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auf einen Blick...<br />
Formulierung und Institutionalisierung von Architekturpolitik in Form von Deklarationen<br />
und gesetzlichen Regelungen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene<br />
Architekturpolitik ist kein Elitethema, sondern geht jede/n an. Daher braucht es auch ein politisches<br />
Bekenntnis zur Baukultur.<br />
Architekturpolitik steht im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Prosperität, Lebensqualität, Innovation,<br />
BürgerInnenbeteiligung und Demokratieorientierung. Sie muss so breit angelegt sein, dass Themen wie<br />
Stadt- und Regionalplanung, Landschaftsplanung, Ingenieurwesen, Infrastrukturbauten, Umgang mit dem<br />
Bestand, aber auch aktuell bedeutsame Thematiken wie z.B. die Schule mit umfasst sind. Architekturpolitik<br />
muss demnach als Thema für alle durch Verknüpfung mit der ganzen Breite der betroffenen Bereiche positioniert<br />
werden.<br />
Architekturpolitik ist auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene ebenso zu deklarieren wie in Gesetzen verbindlich<br />
zu formulieren.<br />
In allen Ländern mit einer erfolgreichen Architekturpolitik ist diese in Form von spezifischen Institutionen<br />
manifestiert. Das reicht von neuen gesamtstaatlichen und lokalen Abteilungen (Architecture Policy Unit in<br />
Schottland) über interministerielle Gremien, die britischen Design Champions als AgentInnen der<br />
Architektur in den Ministerien, die die Architekturpolitik kontrollierenden Räte (Finnland, Schweden,<br />
Schottland) bis zu den niederländischen Stiftungen.<br />
Zentral ist dabei – neben der gesamtstaatlichen Ausrichtung – die Implementierung direkt auf der lokalen<br />
Ebene, wie etwa im Falle der niederländischen Stiftung Architectuur Lokaal, der französischen CAUE, der<br />
finnischen Regionalarchitekten, der Gestaltungsbeiräte und der in die meisten Konzepte integrierten<br />
Architekturhäuser, wobei diese lokalen Instanzen gut vernetzt sein müssen.<br />
Ebenso wichtig sind die Verknüpfung von konkreten geplanten Maßnahmen mit jeweils Verantwortlichen<br />
und mit festgelegten Zeitplänen für die Umsetzung sowie eine übergeordnete Kontrollinstanz, die regelmäßig<br />
berichtet.<br />
Baukultur : Öffentlichkeit<br />
Zentrales Element jeder Architekturpolitik ist Architekturvermittlung<br />
Dies leitet sich ab aus der Zuversicht, dass entsprechende Bildung die Menschen sehfähig, sprachfähig und<br />
damit entscheidungsfähig macht und zu einer mündigen Teilhabe an der Gesellschaft befähigt. Ziel ist<br />
dabei nicht die Vermittlung einer normierten Ästhetik, sondern Mündigkeit zur Vielfalt.<br />
Deshalb müssen einerseits spezifische Architekturvermittlungsinstitutionen und ihre Vernetzung stärker<br />
als bisher gefördert werden (laufender Betrieb der Architekturhäuser).<br />
Andererseits muss die Architekturvermittlung im Bildungssystem verbessert werden (Schulen, Hochschulen<br />
– insbesondere ArchitektInnen- und LehrerInnenausbildung).<br />
Basis dafür könnte eine neu zu gründende Akademie für Architekturvermittlung sein.<br />
Förderung der Innovation in der Baukultur<br />
Die Bauwirtschaft im Allgemeinen und die Planung im Besonderen leiden unter mangelnder Innovation,<br />
obwohl die Architektur- und Ingenieurausbildung auf Innovation ausgerichtet ist und somit entsprechendes<br />
Potenzial vorhanden wäre.<br />
Aus diesem Grunde muss verstärkt in Forschungsförderung im Bauen und Planen investiert werden.<br />
<br />
Als zweites Innovationsinstrument müssen vermehrt offene Verfahren und Wettbewerbe durchgeführt<br />
werden, die auch der entsprechenden Vor- und Nachbereitung, intensiven Jurierung, Dotation und öffentlichen<br />
Diskussion bedürfen.