STIEBEL-ELTRON_Planungshandbuch_Lüftung_06-2019_DE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Planung<br />
Integralgeräte mit zentraler Zuluft<br />
Wasserqualität<br />
Die Wasserqualität von Heizungsanlagen ist in Deutschland in der<br />
VDI 2035 geregelt.<br />
Um Schäden durch Steinbildung zu vermeiden, müssen die in den<br />
Kapiteln „Technische Daten“ genannten Grenzwerte für das Füllwasser<br />
eingehalten werden. Dazu kann es erforderlich sein, das<br />
Füllwasser ggf. durch Enthärten oder Entsalzen aufzubereiten.<br />
Acht bis 12 Wochen nach der Inbetriebnahme sowie im Rahmen<br />
einer jährlichen Wartung muss die Wasserbeschaffenheit erneut<br />
geprüft werden.<br />
Eine geeignete Enthärtungsarmatur ist als Zubehör erhältlich. Die<br />
Enthärtungsarmatur arbeitet nach dem Prinzip des Ionen-Austausches.<br />
Dabei wird sowohl das Füllwasser wie auch das Ergänzungswasser<br />
über ein Natrium-Ionentauscherharz geleitet<br />
und die im Wasser enthaltenen Kalzium- und Magnesium-Ionen<br />
ausgetauscht. Das Ergebnis ist ein kalkfreies Weichwasser.<br />
Auslegungsbeispiel Erstbefüllung:<br />
V ANL = 200 l<br />
°dH ist = 20 °dH<br />
°dH soll = 3 °dH<br />
K WWM = 6000 l °dH<br />
P ANZ = 200 l * (20 °dH - 3 °dH) / 6000 l °dH = 0,567 ≅ 1,0<br />
Für die Erstbefüllung wird eine Patrone benötigt.<br />
Lebensdauer einer Patrone<br />
Für die Lebensdauerberechnung einer Patrone werden die erreichbare<br />
Weichwassermenge und die Nachfüllmenge zu Grunde<br />
gelegt. Die jährliche Nachfüllmenge wird mit 10% des Anlagenvolumens<br />
angenommen.<br />
Die Weichwassermenge berechnet sich nach folgender Formel.<br />
HZEA<br />
HZEN<br />
<br />
<br />
V WWM Volumen Weichwassermenge<br />
K WWM Weichwasser Kapazität [l °dH]<br />
°dH ist Gesamthärte des Wassers<br />
Auslegung für die Erstbefüllung der Anlage<br />
Die Patronenanzahl für die Erstbefüllung einer Anlage wird nach<br />
folgender Formel berechnet:<br />
∗ <br />
<br />
P ANZ<br />
V ANL<br />
K WWM<br />
°dH IST<br />
°dH SOLL<br />
Patronenanzahl<br />
Anlagenvolumen<br />
Weichwasser Kapazität [l °dH]<br />
Ist-Gesamthärte des Wassers<br />
Soll-Gesamthärte des Wassers<br />
Für die Berechnung der Patronenanzahl muss der entsprechende<br />
Grenzwert aus der Datentabelle des Gerätes verwendet werden.<br />
Beispielberechnung für die Weichwassermenge:<br />
K WWM = 6000 l °dH<br />
°dH ist = 20 °dH<br />
V WWM = 6000 l °dH / 20 °dH = 300 l<br />
Die Weichwassermenge einer Patrone beträgt 300 l.<br />
Beispielrechnung Lebensdauer:<br />
V ANL = 200 l<br />
V WWM = 300 l<br />
Lebensdauer (a) = V WWM / (V ANL * 0,1)<br />
Bei einem Anlagenvolumen von 200 l und einer Weichwassermenge<br />
von 300 l ergibt sich eine Lebensdauer von 15 Jahren.<br />
Gesamtvolumen an Weichwasser<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40<br />
84_03_14_0004<br />
X Gesamtwasserhärte [°dH]<br />
Y Weichwassermenge [l]<br />
1 Beispiel: Weichwassermenge bei 20 °dH<br />
78 |<strong>Planungshandbuch</strong> <strong>Lüftung</strong> www.stiebel-eltron.de