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siehe Heft 5, Seite 26<br />
siehe Heft 5, Seite 39<br />
5.2 Kreativwirtschaft und Dienstleistungsexport<br />
Veronika Ratzenböck und Andrea Lehner<br />
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Stellenwert der Architekturbranche innerhalb<br />
der Kreativwirtschaft. Anhand der Länderbeispiele Österreich, Großbritannien<br />
und Deutschland zeigt der Überblick, dass der Sektor Architektur – wirtschaftsstatistisch<br />
gesehen – zwar als wesentlicher Kernbereich der Kreativwirtschaft<br />
gilt, in den entsprechenden Förderprogrammen und -strategien jedoch (noch)<br />
kaum Berücksichtigung findet.<br />
Bis auf einzelne Beispiele, wie etwa im Bereich der Exportförderung, fehlen bislang<br />
generell branchenspezifische Unterstützungsmaßnahmen, die den Rahmenbedingungen<br />
und Strukturen des Kreativwirtschaftssektors „Architektur“ angepasst<br />
sind und somit auch den Bedürfnissen der maßgeblichen Zielgruppe,<br />
nämlich der Klein- und Kleinstunternehmen, die – nicht nur in Österreich – mit<br />
einer zunehmend prekärer werdenden Wirtschafts- und Arbeitssituation konfrontiert<br />
sind, entsprechen.<br />
5.3 Tourismus und Baukultur<br />
Roland Gruber und Bibiane Hromas<br />
Mit knapp 9% Anteil am BIP nimmt der Tourismus einen bedeutenden Stellenwert<br />
in der Wirtschaft ein. Gleichzeitig hält Österreich seit langem eine internationale<br />
Spitzenposition als Tourismusdestination. Neben Bauten für unterschiedliche<br />
Unterkunftsarten und touristische Einrichtungen ist das Image<br />
eines Ortes, einer Stadt oder Region ein wichtiger Tourismusfaktor. Der Trend geht<br />
generell zu kürzeren Aufenthalten und zu verfeinerten Kulturtechniken als Urlaubsmotivation.<br />
Events gewinnen an Bedeutung. Diese zunehmende Nischenspezialisierung<br />
bietet für die österreichische Baukultur eine Chance, da ungewöhnliche<br />
Atmosphären gefordert werden. Der Tourismus verkauft heutzutage<br />
keine Zimmer, sondern Wohlfühlen und das Besondere.<br />
In ExpertInneninterviews wurde die Beziehung von TouristikerInnen zur Baukultur<br />
und zu den ArchitektInnen beleuchtet. Es wurde festgestellt, dass in den<br />
letzten drei Jahren Bewegung in die touristische Baukultur gekommen ist. Ergebnis<br />
sind einige bemerkenswerte Bauten mit hoher gestalterischer Qualität.<br />
Die Architektur wird für die Positionierung am Markt immer wichtiger. Es wird<br />
vor allem im Hotelbau ein regelrechter Boom – ähnlich den österreichischen<br />
Winzerbauten – prognostiziert.<br />
siehe Heft 5, Seite 51<br />
Baukultur : Empfehlungen<br />
Kurz und bündig: Abstracts aller Beiträge 1.5<br />
Um die Baukultur im Tourismus längerfristig zu stärken, werden Förderanreize<br />
für Gestaltungsqualität bei der österreichischen Tourismusbank (ÖHT) vorgeschlagen.<br />
Die Wahrnehmung der BauherrInnenverantwortung soll durch Aufnahme<br />
von Gestaltungs- und Baufächern in die Tourismusausbildung forciert<br />
werden. TourismusberaterInnen sind in Zukunft PartnerInnen für aktive baukulturelle<br />
Bewusstseinsbildung. Zusätzlich zum Staatspreis für Architektur und<br />
Tourismus sind weitere Auszeichnungen z.B. auf Landesebene zu initiieren. Vor<br />
allem gilt es jedoch, den Mangel an Gesprächskultur und zahlreiche Vorurteile<br />
zwischen ArchitektInnen und TouristikerInnen zu beheben.<br />
5.4 Imageträger Baukultur<br />
Ute Woltron<br />
Das leider immer noch weit verbreitete Missverständnis, Architektur sei lediglich<br />
eine hübsche und luxuriöse Spielerei mit Formen und Materialien, lässt sich<br />
anhand der Architektur von und für Unternehmen besonders leicht widerlegen.<br />
Gut geplante und sorgfältig ausgeführte Architektur kann definitiv auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht eine positive Rolle spielen, sie kann das Geschäftsergebnis<br />
messbar beeinflussen und stellt somit eine sinnvolle Investition für ein Unternehmen<br />
dar.<br />
Das ergab eine detaillierte Umfrage unter elf heimischen UnternehmerInnen,<br />
die in jüngerer Vergangenheit mit ArchitektInnen zumindest ein engagiertes Projekt<br />
für das eigene Unternehmen abgewickelt haben. Die ausgewählten Unternehmen<br />
stellten einen repräsentativen Querschnitt der österreichischen Wirtschaft<br />
dar.<br />
Die wichtigsten Positivfaktoren guter Unternehmensarchitektur sind:<br />
• Architektur als deutlicher Imageträger und verwertbarer CI-Faktor<br />
• Produktivitäts- und Effizienzsteigerung durch optimierte interne Arbeitsabläufe<br />
• erhöhte MitarbeiterInnenzufriedenheit/besseres Arbeitsklima<br />
Eine Erkenntnis der Analyse besteht allerdings auch darin, dass alle befragten<br />
AuftraggeberInnen bereits eine gewisse Affinität und Informiertheit über Architektur<br />
und Baukultur mitbrachten und somit ideale PartnerInnen für ihre Plane-<br />
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