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STIEBEL-ELTRON_Planungshandbuch_Lüftung_06-2019_DE

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Anhang<br />

Begriffe und Benennungen<br />

Ablufträume<br />

Feuchträume bzw. Bad-, Toiletten- und Küchenbereiche, aus<br />

denen verbrauchte Luft abgesaugt wird.<br />

Abluftsystem<br />

<strong>Lüftung</strong>sanlage einschließlich Luftleitungsnetz mit ventilatorgestützter,<br />

geförderter Abluft. Die Zuluft strömt als unbehandelte<br />

Außenluft über Außenluftdurchlässe nach.<br />

Aufenthaltsbereich<br />

Behaglichkeitsbereich in Räumen, der gebildet wird durch<br />

——<br />

Höhe von 0,1 m bis 1,8 m über dem Fußboden<br />

——<br />

Abstand > 0,5 m zu Außen- und Innenwänden<br />

——<br />

Abstand von > 1 m zu Außenfenstern, Türen und Heizflächen<br />

Ausgeglichene <strong>Lüftung</strong><br />

Ventilatorgestützte <strong>Lüftung</strong>, bei der Zuluft- und Abluftvolumenstrom<br />

den gleichen Auslegungswert besitzen. Man spricht auch<br />

von „balancierter <strong>Lüftung</strong>“.<br />

Auslegungs-Differenzdruck<br />

Geplanter Unterschied der Gesamtdrücke zwischen Lufteintritt und<br />

Luftauslass von <strong>Lüftung</strong>sanlagen bzw. <strong>Lüftung</strong>sgeräten oder über<br />

Luftdurchlässe. Die Einheit ist Pa. Formelzeichen: Δp Ausl.<br />

Außenluftdurchlass<br />

<strong>Lüftung</strong>skomponente, die das geplante Durchströmen von Luft<br />

durch die Gebäudehülle ermöglicht. Als Außenluftdurchführung<br />

zählen auch <strong>Lüftung</strong>skomponenten in Fenstern und Türen.<br />

Bedarfslüftung<br />

<strong>Lüftung</strong>, bei der der Luftvolumenstrom an den jeweiligen Bedarf<br />

angepasst wird, z. B. durch Luftqualitätssensoren.<br />

(<strong>Lüftung</strong>s-)Betriebsstufen<br />

Es werden vier Betriebstufen unterschieden:<br />

——<br />

<strong>Lüftung</strong> für den Feuchteschutz<br />

——<br />

reduzierte <strong>Lüftung</strong><br />

——<br />

Nennlüftung<br />

——<br />

Intensivlüftung<br />

(Luft-)Dichtheit<br />

Zustandsbeschreibung der Hüllkonstruktion hinsichtlich ihrer<br />

(Luft-) Durchlässigkeit; Synonym für möglichst geringe Durchlässigkeit.<br />

Erdreich-Luft-Wärmeübertrager<br />

Einrichtung zur Übertragung thermischer Energie vom Erdreich<br />

auf einen leitungsgebundenen Luftmassestrom (Heizfall) oder<br />

umgekehrt (Kühlfall).<br />

Gesamt-Außenluftvolumenstrom<br />

In der Nutzungseinheit insgesamt wirksamer Luftvolumenstrom,<br />

der aus geplanter freier bzw. lüftergestützter <strong>Lüftung</strong> einschließlich<br />

Infiltration resultiert. Der Luftvolumenstrom wird in m 3 /h bzw.<br />

m 3 /s angegeben.<br />

Gleichwertiger Durchmesser (hydraulischer Durchmesser)<br />

Durchmesser einer geraden Luftleitung mit nicht rundem<br />

Querschnitt, der bei gleichem Luftvolumenstrom zum gleichen<br />

Druckabfall wie eine kreisrunde Luftleitung führt.<br />

Infiltration.<br />

Durch Undichtheiten in der Gebäudehülle ein- und austretende<br />

Luftmengen.<br />

Intensivlüftung<br />

Zeitweilig notwendige <strong>Lüftung</strong> mit erhöhtem Luftvolumenstrom<br />

zum Abbau von Lastspitzen (Lastbetrieb). Bei der Intensivlüftung<br />

darf von einer Nutzerunterstützung (zeitweiliges manuelles Fensteröffnen)<br />

ausgegangen werden.<br />

Kondensat<br />

Aus der Luft ausgeschiedenes Wasser. Dieser Effekt tritt bei bestimmten<br />

Temperaturzuständen auf, siehe auch „Taupunkt“.<br />

Kurzschlussströmung<br />

Direktes Ansaugen von Fortluft am Außenluftdurchlass, Zuluft am<br />

Abluftdurchlass bzw. Überströmluft über Undichtheiten/Leitungsdurchführungen<br />

aus anderen Nutzungseinheiten.<br />

Luftfeuchte, relative<br />

Verhältnis des momentanen Wasserdampfanteils der Luft bezogen<br />

auf den größtmöglichen Wert bei entsprechender Temperatur in<br />

% r. F (relative Luftfeuchte).<br />

<strong>Lüftung</strong> zum Feuchteschutz<br />

Notwendige <strong>Lüftung</strong> zur Sicherstellung des Bautenschutzes<br />

(Feuchtigkeit) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise<br />

reduzierten Feuchtelasten, z. B. zeitweilige Abwesenheit der<br />

Nutzer und kein Wäschetrocknen in der Nutzungseinheit.<br />

Luftwechsel<br />

Stündlicher Luftvolumenstrom, bezogen auf das Volumen einer<br />

Nutzungseinheit bzw. eines Raumes. Einheit: 1/h<br />

Nennlüftung<br />

Notwendige <strong>Lüftung</strong> zur Sicherstellung der hygienischen Anforderungen<br />

sowie des Bautenschutzes bei Anwesenheit der Nutzer<br />

(Normalbetrieb). Die zeitliche Mittelung der definierten <strong>Lüftung</strong>sstufen<br />

entspricht über den Bilanzzeitraum dem nach EnEV §6 definierten,<br />

zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderlichen<br />

Mindestluftwechsel.<br />

Reduzierte <strong>Lüftung</strong><br />

Notwendige <strong>Lüftung</strong> zur Gewährleistung der hygienischen Mindestanforderungen<br />

sowie des Bautenschutzes (Feuchtigkeit) unter<br />

üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchte-<br />

und Stofflasten, z. B. infolge zeitweiliger Abwesenheit von<br />

Nutzern.<br />

Taupunkt<br />

Luftzustand, bei dem die Luft keinen Wasserdampf mehr aufnehmen<br />

kann (100 % relative Feuchtigkeit, Sättigung). Wird bei<br />

diesem Zustand die Lufttemperatur weiter gesenkt, kommt es zur<br />

Schwitzwasserbildung.<br />

294 |<strong>Planungshandbuch</strong> <strong>Lüftung</strong> www.stiebel-eltron.de

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