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<strong>Erwählt</strong> <strong>vor</strong> <strong>Grundlegung</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />
würde es bei den Leuten Anstoß erregen. Nach ihrer Ansicht<br />
hätte er Zachäus – so wie Nikodemus – eine nächtliche Audienz<br />
geben sollen, wenn ihn niemand sah. Aber eine öffentliche<br />
Begegnung mit einem solchen Mann war das Törichtste,<br />
was er machen konnte.<br />
Warum handelte Christus so? Weil er Zachäus auf liebevolle<br />
Weise rufen wollte. »Wenn ich zu dir komme, werde ich nicht<br />
auf deiner Türschwelle stehen bleiben o<strong>der</strong> durchs Fenster hineinschauen<br />
– ich werde in dein Haus kommen. In das gleiche<br />
Haus, in dem dich Witwen angefleht haben und du sie ignoriertest.<br />
Ich werde dein Wohnzimmer betreten, wo du weinenden<br />
Waisen dein Mitleid versagt hast, dort, wo du wie ein<br />
ausgehungerter Löwe deine Beute verschlangst. Ich komme in<br />
dein Haus, das du verfinstert und verrufen gemacht hast. An<br />
den Ort, von dem die Schreie <strong>der</strong>er zum Himmel aufgestiegen<br />
sind, die du unterdrückt hast. In dein Haus werde ich kommen<br />
und dich segnen.« Welche Zuneigung sich darin wi<strong>der</strong>spiegelte!<br />
Armer Sün<strong>der</strong>, mein Herr ist ein sehr liebevoller Herr. Er<br />
kommt zu dir nach Hause. Was für ein Heim hast du? Ein Zuhause,<br />
das du durch dein Trinken unglücklich gemacht hast;<br />
o<strong>der</strong> ist es durch deine Unreinheit verschmutzt; durch Fluchen<br />
verunreinigt; ein Heim, in dem du einem üblen Gewerbe nachgehst,<br />
welches du gerne loswerden möchtest?<br />
Christus sagt: »Ich komme in dein Haus.« Ich kenne einige<br />
Häuser, früher einmal Lasterhöhlen, in die Christus jeden<br />
Morgen kommt. Wo Mann und Frau, die <strong>vor</strong>her miteinan<strong>der</strong><br />
stritten und sich bekämpften, die Knie beugen und zusammen<br />
beten. Einige meiner Zuhörer haben kaum eine Stunde Zeit für<br />
ihre Mahlzeiten, aber für Gebet und Bibellese nehmen sie sich<br />
Zeit. Christus kommt zu ihnen. Wo einst schlüpfrige Lie<strong>der</strong><br />
gesungen wurden und eitle Bil<strong>der</strong> hingen, befindet sich nun<br />
ein Andachtsbuch und eine Bibel auf <strong>der</strong> Kommode. Sie haben<br />
zwar nur einen einzigen Raum zum Leben, doch wenn Gott<br />
einen Engel senden und ihn anschließend fragen würde, was<br />
er gesehen hat, wäre seine Antwort: »Ich fand eine gute Einrichtung<br />
<strong>vor</strong>, sie haben eine Bibel und hier und ein christliches<br />
Buch dort. Die schmutzigen Bil<strong>der</strong> haben sie von den Wänden<br />
genommen und verbrannt. Auch befinden sich keine Spielkar-