STIEBEL-ELTRON_Planungshandbuch_Lüftung_06-2019_DE
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Planung<br />
Luftauslässe<br />
Dezentrale Zuluftventile<br />
Die optimale Wirksamkeit von Außenwandventilen ergibt sich bei<br />
Montage im oberen Bereich der Außenwand links oder rechts<br />
neben einem Fenster mit darunter liegendem Heizkörper in ca. 2,0<br />
bis 2,2 m Höhe.<br />
Dabei wird die einströmende Frischluft von der im Raum zirkulierenden<br />
Heizungsluft (Raumwalze) erwärmt und ohne Zugerscheinungen<br />
verteilt. Die Luftdurchlässe sollten möglichst gleichmäßig<br />
verteilt und nicht in unmittelbarer Nähe von Aufenthaltszonen<br />
positioniert werden. Der Lufteintritt in den Raum darf nicht durch<br />
Gardinen oder Möbel verdeckt sein.<br />
Zugluftrisiko<br />
ALD<br />
Zugluftrisiko [%]<br />
ohne<br />
Kategorie<br />
26_04_14_0022_<br />
Außenluftvolumenströme dezentrale Zuluftventile<br />
Aus Außenluftvolumenstrom pro Zuluftelement und berechneten<br />
Gesamtvolumenstrom der Wohneinheit nach DIN 1946 Teil 6<br />
kann die benötigte Anzahl an dezentralen Zuluftventilen abgeleitet<br />
werden.<br />
Beispiel:<br />
Gesamtvolumenstrom Nennlüftung: 150 m³/h<br />
Einsatz ALD 160 (G3-Filter, 8 Pa Differenzdruck): 22 m³/h<br />
Erforderliche Ventilzahl: 6,8 ~ 7 Stück<br />
Die Auslässe sind in Abhängigkeit von Nutzungsart und Raumgröße<br />
auf die Wohn- und Schlafräume aufzuteilen. In jedem Zuluftraum<br />
muss mindestens ein Außenwanddurchlass installiert<br />
werden.<br />
Zentrale Zuluftventile<br />
Die zentrale Zuluftverteilung kann über Deckenauslässe, Wandauslässe<br />
in ca. 2,2 m Höhe und bei Einsatz des flexiblen Luftverteilsystems<br />
LVE auch über Fußbodenauslässe erfolgen. Die<br />
zentralen Zuluftventile sollten vorzugsweise im Außenwandbereich<br />
positioniert werden. Dadurch stellt sich eine optimale Raumdurchspülung<br />
zur Innentür ein, da sich die Zuluft aufgrund des<br />
Druckgefälles in Richtung der Ablufträume bewegt. Die Strömung<br />
überlagert sich dabei mit der thermischen Strömung der Heizkörper.<br />
Durch diese Vermischungsströmung aus Zu- und Raumluft ist<br />
die zugfreie Frischluftversorgung sichergestellt.<br />
Positionierungsempfehlung:<br />
ALD<br />
Zugluftrisiko [%]<br />
ohne<br />
Kategorie<br />
26_04_14_0023_<br />
Quelle: Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Richter, Institut für Energietechnik,<br />
TU Dresden<br />
Für Außentemperatur -5 °C (kaltes Wintermittel)<br />
Je nach gewähltem Ventiltyp und eingesetztem Luftfilter ergeben<br />
sich unterschiedliche maximale Außenluftvolumenströme.<br />
Je höher der durch den Abluftventilator erzeugte Unterdruck im<br />
Gebäude ist, desto mehr Frischluft strömt durch die dezentralen<br />
Zuluftventile nach.<br />
Die Auslegung erfolgt zumeist auf einen Differenzdruck von 8 Pa.<br />
Bei Einsatz eines Kaminofens ohne eigene Verbrennungsluftzufuhr<br />
kann der zuständige Schornsteinfeger die Einhaltung eines maximalen<br />
Unterdrucks von 4 Pa fordern. Dann müssen entsprechend<br />
mehr Zuluftventile installiert werden.<br />
Die Zuluftventile sollten möglichst so platziert werden, dass der<br />
Raum gut durchströmt wird. Um Zugerscheinungen zu vermeiden,<br />
sollten die Zuluftventile nicht über Sitz- und Liegeflächen installiert<br />
werden. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass keine Zuluftventile<br />
durch Möbel oder andere Gegenstände zugestellt werden.<br />
Die Festlegung der erforderlichen Anzahl von Luftauslässen erfolgt<br />
auf Grundlage der Luftmengenberechnung nach DIN 1946<br />
Teil 6. Ausgehend vom berechneten Volumenstrom jedes Zuluftraumes<br />
und der gewählten Ventilart ergibt sich anhand des<br />
maximal empfohlenen Volumenstroms pro Auslass die erforderliche<br />
Ventilanzahl.<br />
D0000081600<br />
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