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amz_2008_09

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technik werkstattmarkt<br />

Der Trick mit dem Klick<br />

_ Damit die Elektronikdiagnose nicht zum „Aktenzeichen<br />

XY ungelöst“ ausartet, hat der italienische Diagnosespezialist<br />

Texa eine multinationale Wissensdatenbank eingerichtet. <strong>amz</strong><br />

zeigt, wie der Diagnoseprofi an die Informationen gelangt.<br />

Der Kunde bemängelt ein zeitweiliges<br />

Flackern der MI-<br />

Lampe, das mit einem „weichen<br />

Rucken“ des Motors beim<br />

Beschleunigen einhergeht<br />

– ebenfalls zeitweilig, versteht sich. So<br />

zumindest steht es auf dem Reparaturauftrag,<br />

der im Fach des Servicetechnikers<br />

der Markenwerkstatt steckt.<br />

Noch bevor der Diagnosespezialist<br />

den Tester mit der OBD-Schnittstelle<br />

verbindet, sichtet er alle Serviceinformationen<br />

des Herstellers zu diesem Fahrzeug.<br />

Mit geübtem Blick vergleicht der<br />

Techniker die Kundenbeanstandung auf<br />

dem Reparaturauftrag mit den bereits<br />

bekannten Problemen in der „Service-<br />

Bibel“ – und wird fündig. Nach einem<br />

kurzen Werkstattaufenthalt kann der<br />

Serviceberater dem Kunden das reparierte<br />

Fahrzeug wieder übergeben.<br />

Knackpunkt: die richtige<br />

Information zur rechten Zeit<br />

Für die Diagnosespezialisten in den Markenwerkstätten<br />

ist das tägliche Studium<br />

der Serviceinformationen – sei es online<br />

oder in Papierform – Pflicht. Solche<br />

Datenblätter enthalten modellspezifische<br />

Problemlösungen für bestimmte<br />

Kundenbeanstandungen, welche die<br />

Produktexperten des betreffenden Fahrzeugherstellers<br />

erarbeitet, erprobt und<br />

freigegeben haben.<br />

Diese „Werksinformationen“ sollen<br />

den Kfz-Fachmann vor Irrwegen bewahren<br />

und helfen, die Fehlersuchzeiten auf<br />

144 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2008</strong><br />

ein notwendiges Maß zu reduzieren. Bei<br />

Gewährleistungsarbeiten ist das vorrangige<br />

Abarbeiten dieser Reparaturlösungen<br />

meist zwingend vorgeschrieben<br />

– nicht zuletzt aus Kostengründen. Außerdem<br />

sollen diese Serviceinfos dazu<br />

beitragen, bekannte Fehler dauerhaft zu<br />

beseitigen, was wiederum der Kundenzufriedenheit<br />

kommt.<br />

Markenfremden wie markenfreien<br />

Kfz-Fachleuten dagegen fehlen derartige<br />

Angaben und Hinweise oftmals, was diese<br />

bei der Diagnose – unabhängig von ihrer<br />

Erfahrung und ihrem Können – meist<br />

recht schnell ausbremst. Selbst wenn<br />

diese über ein Informationssystem ihres<br />

Diagnosegeräteherstellers oder das eines<br />

anderen etablierten Anbieters verfügen<br />

– aus Aktualitätsgründen bleibt ihnen der<br />

Reparaturerfolg dennoch oft versagt.<br />

Gesammeltes Wissen<br />

Der italienische Diagnosegerätehersteller<br />

Texa hat diese Problematik erkannt und eine<br />

praktikable Lösung entwickelt. Resultat ist<br />

eine multinationale Wissensdatenbank mit<br />

„Google-Suchfunktion“ (siehe dazu auch<br />

<strong>amz</strong> 3/<strong>2008</strong>, S. 68ff). Beide sollen künftig<br />

den Anwendern von Texa-Diagnosegeräten<br />

den Werkstattalltag erleichtern. Herzstück<br />

ist eine Wissensdatenbank, deren Inhalte<br />

nicht in der Gerätesoftware, sondern auf<br />

einem Server in der Texa-Zentrale hinterlegt<br />

sind – und dort bei Bedarf via Internet-Anbindung<br />

angefordert werden.<br />

Gefüttert wird die Datenbank einerseits<br />

von den Diagnoseexperten des<br />

Wege aus der Sackgasse: Modellspezifische<br />

Probleme stellen Markenfremde manchmal<br />

vor unlösbare Aufgaben. Übliche Informationssysteme<br />

können dem Werkstattfachmann<br />

in solchen Fällen oft nicht mehr weiterhelfen.<br />

Anwender eines Axone Palm oder Axone Pad<br />

können jedoch seit kurzem online auf die<br />

multinationale Wissensdatenbank von Texa<br />

zugreifen. Fotos: Texa<br />

Gebündeltes Wissen auf Abruf: unmittelbar<br />

nach der Fahrzeugidentifikation kann der<br />

Anwender das Diagnosegerät die Texa-Wissensdatenbank<br />

nach relevanten Informationen<br />

durchsuchen lassen – noch bevor dieser an<br />

die eigentliche Arbeit geht. Die Suche läuft<br />

selbstständig ab.<br />

Geräteherstellers, zum anderen können<br />

sämtliche Texa-Anwender ihre Fälle mit<br />

den von ihnen selbst erarbeiteten Problemlösungen<br />

an die Experten in den europaweit<br />

verteilten Stützpunkten melden.<br />

Gesicherte Erkenntnisse<br />

Die in der jeweiligen Landessprache<br />

übermittelten Lösungen laufen in einem<br />

zentralen Callcenter des Diagnosegeräteherstellers<br />

auf. Dort prüfen erfahrene Experten<br />

sämtliche Eingänge auf Relevanz<br />

und die Lösungswege auf technische<br />

Plausibilität – und überarbeiten diese<br />

bei Bedarf. Auf diese Weise gelangen<br />

nur gesicherte Erkenntnisse in Umlauf.<br />

Anschließend stellen die „Texaner“ die<br />

Informationen in 24 Sprachen übersetzt<br />

in die Datenbank.<br />

Dadurch soll es möglich sein, dass<br />

wenige Tage nachdem ein schwedischer<br />

Kfz-Fachmann ein fahrzeugspezifisches<br />

Problem gelöst hat, sein französischer oder<br />

deutscher Werkstattkollege bei derselben<br />

Beanstandung auf diese Erfahrungen<br />

zugreifen kann. Im Vergleich zu einer herkömmlichen<br />

Hotline bietet das Texa-Projekt<br />

überdies den Vorteil, dass Ratsuchende<br />

rund um die Uhr zugreifen können.<br />

Überdies verifizieren die italienischen<br />

Diagnoseexperten vor dem Hintergrund,<br />

dass gleiche Systeme bei verschiedenen<br />

Fahrzeugmodellen und identische Bauteile<br />

in unterschiedlichen Systemen zum<br />

Einsatz kommen, inwieweit die gefundenen<br />

Problemlösungen modell- oder<br />

systemübergreifend gelten. Damit soll es

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