STIEBEL-ELTRON_Planungshandbuch_Lüftung_06-2019_DE

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Planung Schall Schall Allgemeines In einem Luftkanalsystem ist der Lüfter, zusammen mit den Strömungsgeräuschen der Formstücke eine der Hauptgeräuschquellen. Konstruktive Maßnahmen haben die mechanischen Lüftergeräusche so reduziert, dass sie vernachlässigbar sind. Störender sind aerodynamische Geräusche, die durch Turbulenzen auftreten, die bei der Durchströmung des Lüfterrades und des Gehäuses unvermeidbar sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Schallausbreitung: —— Abstrahlung über die Gehäusewände in den Aufstellraum —— Körperschall, der in das Fundament geleitet wird. Bei reinen Lüftungsgeräten können Schwingungsdämpfer diesen Anteil auffangen. —— Luftschall am Saugstutzen und Luftschall am Druckstutzen. Beide werden zum Teil durch akustische Eigenschaften des Luftführungssystems, des Schalldämpfers und des angeschlossenen Raumes gedämpft. Der Luftschall der beiden Lüfter eines zentralen Lüftungsgerätes wird von zwei raumseitigen Schalldämpfern in der Zu- und Abluft reduziert. Die Komponenten des Luftführungssystems verursachen eigene Strömungsgeräusche. Ihre Schallleistung unterliegt, wie das Lüftergeräusch, der Dämpfung durch das System zwischen Luftführungskomponente und Raum. Eine weitere Schallquelle sind die Luftauslässe in den Räumen. Eine korrekt geplante und installierte Lüftungsanlage ist leise. Die Größe des Lüftungsgerätes ist dabei nicht das entscheidende Kriterium. Anforderungen an den Schallschutz Die DIN 1946 - Teil 6 bezieht sich bei den allgemeinen Anforderungen zum Schallschutz auf die Vorgaben der DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“. Immissionsrichtwerte für Immissionsorte innerhalb von Gebäuden (Auszug aus der TA Lärm 98). Bei Geräuschübertragungen innerhalb von Gebäuden oder bei Körperschallübertragung betragen die Immissionsrichtwerte für den Beurteilungspegel für schutzbedürftige Räume nach DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau, Ausgabe November 1989) unabhängig von der Lage des Gebäudes tagsüber 35 db(A) und nachts 25 db(A). Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte um nicht mehr als 10 dB(A) überschreiten. Weitergehende baurechtliche Anforderungen bleiben unberührt. Beispielwerte für Schallimmission A B C D E F G H I J K db (A) 160 140 120 100 80 60 40 20 0 18 25 40 60 65 85 90 100 110 130 A B C D E F G H I J K Wald Schlafzimmer Wohnraum oder Bibliothek Unterhaltung Büro Mittlerer Straßenverkehr Schwerlastverkehr Presslufthammer Popgruppe Start eines Düsenflugzeugs in 100 m Entfernung Düsentriebwerk in 25 m (Schmerzgrenze) Anlagenplanung —— Die Dimensionierung der Lüftungsleitungen muss gemäß DIN 1946-Teil 6 erfolgen. —— Bei der Installation der Lüftungsleitungen ist darauf zu achten, dass es keine scharfen Kanten im Kanal gibt, die Strömungsgeräusche erzeugen könnten. —— Die Anschlüsse der Lüftungsleitungen am Gerät werden flexibel ausgeführt, um eine Körperschallübertragung zu vermeiden. —— Unmittelbar nach dem Gerät müssen in der Zu- und Abluftleitung Schalldämpfer installiert werden, um den Geräteschall zu minimieren. —— Um eine Übertragung von Telefonieschall zu verhindern, müssen an geeigneter Stelle Telefonieschalldämpfer installiert werden. Außerdem muss das Leitungsnetz fachgerecht ausgeführt werden. —— Die Ventile müssen gemäß Herstellerangaben eingesetzt werden. Die Schallemission der Ventile können Sie unter Berücksichtigung des Volumenstroms und der Ventileinstellung dem jeweiligen Diagramm entnehmen. — — Schallübertragung über Außenluftdurchlässe: Bei einer Kombination von Außenluftdurchlässen (ALD) und Fenstern in Außenwänden muss das resultierende Schalldämmmaß R‘ w,res nach der Normenreihe DIN 4109 ermittelt werden. Das geforderte resultierende Schalldämmmaß R‘ w,res darf nicht unterschritten werden. 140 84_04_01_0019_ 62 |Planungshandbuch Lüftung www.stiebel-eltron.de
Planung Schall Zusätzliche Hinweise für Kombigeräte mit integrierter Wärmepumpe —— Bei der Installation muss eine Körperschallübertragung im Gebäude vermieden werden. —— Eine Aufstellung auf schwimmendem Estrich ist möglich, wenn dieser fachgerecht ausgeführt ist, d. h. Trennung zu Wänden und Nachbarräumen. Andernfalls muss eine Entkopplung gemäß Bedienungs- und Installationsanleitung vorgenommen werden. Die Entkopplung ist auch nachträglich durch Aufschneiden des Estrichs rings um das Gerät möglich. —— Bei Aufstellung auf einer Holzbalkendecke müssen besondere Maßnahmen zur Vermeidung von Körperschallübertragung getroffen werden. —— Zur Vermeidung einer Schallbelästigung durch Luftschall sollte insbesondere bei Innenwänden in Trockenbauweise eine Aufstellung in direkter Nähe zu Wohn- und Schlafräumen vermieden werden. Andernfalls sind auch hier Maßnahmen zur Schalldämpfung erforderlich, z. B. höhere Anforderungen an das Schalldämmmaß der Innenwand. —— Richten Sie die Außen- und Fortluftöffnungen nicht in Richtung von Fenstern benachbarter Wohn- und Schlafräume. Aufstellung auf Fundament 1 2 3 4 1 Betondecke 2 Trittschalldämmung 3 Schwimmender Estrich 4 Estrich aussparen Aufstellung auf Estrich mit Trittschalldämmung D0000082282 2 3 4 1 D0000082281 1 Betondecke 2 Trittschalldämmung 3 Schwimmender Estrich 4 Estrich aussparen www.stiebel-eltron.de Planungshandbuch Lüftung | 63
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