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Wirksame Berufung<br />
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tet das dann für den armen Sün<strong>der</strong>? Sonst fragen wir: »Soll<br />
ich ihn überhaupt reinlassen? Ein Frem<strong>der</strong> steht <strong>vor</strong> <strong>der</strong> Tür;<br />
er klopft wie<strong>der</strong>, wie er es schon zu<strong>vor</strong> getan hat. Soll ich ihn<br />
reinlassen?« Aber dieses Mal heißt es: »Ich muss in deinem<br />
Haus bleiben.« Er klopfte nicht an <strong>der</strong> Tür, son<strong>der</strong>n mit einem<br />
Schlag zerbarst die Tür in Stücke! Und so trat er ein: »Ich muss,<br />
ich werde, ich will. Ich störe mich nicht an deinem Einspruch,<br />
den deine Verdorbenheit und dein Unglaube erheben. Ich muss<br />
und will. Ich muss in deinem Haus bleiben.«<br />
»Ich glaube nicht«, sagt jemand, »dass Gott mich je dazu<br />
bringen könnte, so zu glauben, wie du glaubst o<strong>der</strong> überhaupt<br />
Christ zu werden.« Aber wenn er geradeheraus sagt: »Heute<br />
muss ich in deinem Haus bleiben«, dann wirst du keinen Wi<strong>der</strong>stand<br />
leisten. Einige unter euch würden die bloße Vorstellung,<br />
jemals »so ein frommer Methodist« zu werden, verächtlich<br />
von sich weisen. »Was wollen Sie, Sir? Sie denken doch<br />
nicht allen Ernstes, ich würde jemals einer Ihrer religiösen<br />
Leute werden?« Nein, mein Freund, ich denke es nicht nur, ich<br />
weiß es mit Sicherheit. Wenn Gott sagt, »ich muss«, kann man<br />
sich nicht dagegen wehren. Lass ihn das Wort »muss« sagen<br />
und es muss sein.<br />
Eine Anekdote soll dies belegen. Ein Vater wollte seinen<br />
Sohn auf die Universität schicken, doch als er von dem Einfluss<br />
erfuhr, dem er ihn dort aussetzen würde, war er um das geistliche<br />
und ewige Wohl seines Lieblingskindes zutiefst besorgt. Er<br />
fürchtete, die Grundsätze des christlichen Glaubens, die er ihm<br />
einzuprägen versucht hatte, könnten gefährdet werden. Da er<br />
aber auf die Wirksamkeit des lebendigen Wortes vertraute,<br />
kaufte er ohne Wissen seines Sohnes eine schöne Bibel, die er<br />
ganz unten in seinem großen Koffer verstaute. So trat <strong>der</strong> junge<br />
Mann seine Zeit an <strong>der</strong> Universität an. Die Normen seiner<br />
frommen Erziehung waren bald abgeschüttelt, und er kam von<br />
Spekulationen zum Zweifel und vom Zweifel zur Verleugnung<br />
<strong>der</strong> Realität des christlichen Glaubens.<br />
Nachdem er seiner Einschätzung nach weiser geworden war<br />
als sein Vater, entdeckte er eines Tages, während er seinen Koffer<br />
durchstöberte, zu seiner großen Überraschung und Entrüstung<br />
das heilige Gepäckstück. Er nahm die Bibel heraus, und