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sein ergrauter Vater <strong>vor</strong> Kummer. Der Sohn war ein schrecklicher<br />
Schuft; niemand hätte ruchloser sein können. Beim<br />
Begräbnis seines Vaters hörte er jedoch, wie sein letzter Wille<br />
verlesen wurde. Vielleicht war das <strong>der</strong> Hauptgrund, weshalb er<br />
überhaupt gekommen war. Er war sich absolut sicher, dass sein<br />
Vater ihn keinen Schilling seines Erbes vermacht habe, und er<br />
wollte es dem Rest <strong>der</strong> Familie so unangenehm wie möglich<br />
machen. Doch zu seinem großen Erstaunen lautete das Testament<br />
etwa so: »Obwohl mein Sohn Richard mein Vermögen<br />
auf furchtbare Weise vergeudet und meinem Herzen oft Kummer<br />
bereitet hat, möchte ich ihn wissen lassen, dass ich ihn<br />
noch immer als mein geliebtes Kind betrachte. Deshalb hinterlasse<br />
ich ihm als Zeichen meiner unvergänglichen Liebe den<br />
gleichen Anteil wie seinen Brü<strong>der</strong>n.« Da verließ Richard den<br />
Raum; er konnte es nicht aushalten, die überraschende Liebe<br />
seines Vaters hatte ihn überwältigt.<br />
Am nächsten Morgen ging er zum Testamentsvollstrecker<br />
und fragte ihn: »Haben Sie auch alles richtig <strong>vor</strong>gelesen?« »Ja,<br />
habe ich. Dort steht’s.« »Dann«, sagte er, »bin ich bereit, mich<br />
selbst dafür zu verfluchen, dass ich meinem lieben, alten Vater<br />
jemals Kummer gemacht habe. O, wenn ich ihn doch nur<br />
zurückholen könnte!« Durch den unerwarteten Liebesbeweis<br />
war in diesem verkommenen Herzen Liebe erweckt worden.<br />
Ist dein Fall möglicherweise ganz ähnlich? Unser Herr<br />
Jesus Christus ist gestorben, aber in seinem Testament hat er<br />
hinterlassen, dass die größten Sün<strong>der</strong> Gegenstand seiner erlesensten<br />
Gnade sind. Sterbend betete er: »Vater, vergib ihnen!«<br />
Als Auferstandener bittet er für Sün<strong>der</strong>. Er denkt ständig an sie;<br />
ihre Rettung ist sein großes Ziel. Sein Blut ist für sie, sein Herz,<br />
seine Gerechtigkeit, sein Himmel – alles ist für sie. Kommt,<br />
ihr Schuldigen, und nehmt euer Erbe in Empfang. Streckt die<br />
Hand des Glaubens aus und nehmt euer Teil. Vertraut Jesus mit<br />
eurer Seele, und er wird euch retten. Gott segne euch. Amen.