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<strong>Erwählt</strong> <strong>vor</strong> <strong>Grundlegung</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />
als er darüber nachdachte, was er damit tun solle, entschied er<br />
sich, sie als Schmierpapier zum Abputzen seiner Rasierklinge<br />
zu benutzen. Jedes Mal wenn er sich rasierte, riss er ein o<strong>der</strong><br />
zwei Seiten aus dem heiligen Buch heraus, bis fast nur noch die<br />
Hälfte übrig war. Doch während er sich so schändlich an dem<br />
heiligen Buch verging, sprang ihm hin und wie<strong>der</strong> eine Stelle<br />
ins Auge, die wie einen spitzer Pfeil in sein Herzen drang.<br />
Schließlich hörte er eine Predigt, die ihm seinen wahren<br />
Charakter aufdeckte. Sie beschrieb den über ihn verhängten<br />
Zorn Gottes und besiegelte bei ihm den Eindruck, den er beim<br />
Rausreißen des letzten Blattes <strong>der</strong> heiligen, nunmehr geschändeten<br />
Schrift gewonnen hatte. Hätten ihm <strong>Welt</strong>en gehört, er<br />
hätte sie gern gegeben, um, wenn möglich, seine Tat ungeschehen<br />
zu machen. Am Fuß des Kreuzes fand er schließlich Vergebung.<br />
Die zerrissenen Blätter seiner heiligen Bibel brachten<br />
Heilung für seine Seele, denn sie ließen ihn auf Gottes Gnade<br />
vertrauen, die selbst für den größten Sün<strong>der</strong> ausreicht.<br />
Ich sage euch, es gibt nicht einen Sün<strong>der</strong>, <strong>der</strong> durch die Straßen<br />
streift und die Luft mit seinen Lästerungen verunreinigt,<br />
keinen lebenden Menschen, selbst wenn er beinahe so böse<br />
wäre wie Satan, den die Gnade nicht erreichen kann – sofern er<br />
ein Kind des Lebens ist. Und wenn Gott sagt: »Heute muss ich<br />
in deinem Haus bleiben«, dann wird er das ganz gewiss tun.<br />
Lieber Zuhörer, wird dir jetzt vielleicht klar, dass du dich<br />
eine lange Zeit gegen das Evangelium gesperrt hast, es aber<br />
heute nicht länger durchhalten kannst? Spürst du die starke<br />
Hand, die dich ergriffen hat? Hörst du eine Stimme: »Sün<strong>der</strong>,<br />
ich muss in deinem Haus bleiben. Du hast mich häufig verspottet,<br />
über mich gelacht, ins Angesicht <strong>der</strong> Gnade gespuckt,<br />
mich oft gelästert, aber Sün<strong>der</strong>, ich muss in deinem Haus bleiben.<br />
Dem Missionar hast du gestern die Tür <strong>vor</strong> <strong>der</strong> Nase zugeschlagen<br />
und sein Traktat verbrannt. Du hast den Prediger<br />
ausgelacht, die Gemeinde Gottes verflucht und den Sonntag<br />
entehrt, aber, Sün<strong>der</strong>, ich muss in deinem Haus bleiben. Und<br />
ich werde!«<br />
»O Herr«, sagst du, »in meinem Haus bleiben? Aber es ist<br />
ganz mit Sünde überdeckt. In meinem Haus bleiben! Aber dort<br />
gibt es nicht einen Stuhl o<strong>der</strong> Tisch, <strong>der</strong> nicht mich nicht an-