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Spurgeon: Erwählt vor Grundlegung der Welt

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Gott, den Höchsten – die erste Person <strong>der</strong> Dreifaltigkeit sendet<br />

die dritte Person, den Heiligen Geist, um einen Menschen zu<br />

Christus zu führen.<br />

Da mag jemand spöttisch meinen: »Dann glaubst du also,<br />

Christus ziehe unwillige Menschen zu sich!« Ich erinnere mich<br />

an einen Mann, <strong>der</strong> zu mir sagte: »Du lehrst, Christus zöge<br />

Menschen förmlich an den Haaren herbei.« Ich fragte ihn, ob<br />

er mir den Tag nennen könne, an dem ich diese außergewöhnliche<br />

Lehre vertreten habe, denn wenn er es könnte, würde er<br />

mir einen großen Gefallen tun. Er konnte das allerdings nicht.<br />

Ich erwi<strong>der</strong>te ihm, Christus zieht die Menschen zwar nicht an<br />

ihren Haaren zu sich, aber er zieht ihr Herz ebenso kraftvoll,<br />

wie die genannte Karikatur es unterstellt. Das Ziehen des<br />

Vaters ist völlig frei von Druck. Christus zwingt niemanden,<br />

gegen seinen Willen zu ihm zu kommen. Wenn ein Mensch<br />

nicht errettet werden will, rettet Christus ihn nicht gegen seinen<br />

Willen. Wie zieht <strong>der</strong> Heilige Geist ihn denn dann? Indem<br />

er ihn willig macht. Er benutzt keine »seelischen Druckmittel«,<br />

er kennt eine direktere Methode, um das Herz zu erreichen. Er<br />

geht bis zur verborgenen Quelle des Herzens und durch eine<br />

geheimnisvolle Operation weiß er, wie <strong>der</strong> Wille in die entgegengesetzte<br />

Richtung zu wenden ist. So wird <strong>der</strong> Mensch,<br />

wie Ralph Erskine es paradoxerweise ausdrückt, »bei voller<br />

Zustimmung gegen seinen Willen« errettet – d. h. er wird gegen<br />

seinen alten Willen errettet. Und doch stimmt er seiner Errettung<br />

absolut zu, weil er durch Gottes Kraft willig gemacht<br />

wurde.<br />

Ihr dürft nicht glauben, jemand sei auf dem Weg in den<br />

Himmel, <strong>der</strong> die ganze Zeit gegen die Hand, die ihn führt, ausschlägt<br />

und ankämpft. Ihr dürft nicht meinen, jemand würde<br />

im Blut des Erlösers reingewaschen, während er gleichzeitig<br />

versucht, dem Heiland zu entkommen. O nein, sicherlich ist<br />

wahr, dass <strong>der</strong> Mensch zunächst unwillig ist, sich erretten zu<br />

lassen. Doch wenn <strong>der</strong> Heilige Geist an seinem Herzen wirkt,<br />

ist es so, wie das Hohelied es beschreibt: »Zieh mich dir nach,<br />

lass uns eilen!« Wir folgen ihm, während er uns zieht, und sind<br />

froh, <strong>der</strong> Stimme zu gehorchen, <strong>der</strong> wir zu<strong>vor</strong> wi<strong>der</strong>standen.<br />

Aber <strong>der</strong> wesentliche Punkt ist die Verän<strong>der</strong>ung des Willens.

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