amz_2008_09
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Ständig unter Strom: Schon ein „ganz normaler<br />
Service“ kann eine schwache Batterie<br />
stark beanspruchen. Das Anklemmen eines<br />
ladegeräts gehört daher bei vielen Kfz-Profis<br />
zu den ersten Handgriffen. Fotos: Kunzer<br />
diverser Systeme „aufwachen“ und der<br />
„digitale Bus-Verkehr auf der Datenautobahn“,<br />
sprich: in den CAN-Bus-Systemen,<br />
beginnt. Dabei können selbst in Klein-<br />
und Mittelklassefahrzeugen Ströme von<br />
20 Ampere und mehr fließen.<br />
Aktiv stützen und nachladen<br />
All dies kann dazu führen, dass der Ladezustand<br />
einer Batterie nach Wartungs-<br />
und Diagnosearbeiten deutlich geringer<br />
ist, als vor dem Werkstattbesuch – zumindest,<br />
wenn nicht permanent nachgeladen<br />
wird. Im günstigsten Fall lässt<br />
sich das Fahrzeug bereits in der Werkstatt<br />
nicht mehr starten; im Extremfall<br />
bleibt der Kunde kurze Zeit nach dem<br />
Werkstattaufenthalt mit geschwächter<br />
Batterie liegen. Dieses unangenehme<br />
Phänomen tritt immer wieder bei Kurzstreckenfahrern<br />
auf, die im Fahrbetrieb<br />
üblicherweise mehr aus dem Stromspeicher<br />
abzapfen, als der Generator nachzuschieben<br />
vermag.<br />
Buchner empfiehlt daher, die Fahrzeugbatterie<br />
bei stromfressenden Arbeiten<br />
nicht nur aktiv zu stützen, sondern<br />
grundsätzlich bei jedem Werkstattaufenthalt<br />
prophylaktisch nachzuladen.<br />
Buchner: „Die Energiebilanz einer Batterie<br />
darf nach dem Werkstattaufenthalt<br />
niemals schlechter ausfallen als vor dem<br />
Werkstattbesuch.“<br />
Besser geregelt laden<br />
Für das korrekte Stützladen empfiehlt<br />
Ladespezialist Buchner ein primär geregeltes<br />
Ladegerät. „Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Geräten, welche anfangs<br />
einen sehr hohen Ladestrom an die Batterie<br />
abgeben, der in der Folge mehr oder<br />
weniger stark abnimmt, passen elektronisch<br />
geregelte Geräte den Ladestrom<br />
dem jeweiligen Ladezustand der Batterie<br />
auf intelligente Weise an“ erklärt Buchner.<br />
Wird etwa während eines Stellgliedtests<br />
Strom aus dem Akku abgezogen,<br />
Tragende Säule: Das ladegerät an der Hebebühne<br />
ist in vielen Werkstätten schon Grundausstattung.<br />
Stets griffbereit unterstützt es die „elektronische<br />
ladungssicherung“ und verhindert so<br />
unnötige Probleme.<br />
„merkt“ dies die Elektronik des Geräts<br />
und passt über die integrierte Servicefunktion<br />
den Ladestrom automatisch an.<br />
Dies schont die Batterie und ermöglicht<br />
überdies ein schnelles Nachladen. Zudem<br />
verhindert die Elektronik in modernen<br />
Ladegeräten, dass die empfindlichen<br />
elektronischen Komponenten und Steuergeräte<br />
Schaden nehmen. Gefährliche<br />
Spannungsspitzen, wie sie beim An- und<br />
Abklemmen des Ladegeräts auftreten<br />
können, kappt die Regelelektronik.<br />
<strong>amz</strong>-Praxistipp:<br />
G E n ü G E n D E n E R G I E<br />
B E I M F l A S H E n<br />
Klaus Kuss<br />
Während das Thema „Stützladen beim<br />
Service“ mittlerweile sämtliche Werkstätten<br />
betrifft, haben markengebundene Servicestützpunkte<br />
mit einem weiteren Problem zu<br />
kämpfen: Bei den meisten Werkstattaufenthalten<br />
ist ein mehr oder weniger umfangreiches<br />
Software-Update vorzunehmen. Bei einer solchen<br />
vom Hersteller vorgeschriebenen Servicemaßnahme<br />
– dem sogenannten Flashen von<br />
Steuergeräten – ist der Strombedarf besonders<br />
hoch. Insbesondere, wenn Steuergeräte beim<br />
Einspielen der neuen Software notlaufzustände<br />
simulieren, bei denen bestimmte elektrische<br />
Verbraucher unter Volllast arbeiten müssen,<br />
können Ströme von bis zu 65 Ampere über<br />
einen längeren Zeitraum fließen.<br />
Weil derartige Vorgänge eine absolut konstante<br />
Systemspannung erfordern, schreiben<br />
die Fahrzeughersteller ihren Servicebetrieben<br />
explizit und namentlich spezielle ladegeräte<br />
vor. Diese sind besonders leistungsfähig und<br />
können Systemabstürze und Datenverluste<br />
verhindern. Ist ein ladegerät zu gering dimensioniert,<br />
fällt beim Flashen die Bordspannung<br />
ab und das Diagnosesystem beziehungsweise<br />
das Steuergerät bricht den Flash-Vorgang<br />
ab. Im schlimmsten Fall kann ein solcher<br />
Systemabbruch das Steuergerät irreparabel<br />
schädigen, warnen die Experten. kk<br />
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