amz_2008_09
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teilemarkt<br />
Das Haus Hess kombiniert den<br />
Unternehmertag für alle mit<br />
einer getrennten Motoo-Handels-<br />
und Motoo-Werkstatt-<br />
Tagung an einem Wochenende.<br />
Der hohe Zuspruch bei Kunden, Partnern<br />
und Lieferanten zeigt, wie erfolgreich<br />
das Großhandelsunternehmen im Markt<br />
agiert.<br />
Hans Otto Hess eröffnete den Unternehmertag<br />
mit einem Blick in die<br />
Vergangenheit. Er erinnerte an den seit<br />
gut 40 Jahren währenden Kampf des<br />
freien Teilemarktes gegen Monopolisierungstendenzen<br />
der Fahrzeughersteller.<br />
Gleichzeitig rief er alle Gäste dazu auf,<br />
den GVA bei seiner zurzeit laufenden Unterschriftenaktion<br />
aktiv zu unterstützen,<br />
da in Brüssel nur viele Stimmen zählen.<br />
Den ersten Teil des Unternehmertages<br />
bestritt Philipp Hess. Er gab einen<br />
Überblick über die Trends im Kfz-Service-Markt.<br />
Er begann mit dem Endverbraucher,<br />
der letzlich für die Umsätze in<br />
Werkstätten und im Großhandel sorgt.<br />
158 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2008</strong><br />
Unternehmertag bei Hess<br />
Kurz vor Beginn des 14. Unternehmertages überprüften Thomas Nelles (links), Vertriebsleiter,<br />
und Geschäftsführer Philipp Hess noch einmal die Power-Point-Präsentation.<br />
_ Schon zum 14. Mal lud das Großhandelsunternehmen Hans Hess<br />
zum traditionellen Unternehmertag ein. Gut 250 Handelspartner,<br />
Werkstätten und Lieferanten folgten der Einladung und kamen ins<br />
Hotel Pullmann in Köln.<br />
Dieser ist zurzeit stark verunsichert und<br />
schiebt Wartungen an seinem Fahrzeug<br />
heraus. Gleichzeitig steigt der Elektronikanteil<br />
der Fahrzeuge, die in die freien<br />
Werkstätten kommen. Dies bedeutet einen<br />
steigenden Informationsbedarf, wie<br />
ihn das Haus Hess mit einem um 38 Prozent<br />
gestiegenen Hotline-Aufkommen<br />
registriert. Parallel dazu steigen die Umsätze<br />
im Großhandel bei Klima- und Lenkungsteilen,<br />
Dieseltechnik, Turboladern,<br />
Sensoren sowie Steuergeräten.<br />
Die lukrativen Umsätze im Teilehandel<br />
animieren viele Fahrzeughersteller,<br />
ihre Reparaturinformationen mit Ersatzteillieferungen<br />
zu koppeln, um Werkstattkunden<br />
aus dem freien Kfz-Service-<br />
Markt zu gewinnen. Aus diesem Grund<br />
entwickeln die Fahrzeughersteller neue<br />
Konzepte in den Fahrzeug-Segmenten<br />
2 und 3. Außerdem bieten sie Zweitqualitäten<br />
für den Ersatzmarkt bei den<br />
Originalteilen an. Für den Großhandel<br />
bedeutet diese Situation, dass der hohe<br />
Preiswettbewerb untereinander und im<br />
freien Teilehandel zu einem hohen Margendruck<br />
führt.<br />
Philipp Hess fordert deshalb eine<br />
konsequente Verbesserung der Kommunikation<br />
über die gesamte Supply-Chain<br />
vom Zulieferer über den Versorgungsgroßhandel,<br />
zum lokalen Handel bis hin<br />
zur Werkstatt. Im weiteren Verlauf gab<br />
er einen Überblick über die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen zu den Themen<br />
GVO, Designschutz, Euro 5 und dem Zugang<br />
zu technischen Informationen für<br />
den freien Kfz-Service-Markt (siehe hierzu<br />
Artikel im GVA-Teil).<br />
Sehr interessant waren auch seine<br />
Ausführungen zu den aktuellen technischen<br />
Entwicklungen im Kfz-Antrieb.<br />
Die aktuelle Modellpolitik der Fahrzeughersteller<br />
ist durch eine immer feinere<br />
Segmentierung gekennzeichnet. Für jede<br />
Kundengruppe soll es ein eigenes Fahrzeugkonzept<br />
geben. Innerhalb der einzelnen<br />
Baureihen wird eine zunehmende<br />
Variantenvielfalt registriert. Dies beinhaltet<br />
kürzere Entwicklungszeiten und<br />
auch kürzere Produktlebenszyklen. Allein<br />
beim Golf können so mehr als eine Milliarde<br />
Varianten realisiert werden.<br />
Die strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
beeinflussen neue<br />
Fahrzeugentwicklungen sehr stark. Interessant<br />
ist es, dass immer mehr so ge-