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Spurgeon: Erwählt vor Grundlegung der Welt

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<strong>Erwählt</strong> <strong>vor</strong> <strong>Grundlegung</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

lich, antworte ich, es gibt keinen körperlichen Grund, weshalb<br />

er es nicht tun könnte, aber seine Natur verbietet es ihm, und<br />

deshalb sage ich, er kann es nicht. Kann er nicht gezähmt werden?<br />

Kann man ihm seine Wildheit nicht austreiben? Wahrscheinlich<br />

könnte sie so weit unterdrückt werden, dass er zahm<br />

erscheint, doch wird zwischen ihm und dem Schaf immer ein<br />

deutlicher Unterschied bestehen, weil sie verschiedene Naturen<br />

haben. Körperliche und geistige Voraussetzungen fehlen<br />

dem Menschen nicht, um zu Christus zu kommen, son<strong>der</strong>n<br />

seine Natur ist so verdorben, dass er we<strong>der</strong> den Willen noch<br />

die Kraft dazu hat, es sei denn, <strong>der</strong> Geist Gottes zieht ihn.<br />

Aber lasst es mich mit einer besseren Illustration versuchen.<br />

Da ist eine Mutter mit ihrem Baby in den Armen. Du drückst<br />

ihr ein Messer in die Hand und sagst ihr, sie solle es ihrem<br />

Säugling ins Herz stoßen. Sie antwortet wahrheitsgemäß: »Das<br />

kann ich nicht.« Was ihre körperlichen Fähigkeiten betrifft, ist<br />

sie dazu in <strong>der</strong> Lage. Auch Messer und Kind sind <strong>vor</strong>handen.<br />

Das Kind kann sich nicht wehren, und sie hat genügend Kraft<br />

in <strong>der</strong> Hand, es ihm sofort ins Herz zu stoßen. Und doch hat<br />

sie Recht, wenn sie sagt, dass sie es nicht tun kann. Rein verstandesmäßig<br />

wäre sie imstande, an die Tötung ihres Kindes<br />

zu denken, und dennoch sagt sie, so etwas könne sie nicht tun.<br />

Und sie sagt es nicht zu Unrecht, denn ihr Mutterherz rebelliert<br />

gegen eine solche Tat. Einfach weil sie die Mutter dieses Kindes<br />

ist, kann sie es nicht töten.<br />

So ist es auch mit dem Sün<strong>der</strong>. Zu Christus zu kommen,<br />

wi<strong>der</strong>strebt zu sehr <strong>der</strong> menschlichen Natur, obgleich er aufgrund<br />

seiner körperlichen und intellektuellen Kräfte dazu in<br />

<strong>der</strong> Lage wäre, wenn er es wollte (doch diese Dinge spielen<br />

bei <strong>der</strong> Errettung eine eher unbedeutende Rolle). Es ist durchaus<br />

richtig, dass <strong>der</strong> Mensch nicht zu Christus kommen kann<br />

und will, solange ihn <strong>der</strong> Vater, <strong>der</strong> Christus gesandt hat, nicht<br />

zieht. Im Folgenden möchte ich das Thema etwas genauer beleuchten,<br />

um euch die Details <strong>der</strong> menschlichen Unfähigkeit<br />

aufzuzeigen.<br />

1. Zum einen ist sie in <strong>der</strong> Starrsinnigkeit des menschlichen Willens<br />

begründet. »O«, sagt <strong>der</strong> Arminianer, »die Menschen können

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