschaden<br />
verursacht werden. Kontinuierliche<br />
Brumm- oder Summgeräusche dagegen<br />
deuten auf einen Schmiermittelmangel<br />
– etwa aufgrund eines undichten Faltenbalgs<br />
– im Gleichlaufgelenk hin.<br />
Vibrationen oder Antriebswellengeräusche<br />
wiederum lassen meist auf einen<br />
Schaden des getriebeseitigen Gleichlauf-<br />
Den Dreh raus: Beim Durchdrehen von Hand<br />
muss sich das Gelenk über den gesamten Bereich<br />
leicht und ohne zu haken bewegen lassen.<br />
gelenks schließen. Treten die Vibrationen<br />
allerdings vermehrt beim Beschleunigen<br />
oder bei höheren Geschwindigkeiten auf,<br />
deutet dies vielfach auf ein ausgelaufenes<br />
inneres oder äußeres Gleichlaufgelenk<br />
hin. Doch auch eine verbogene<br />
Antriebswelle kann für derartige Unwuchten<br />
verantwortlich sein.<br />
Risse im Faltenbalg<br />
– die häufigste Ausfallursache<br />
Nur ein intakter Faltenbalg kann die<br />
hochbelasteten Oberflächen des Gleichlaufgelenks<br />
dauerhaft vor Fettaustritt,<br />
Trockenlaufen, aggressiven Stoffen,<br />
Fremdkörpern, Schmutz und Feuchtigkeit<br />
schützen. Doch Beschädigungen werden<br />
– weil sie meist schlecht einsehbar im<br />
Verborgenen stattfinden – oft erst zu<br />
spät entdeckt. Am häufigsten sind laut<br />
SKF Risse, Brüche oder Löcher durch Alterung,<br />
Fremdkörper, falsche Montage oder<br />
Marderverbiss sowie gelöste Spannringe<br />
anzutreffen. Wird der Schutzbalg nicht<br />
umgehend ersetzt, kann ein Gelenkschaden<br />
die kostspielige Folge sein. „Schon<br />
deswegen sollte dem Faltenbalg stets<br />
der erste Blick gelten, wenn das Fahrzeug<br />
wegen „Gelenkproblemen“ in die Werkstatt<br />
kommt“, empfehlen die Schweinfurter<br />
Spezialisten.<br />
Zum Prüfen dreht der Werkstattfachmann<br />
die Antriebswellen bei angehobenen<br />
und eingeschlagenen Rädern<br />
und bei guten Sichtverhältnissen langsam<br />
durch. Liegen relativ junge Beschä