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STIEBEL-ELTRON_Planungshandbuch_Lüftung_06-2019_DE

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<strong>Lüftung</strong> mit dezentraler Zu -und Abluft ohne Wärmerückgewinnung<br />

LA 60<br />

Planungshinweise<br />

DIN 18017 – Teil 3<br />

Bei Einsatz eines LA 60 in fensterlosen Bädern und Toiletten sind<br />

die Anforderungen der DIN 18017-3 einzuhalten. Danach ist in<br />

Bädern eine planmäßige Luftmenge von 60 m³/h und in Toilettenräumen<br />

von 30 m³/h abzuführen. Der Volumenstrom darf in<br />

Zeiten geringen Luftbedarfs auf 15 m³/h abgesenkt werden. Das<br />

ausreichende Nachströmen von Frischluft ist sicherzustellen und<br />

rechnerisch nachzuweisen. Bei Neubauten mit hoher Luftdichtheit<br />

ist der natürliche Volumenstrom durch Infiltration meist nicht<br />

ausreichend, sodass in Wohn- und Schlafräumen zusätzlich Außenwand-Durchlässe<br />

vorzusehen sind. Die benötigte Anzahl kann<br />

überschlägig bestimmt werden:<br />

Anzahl ALD = (q V,Ab,ges – q V,Inf )/q V,Ald<br />

In jedem Zuluftraum der Wohneinheit (Wohnen, Schlafen, Kind,<br />

Arbeiten, Gast) muss mindestens ein Außenwanddurchlass installiert<br />

werden.<br />

Zentrale Entlüftungsanlagen<br />

Im Geschosswohnungsbau ist es meist sinnvoll, die Abluft mehrerer<br />

Einzelentlüftungsanlagen über eine zentrale Abluftleitung<br />

abzuführen, folgende Anforderungen nach DIN 18017-3 sind dabei<br />

einzuhalten:<br />

——<br />

Luftdichte Ausführung (überdrucksicher)<br />

——<br />

Wärmedämmung von Schacht/Abluftleitung<br />

——<br />

Abluftabfuhr ausschließlich über Dach<br />

——<br />

Abluftleitung ist gerade und lotrecht auszuführen<br />

——<br />

Querschnittsänderungen sind nicht zulässig<br />

——<br />

Einzellüftungsgeräte müssen mit Rückschlagklappen ausgerüstet<br />

werden<br />

——<br />

Reinigungsöffnung am unteren Ende der Abluftleitung<br />

——<br />

Brandschutzanforderungen nach Landesbauordnung<br />

Der Querschnitt der Abluftleitung muss so dimensioniert werden,<br />

dass die Summe der Volumenströme aller Einzelgeräte aufgenommen<br />

und der statische Druckabfall vom untersten <strong>Lüftung</strong>sgerät<br />

überwunden werden kann.<br />

Bei zentralen Entlüftungsanlagen nach DIN 18017-3 gelten die<br />

brandschutztechnischen Anforderungen an <strong>Lüftung</strong>sanlagen der<br />

Landesbauordnungen (LüAR). So sind beispielsweise feuerfeste<br />

<strong>Lüftung</strong>sschächte vorzusehen bzw. Deckenschottsysteme zwischen<br />

den Etagen einzusetzen. Bei Anschluss mehrerer Wohnungen<br />

einer Etage an eine Hauptleitung sind Brandschutzklappen an<br />

den <strong>Lüftung</strong>sgeräten erforderlich.<br />

Infiltrationsvolumenstrom q V,Inf<br />

Wohnfläche in m² 30 50 70 90 110 130 150 170 190<br />

Einfamilienhaus 18 29 41 53 65 77 88 100 112<br />

Mehrfamilienhaus (Abluft 15 26 36 46 57 67 77 88 98<br />

über Außenwand<br />

Mehrfamilienhaus (Zentraler<br />

Abluftschacht)<br />

14 24 33 43 53 62 72 81 91<br />

Volumenstrom-Außenwanddurchlass q V,ALD<br />

Filterklasse G2 G3 (Standard) F5<br />

Typ ALD 160 29 22 20<br />

Normgerechte <strong>Lüftung</strong><br />

LA 60<br />

Das Gerät ist für eine Installation im Schacht geeignet. Über eine<br />

separate Außenwanddurchführung besteht auch die Möglichkeit,<br />

das Abluftgerät in der Außenwand zu installieren.<br />

LA 60 Trend<br />

Über einem zusätzlichen Doppelwippenschalter kann zwischen<br />

der Betriebsart Grundlast- und Volllast gewählt werden. Durch<br />

das integrierte Zeitrelais kann für die ausgewählte Stufe eine Einschaltverzögerung<br />

sowie eine Nachlaufzeit eingestellt werden. Das<br />

Nachströmen der Luft kann über Außenluftdurchlässe sichergestellt<br />

werden. Dabei ist zu beachten, dass die Überströmöffnungen,<br />

z.B. Türunterschnitte, ausreichend dimensioniert sind, damit<br />

die Frischluft nachströmen kann.<br />

LA 60 Plus<br />

Über einen zusätzlichen Schalter besteht die Möglichkeit das<br />

Gerät manuell auf Volllast zu stellen, um einen eventuell erhöhten<br />

Feuchteanfall entgegen zu wirken. Durch den integrierten<br />

Feuchtesensor kann der Lüfter bedarfsgeführt den Abtransport<br />

der feuchten Luft übernehmen. Der Regelbereich für die relative<br />

Luftfeuchte liegt zwischen 30 – 100 %, mit einer Einschaltverzögerung<br />

und einem Zeitnachlauf. Das Nachströmen der Luft kann über<br />

Außenluftdurchlässe sichergestellt werden. Dabei ist zu beachten,<br />

dass die Überströmöffnungen, z.B. Türunterschnitte, ausreichend<br />

dimensioniert sind, damit die Frischluft nachströmen kann.<br />

Planmäßiger Abluftvolumenstrom q V,Ab nach DIN 18017-3<br />

Raumtyp<br />

Abluftvolumenstrom q v,Ab<br />

Küche 60<br />

Bad 60<br />

DU/WC 60<br />

Dusche 60<br />

WC 30<br />

222 |<strong>Planungshandbuch</strong> <strong>Lüftung</strong> www.stiebel-eltron.de

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