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siehe Heft 4, Seite 51<br />

siehe Heft 5, Seite 6<br />

programm bräuchte. Dies ermöglichte es, übergeordnete Ziele der räumlichen<br />

Entwicklung vorzugeben – und die Länder zu verpflichten, ihre Planungsinstrumente<br />

konsequent anzuwenden.<br />

Für eine zukunftstaugliche Gestaltung der Siedlungsentwicklung wäre es wichtig,<br />

in der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik volkswirtschaftliche Kostenwahrheit<br />

herzustellen, eine aktive Bodenpolitik zu verfolgen – und raumwirksame Instrumente<br />

wie Wohnbauförderung, Pendlerpauschale, Kommunalsteuer und Finanzausgleich<br />

grundlegend zu reformieren. Verbindlichere strategische Planungen,<br />

regionale Planungskooperationen sowie mehr Transparenz und Kontrolle in der<br />

Planungspolitik würden die Qualität der heimischen Raumordnung deutlich<br />

heben.<br />

4.5 Rechtliche Aspekte der Siedlungsentwicklung<br />

Arthur Kanonier<br />

Wesentlich für eine verbesserte Steuerung der Siedlungsentwicklung ist eine<br />

verstärkte Abstimmung aller raumrelevanten Planungsmaßnahmen. Die Koordination<br />

und Kooperation zwischen den verschiedenen Planungsebenen (Bund,<br />

Land, Regionen, Gemeinden) soll ebenso verstärkt werden wie innerhalb der<br />

einzelnen Bundesministerien bzw. Fachabteilungen der Länder. In diesem Zusammenhang<br />

ist auch die kompetenzrechtliche Aufgabenzuweisung, die sektorbezogene<br />

Betrachtungsweisen fördert, zu hinterfragen.<br />

Die zunehmenden fachübergreifenden Problemstellungen erfordern neben der<br />

Zusammenarbeit aller Planungsebenen interdisziplinäre Lösungsansätze, an<br />

denen alle betroffenen Fachabteilungen mitwirken. Insbesondere soll eine verstärkte<br />

Kooperation zwischen den Fachabteilungen in den Bereichen der Infrastrukturplanung,<br />

der aktiven Bodenpolitik, bei der Steuerung von Einkaufszentren,<br />

im Umgang mit Naturgefahren und bei umfassenden Nutzungskonzepten<br />

für das Freiland erfolgen.<br />

Abstracts Heft 5<br />

5.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung der baukulturellen Qualifizierung<br />

Magarete Czerny mit Michael Weingärtler<br />

Die österreichische Bauwirtschaft nimmt eine zentrale Stellung innerhalb der<br />

Gesamtwirtschaft ein. Neben dem wesentlichen Beitrag zur Vermögensbildung<br />

Baukultur : Empfehlungen<br />

Kurz und bündig: Abstracts aller Beiträge 1.5<br />

ist sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Rund 70% des gesamten österreichischen<br />

Anlagevermögens entfällt auf Bauten. Mit rund EUR 30 Mrd. jährlicher<br />

Bauinvestitionen (nominell) des öffentlichen und privaten Sektors erreicht der<br />

Bausektor einen Anteil an der Gesamtwirtschaft von 11,7% (2006). An der gesamten<br />

Wertschöpfung trägt die Bauwirtschaft mit rund EUR 17 Mrd. knapp 7%<br />

zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die gesamten Architektur- und Ingenieurbüroleistungen<br />

betragen in Österreich EUR 2,1 Mrd. (2005, lt. VGR) das sind rund 7,3%<br />

der gesamten Bauinvestitionen. 8,2% aller selbstständig und unselbstständig<br />

Erwerbstätigen sind direkt im Bauwesen beschäftigt. Unter Einbeziehung der Beschäftigten<br />

in Architektur- und Ingenieurbüros erhöht sich der Beschäftigtenanteil<br />

auf knapp 9%. Werden alle vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche, die<br />

unmittelbar von der Bauwirtschaft abhängen berücksichtigt, so zählt die Bauwirtschaft<br />

zu einem der bedeutendsten Arbeitgeber in der gesamten Volkswirtschaft.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Funktion des Planungssektors sowie sein kulturpolitischer<br />

Auftrag für Österreich sollten verstärkt in der öffentlichen Bewusstseinsbildung<br />

verankert werden. Folgende Maßnahmen sollen zur Ankurbelung des<br />

Wirtschaftsfaktors Baukultur beitragen:<br />

1 Initiative zur Bewusstseinsbildung:<br />

Baukultur – als Qualitätsgarant in Österreich<br />

2 Exportoffensive für die österreichische Baukultur:<br />

• Zentrale Förderstelle<br />

• Qualitätssiegel: „BauArt-Austria“<br />

• Bau- und Planungsexport als Teil der Außenhandelspolitik<br />

3 Forcierte Nutzung von Bauinnovationen<br />

4 Öffentlicher Hochbau mit Vorbildwirkung<br />

5 Forcierung von offenen Ausschreibungen<br />

6 Verpflichtung zur Projektumsetzung bei Wettbewerben<br />

7 Förderung von innovativen jungen ArchitektInnen<br />

8 Kooperation von Unternehmen und universitärer Forschung fördern<br />

9 Lebenszykluskosten als Planungsbestandteil betrachten<br />

10Stärkung der Zusammenarbeit von PlanerInnen, Bauausführung und GebäudenutzerInnen<br />

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