Das oberösterreichische Vereinshandbuch
Ratgeber für VereinsfunktionärInnen zu allen wichtigen Vereinsfragen - von Rechtlichem über Steuerfragen bis hin zu Mitgliederbindung und Veranstaltungsmanagement.
Ratgeber für VereinsfunktionärInnen zu allen wichtigen Vereinsfragen - von Rechtlichem über Steuerfragen bis hin zu Mitgliederbindung und Veranstaltungsmanagement.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
H<br />
Neue Mitglieder zu gewinnen und Stamm-Mitglieder zu<br />
halten erfordert ein entsprechendes Einfühlungsvermögen<br />
in die Situation und Motivation der umworbenen<br />
Personen. Es gilt, einen Bezug zwischen ihren Interessen<br />
und den Zielsetzungen und Aktivitäten des Vereins herzustellen.<br />
Weiters soll das Vertrauen der Menschen gewonnen<br />
und eine Beziehung aufgebaut werden, um diese für<br />
einen Eintritt in den Verein und zur Teilnahme am Vereinsleben<br />
zu gewinnen.<br />
8.3 Aktiv Mitgliederwerbung gestalten<br />
Mitgliederwerbung ist Teamarbeit und betrifft alle Vereinsmitglieder.<br />
Zielführend ist jedoch, ein Kern-Werbeteam<br />
aufzubauen. Diese Personen sollen über folgende<br />
Kompetenzen verfügen:<br />
• sicheres und authentisches Auftreten<br />
• gute Kommunikationsfähigkeit<br />
• fundiertes Wissen über den Verein<br />
• Bewusstsein: Warum bin ich gerne Mitglied?<br />
Wo erlebe ich unseren Verein positiv?<br />
Nach Klärung der personellen, zeitlichen und finanziellen<br />
Ressourcen für die Mitgliederwerbung müssen die<br />
MitarbeiterInnen des Teams „werbe-fit“ gemacht werden.<br />
1. Ausgangslage analysieren<br />
Wie ist die Mitgliederwerbung bisher verlaufen? Wie<br />
sieht die jetzige Situation aus? Klären, welche Mitgliederstruktur<br />
der Verein braucht, um auf einer guten Basis<br />
zu stehen.<br />
2. Zieldefinition<br />
Ziele sollen konkret definiert und in kurz-, mittel- und<br />
langfristige Ziele unterteilt werden. Beispiel: Der Verein<br />
XY will im Zeitraum Jänner bis Juli 2014 zwanzig neue<br />
Mitglieder für eine ordentliche Mitgliedschaft im Verein<br />
gewinnen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Erwachsenen<br />
im Alter von 20 bis 30 Jahren.<br />
3. Botschaften und Inhalte<br />
Zum Dialog mit potentiellen Mitgliedern dienen schriftliche<br />
und mündliche Botschaften - entwickeln und formulieren<br />
Sie deren Inhalte:<br />
• Eine Grundinformation (Textbausteine) erstellen,<br />
die laufend aktualisiert wird.<br />
• Vereinschronik „auf einen Blick“ zusammenfassen.<br />
• „Mission Statement“ erarbeiten: Wer sind wir? Was<br />
tun wir? Wozu tun wir das? Für wen tun wir das?<br />
• Über Erfolge berichten (Auszeichnungen und<br />
Preise).<br />
• Stamm-Mitglieder sprechen lassen, das erzeugt Authentizität.<br />
• Botschaften und Statements der Vorstandsmitglieder<br />
einbauen.<br />
Tipp: Erstellen Sie eine einseitige Vereinsinformation.<br />
Diese ist vielseitig nutzbar. Sie dient als Kurzinformation<br />
über den Verein, bietet in der Mitgliederwerbung<br />
schriftliche Unterstützung und vermittelt einen Überblick.<br />
Auch für Medienvertreter ist sie eine übersichtliche<br />
Informationsquelle.<br />
4. Maßnahmen und Werbemittel<br />
Am besten treten Sie an die umworbenen Personen<br />
mit einer Kombination aus schriftlicher und mündlicher<br />
Kommunikation heran. Legen Sie fest, welche Werbemittel<br />
zum Einsatz kommen:<br />
• Folder und Informationsblätter auflegen/verteilen.<br />
• Plakate aufhängen.<br />
• Aufkleber ausgeben.<br />
• Kleine Werbegeschenke verteilen.<br />
• Sonderaktionen (zB. Mitgliedschaft im ersten Jahr<br />
zum halben Preis) anbieten.<br />
• Gewinnspiele ausschreiben.<br />
• Appelle formulieren (zB. „Nimm an unserer Veranstaltung<br />
teil!“).<br />
5. Umsetzung planen<br />
Nach dem Festlegen der Strategie für die Mitgliederwerbung<br />
folgen das Erstellen der schriftlichen Unterlagen<br />
und die Vorbereitung der Werbemittel. Dann beginnt<br />
108 OBERÖSTERREICHISCHES VEREINSHANDBUCH