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Dies war für die Baukultur sicherlich förderlich, hat aber auch zu Kritik geführt.<br />

Insgesamt hat sich aber das System des Gestaltungsbeirats bewährt und in vielen<br />

anderen Gemeinden Nachahmung gefunden.<br />

In der Salzburger Altstadt wurde oftmals zeitgenössische Architektur trotz vorangegangener<br />

Qualitätsverfahren durch eine allzu gestaltungskonservative Haltung<br />

verhindert.<br />

Es wäre anzuregen, den Gestaltungsbeirat und die Altstadtkommission zusammenzulegen,<br />

um im Sinne der Qualität der Projekte eine Koordination dieser<br />

beiden Gremien herbeizuführen und unnötige Reibungsverluste zu vermeiden.<br />

Ebenso schwierig ist die Situation für Gegenwartsarchitektur im Land Salzburg.<br />

Nur vereinzelt und eher zufällig kann modernes Bauen entstehen.<br />

Vereinzelte gute Beiträge zur Baukultur, wie die der neuen Fachhochschule<br />

nahe der Stadt Salzburg oder des Theaters in Hallein, waren eher Ausnahmen.<br />

Zwar werden für Landesbauten vielfach Wettbewerbe abgewickelt. Wohl auch<br />

durch die Zusammensetzung der Jury und die gegebenen Vorgaben wurden<br />

aber wenige zukunftsweisende Beiträge prämiert.<br />

Ein Lichtblick könnten die bei gemeinnützigen Bauträgern des sozialen Wohnbaues<br />

üblichen Architekturwettbewerbe werden, wenn konsequent neben<br />

Funktionalität und Wirtschaftlichkeit auch architektonische Qualität und Innovation<br />

in Bauweise und Energieverbrauch eingefordert werden.<br />

Im privaten Bereich konnten einige bemerkenswerte Bauwerke errichtet werden.<br />

Dies war aber eher bei ambitionierten Gewerbe- oder Industriebauten (z.B.<br />

Interspar) möglich als bei Wohnbauten der bezüglich Baukultur sehr konservativen<br />

Bildungselite bzw. des gehobenen Bürgertums.<br />

Baukultur : Verantwortung<br />

Erhebung der baukulturrelevanten Kompetenzen und Dienststellen 2.8<br />

Trotzdem ist es erfreulich, dass eine beachtliche Zahl junger ArchitektInnen trotz<br />

schwieriger Umstände unermüdlich moderne Lösungen vertritt und versucht,<br />

eine Qualitätsdiskussion zu führen.<br />

2.2.4 Land Tirol<br />

Zwischen der Hauptstadt Innsbruck und dem Land Tirol ist ein deutlicher Unterschied<br />

bezüglich der Ambition, moderne Architekturqualität zu ermöglichen,<br />

festzustellen.<br />

In Innsbruck werden von der Bauverwaltung grundsätzlich Qualitätsverfahren<br />

abgewickelt bzw. gefördert, was zu diversen beispielhaften Beiträgen wie dem<br />

Bahnhof, dem neuen Rathaus, diversen Bildungsbauten, Krankenhausbauten,<br />

aber auch von Privaten errichteten Gebäuden geführt hat.<br />

Bei angestrebten Änderungen des Bebauungsplanes ist in Innsbruck zwingend<br />

eine Qualitätskonkurrenz erforderlich. Hingegen ist im Bereich der Gemeinden<br />

das Verständnis für zeitgenössische Architektur nur im beschränkten Ausmaß<br />

vorhanden.<br />

Das führt dazu, dass Gegenwartsarchitektur auch von ambitionierten ArchitektInnen<br />

für kleine Gemeinden nur sehr schwer umgesetzt werden kann.<br />

Hingegen entstehen von privaten BauherrInnen, weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus, bedeutende Architekturbeispiele. So hat die Supermarktkette MPreis<br />

gute Architektur zur Firmenkultur erhoben. Von einer Vielzahl von ArchitektInnen<br />

wurden diverse Filialen gestaltet, deren einziges verbindendes Element<br />

hervorragende Architektur ist. Dieses gute Beispiel wird nun auch von einer<br />

anderen Handelskette aufgegriffen.<br />

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