technik markt Automärkte im Abschwung Eine neue Studie des Center Automotive Research (CAR) der Fachhochschule Gelsenkirchen prognostiziert bereits für dieses Jahr in den so genannten Triade- Märkten (Westeuropa, USA/Kanada, Japan) einen Rückgang um 2,4 Millionen Fahrzeuge (minus 6,4 Prozent), was etwa dem Jahresvolumen an Neuwagen in Großbritannien entspricht. Zweistellige Zuwachsraten seien dagegen in Russland (plus 31,8 Prozent), Brasilien (plus 21,5 Prozent), China (plus 20 Prozent) oder Indien (plus 10,6 Prozent) zu erwarten. „Der Automarkt in Westeuropa wird in diesem Jahr auf sein tiefstes Niveau seit elf Jahren sinken, in Nordamerika sogar seit 1993“, prophezeit CAR-Direktor Professor Ferdinand Dudenhöffer. Gewinner und Verlierer im Jahr <strong>2008</strong> _ Der PkwAbsatz wird zwar weltweit weiter wachsen, in einigen Regionen jedoch zunehmend ins Stocken geraten. „Insgesamt wird der Absatz in den Triade-Märkten das schlechteste Ergebnis seit 15 Jahren erreichen. Die französischen Hersteller beginnen sich ebenso wie deutsche Autobauer in ihren USA- Werken mit verlängerten Werksferien und Produktionskürzungen auf diese Situation einzustellen.“ Daran werde auch das noch im Juli dieses Jahres erreichte Absatzplus von Daimler, BMW und Volkswagen nichts ändern, weil im krisengeschüttelten nordamerikanischen Markt die Risiken im wichtigen Leasinggeschäft stiegen. Die deutschen Premiumhersteller verkaufen dort rund die Hälfte ihrer Fahrzeuge über Leasing und kämpfen gegen rapide sinkende Erlöse aus auslaufenden Leasingverträgen. 2005 2006 2007 <strong>2008</strong> Diff 2007/08 absolut Diff 2007/08 in % 20<strong>09</strong> 2010 China 3.149 4.261 5.310 6.372 1.062 20,0% 7.200 7.920 Russland 1.520 1.825 2.427 3.200 773 31,8% 3.600 4.000 Brasilien 1.369 1.556 1.975 2.400 425 21,5% 2.300 2.250 Indien 1.107 1.305 1.5<strong>09</strong> 1.670 161 10,6% 1.830 1.980 Süd Korea 943 959 1.049 1.100 51 4,8% 1.050 1.080 Frankreich 2.069 2.001 2.065 2.100 35 1,7% 2.050 2.080 Deutschland 3.342 3.468 3.148 3.100 -48 -1,5% 3.050 3.200 Japan 4.748 4.642 4.400 4.350 -50 -1,1% 4.300 4.350 England 2.440 2.345 2.404 2.330 -74 -3,1% 2.280 2.300 Spanien 1.646 1.633 1.613 1.350 -263 -16,3% 1.360 1.400 Italien 2.217 2.352 2.511 2.210 -301 -12,0% 2.180 2.250 USA 16.995 16.559 16.153 14.500 -1.653 -10,2% 14.700 14.950 (Verkäufe in 1.000 Fzgen) Quelle: CAR Die Marktblöcke im Detail 2005 2006 2007 <strong>2008</strong> Prog. 20<strong>09</strong> Prog. 2010 Prog. Diff 2007/08 Diff <strong>2008</strong>/<strong>09</strong> Diff 20<strong>09</strong>/10 West Europa 14.610 14.787 14.793 14.<strong>09</strong>4 13.853 14.253 -4,7% -1,7% 2,9% Neue EU-Länder 962 1.023 1.159 1.2<strong>09</strong> 1.205 1.257 4,3% -0,3% 4,3% Ost Europa 2.061 2.449 3.236 4.079 4.474 4.900 26,0% 9,7% 9,5% Nord Amerika 19.700 19.314 18.926 17.260 17.420 17.640 -8,8% 0,9% 1,3% Latin Amerika 2.344 2.662 3.204 3.711 3.594 3.555 15,8% -3,2% -1,1% Asien 11.383 12.476 13.639 14.896 15.830 16.804 9,2% 6,3% 6,2% Mittlerer Osten 2.228 2.149 2.198 2.316 2.452 2.553 5,3% 5,9% 4,1% Afrika 775 923 912 846 830 850 -7,2% -1,9% 2,4% Ozeanien 716 705 745 743 754 760 -0,2% 1,5% 0,7% Welt 54.781 56.488 58.811 59.154 60.412 62.572 0,6% 2,1% 3,6% (Verkäufe in 1.000 Fzge) Quelle: CAR 16 <strong>amz</strong> auto | motor | zubehör Nr. 9<strong>2008</strong> Kraftstoffpreis macht dem NordamerikaMarkt zu schaffen Der Absatzeinbruch sei größtenteils nicht konjunkturell, sondern strukturell bedingt, stellt die CAR-Studie fest: „Die hohen Kraftstoffpreise haben den nordamerikanischen Markt aus den Angeln gehoben. Durch den schwachen Dollarkurs wird dieser Effekt in Westeuropa zwar etwas abgemildert, aber in der zweiten Jahreshälfte <strong>2008</strong> ist auch dort ein deutlicher Absatzrückgang zu erwarten.“ Weil der Kraftstoffverbrauch inzwischen zum entscheidenden Kaufkriterium geworden sei, die Autohersteller jedoch noch einige Jahre bis zur Marktreife von Hybridfahrzeugen und extrem sparsamer neuer Modelle benötigten, entstehe eine Produktlücke. Zusätzlich wirkten sich die rückläufigen Realeinkommen der Verbraucher kontraproduktiv aus. Die stärksten Einbrüche in Westeuropa seien in diesem Jahr in Spanien (minus 16,3 Prozent), Italien (minus zwölf Prozent) und Großbritannien (minus 3,1 Prozent) zu erwarten, während Deutschland mit einem Rückgang um 1,5 Prozent auf 3,1 Millionen Neuzulassungen relativ glimpflich davonkomme. Für den USA- Markt sagt die Studie im laufenden Jahr ein Minus von mehr als 1,6 Millionen Pkw (minus 10,2 Prozent) voraus. Der strukturelle Wandel in den Automärkten setze Autohersteller und Zulieferer gleichermaßen unter hohen Margendruck. Zum einen seien Rohstoff- und Energiepreiserhöhungen, die ein Mittelklassemodell um etwa 500 Euro verteuerten, zu verkraften, zum anderen schlage der Einsatz neuer Spritspartechnologien mit durchschnittlich rund 1500 Euro zu Buche. „Ein Preisaufschlag von 2000 Euro ist jedoch nicht durchsetzbar“, bilanziert Dudenhöffer. Weil in den kommenden drei Jahren zusätzliche Modelle und höhere Kosten auf einen rückläufigen Triademarkt träfen, blieben Autobauer und Zulieferer auf einem Teil der Kostensteigerungen sitzen. Wegen des steigenden Gewinndrucks werde der notwendige Gang nach Russland Kapazitätskürzungen in Westeuropa erfordern. Hans W. Mayer
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