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STIEBEL-ELTRON_Planungshandbuch_Lüftung_06-2019_DE

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Planung<br />

Integralgeräte mit zentraler Zuluft<br />

Auslegung<br />

Grundlage für die Auslegung ist die Norm-Heizlast nach<br />

DIN EN 12831.<br />

Bei sinkender Außentemperatur steigt die Heizlast des Gebäudes,<br />

gleichzeitig geht die Heizleistung der Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

zurück. Die integrierte elektrische Ergänzungsheizung schaltet bei<br />

steigendem Heizenergiebedarf automatisch zu. Dies führt jedoch<br />

zu einem erhöhten Energieverbrauch.<br />

Aus diesem Leistungsverhalten heraus ergibt sich im Allgemeinen<br />

ein wirtschaftlicher Einsatzbereich, sofern die Leistungsgrenzen<br />

der Geräte nicht überschritten werden. Dieser Einsatzbereich setzt<br />

einen durchschnittlichen in Deutschland üblichen Wärmepumpen-Tarif<br />

voraus.<br />

Bei dem Gerät kann je nach Standort und Heizungssystem auch<br />

eine höhere Heizlast noch wirtschaftlich sein.<br />

Dabei erfolgt die Auslegung nach dem Bivalenzpunkt. Auf keinen<br />

Fall darf die Heizlast die maximale Heizleistung im Auslegungsfall<br />

überschreiten.<br />

Es müssen zusätzlich folgende Punkte beachtet werden:<br />

——<br />

Der Deckungsanteil der Wärmepumpe sinkt mit steigender<br />

Heizlast und sinkender Norm-Auslegungstemperatur, das<br />

heißt der elektrische Direkt-Heizanteil steigt.<br />

——<br />

In der ersten Heizsaison ist aufgrund des Trockenheiz-Effektes<br />

mit erhöhtem Energieverbrauch zu rechnen.<br />

——<br />

Pro °C höherer Raumtemperatur werden ca. 6 % mehr Energie<br />

verbraucht.<br />

——<br />

Der Deckungsanteil für die Warmwasserbereitung ist stark<br />

abhängig vom Wasserverbrauch und von der eingestellten<br />

Warmwassertemperatur. Z. B. bei einer Warmwassertemperatur<br />

von 45 °C wird die Warmwasserbereitung vollständig<br />

durch die Wärmepumpe gedeckt.<br />

——<br />

Bei Auslegung im Grenzbereich muss eine Energie-Kostenbetrachtung<br />

durchgeführt werden.<br />

Beispiel:<br />

Norm-Heizlast: 9,0 kW; Norm-Außentemperatur: -14 °C; Vorlauftemperatur:<br />

35 °C.<br />

Ergebnis abgelesen aus dem Diagramm:<br />

Der sich ergebende Bivalenzpunkt beträgt -8 °C. Das Gerät kann<br />

wirtschaftlich betrieben werden.<br />

Das Integralsystem wird prinzipiell wie eine Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

ausgelegt. Ausgehend von Norm-Heizlast und zugehöriger<br />

Außentemperatur kann über die Heizlastgerade der resultierende<br />

Bivalenzpunkt der Anlage grafisch bestimmt werden. Bei Neubauten<br />

muss dabei als Heizgrenztemperatur 10 °C angesetzt werden.<br />

Ein wirtschaftlicher Betrieb ist zumeist gegeben, wenn sich ein<br />

Bivalenzpunkt unter -5 °C einstellt, da die Wärmepumpe dann<br />

einen Deckungsanteil von mindestens 95 % erreicht.<br />

www.stiebel-eltron.de <strong>Planungshandbuch</strong> <strong>Lüftung</strong> | 79

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