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Spurgeon: Erwählt vor Grundlegung der Welt

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Wirksame Berufung<br />

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aus den heruntergekommensten Stadtteilen Londons – aus<br />

den schlimmsten und abscheulichsten Lasterhöhlen –, aber<br />

nicht Einwohner des damaligen Jerichos. Es spielt keine Rolle,<br />

woher ihr kommt. Ihr könnt aus <strong>der</strong> dreckigsten Straße, den<br />

schmutzigsten Slums Londons stammen, doch wenn euch die<br />

wirksame Gnade ruft, ist es ungeachtet deiner Herkunft ein<br />

wirksamer Ruf. Auch Zachäus ging einem äußerst verrufenen<br />

Gewerbe nach; wahrscheinlich betrog er an<strong>der</strong>e, um sich zu<br />

bereichern. Als Christus in sein Haus kam, gab es ein allgemeines<br />

Raunen, weil er bei einem Sün<strong>der</strong> zu Gast war. Aber<br />

die Gnade macht keinen Unterschied; sie schaut nicht auf die<br />

Person, son<strong>der</strong>n Gott beruft, wen er will. Und er berief diesen<br />

schlimmsten aller Zöllner in <strong>der</strong> übelsten Stadt aus dem<br />

ärgsten Gewerbe.<br />

Weil Zachäus reich war, gehörte er obendrein zu denen,<br />

<strong>der</strong>en Errettung am unwahrscheinlichsten ist. Es stimmt, dass<br />

Reiche und Arme gleichermaßen willkommen sind und niemand<br />

wegen seines Standes verzweifeln muss. Dennoch ist<br />

es eine Tatsache, dass »nicht viele Weise nach dem Fleisch«<br />

(1Kor 1,26) berufen sind, vielmehr hat »Gott die <strong>vor</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

Armen auserwählt, reich im Glauben zu sein« (Jak 2,5) Doch<br />

hier macht die Gnade keinen Unterschied. Der reiche Zachäus<br />

wird vom Baum gerufen. Er steigt herab und wird errettet. Ich<br />

dachte, es sei eines <strong>der</strong> größten Beispiele für Gottes Herablassung,<br />

dass er auf den Menschen herabschauen kann, aber ich<br />

sage euch, als Christus zu Zachäus hinaufschaute, ließ er sich<br />

noch viel tiefer herab. Wenn Gott auf seine Geschöpfe herabschaut,<br />

ist das Gnade, aber als Christus sich so erniedrigte, dass<br />

er zu einem seiner eigenen Geschöpfe hinaufschauen musste,<br />

ist das eine noch viel größere Gnade. Viele von euch sind auf<br />

den Baum ihrer eigenen guten Taten geklettert. Ihr habt euch<br />

auf die Äste eurer heiligen Handlungen gesetzt, vertraut auf<br />

den freien Willen <strong>der</strong> armseligen Kreatur o<strong>der</strong> ruht auf irgendeiner<br />

weltlichen Weisheit. Doch Christus schaut sogar zu<br />

stolzen Sün<strong>der</strong>n hinauf und ruft sie herunter. »Steig herab«,<br />

sagt er, »heute muss ich in deinem Haus bleiben.« Wäre Zachäus<br />

ein demütiger Mensch gewesen, <strong>der</strong> am Wegesrand saß o<strong>der</strong><br />

zu Christi Füßen, dann hätten wir Jesu Erbarmen bewun<strong>der</strong>t,

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