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Spurgeon: Erwählt vor Grundlegung der Welt

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<strong>Erwählt</strong> <strong>vor</strong> <strong>Grundlegung</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

dass Christus kam, um Menschen zu erretten. Aber nicht alle<br />

glauben an die gleiche Art von Erlösung. Es gibt Unterschiede<br />

bezüglich des Wesens und des göttlichen Plans <strong>der</strong> Erlösung.<br />

Zum Beispiel meinen die Arminianer, Christus habe mit<br />

seinem Tod nicht beabsichtigt, irgendeine bestimmte Person zu<br />

erretten. Sie lehren, Christi Tod an sich stelle nicht die Errettung<br />

irgendeines Menschen über jeden Zweifel erhaben sicher.<br />

Vielmehr glauben sie, dass Christus starb, um die Erlösung aller<br />

Menschen zu ermöglichen. Je<strong>der</strong> Mensch könne, wenn es<br />

ihm beliebt und er etwas Weiteres tut, ewiges Leben erlangen.<br />

Folglich müssen sie vertreten, wenn <strong>der</strong> Wille des Menschen<br />

nicht freiwillig <strong>der</strong> Gnade die Tür öffne und sich ihr ergäbe,<br />

dann sei Christi Erlösungswerk vergeblich. Ihrer Auffassung<br />

nach beabsichtigte Christus mit seinem Tod keine beson<strong>der</strong>e,<br />

persönliche Erlösung. Nach <strong>der</strong> Auffassung <strong>der</strong> Arminianer<br />

starb Christus ebenso für den verfluchten Judas wie für den erlösten<br />

Petrus. Sie glauben, dass für jene, die dem ewigen Feuer<br />

preisgegeben sind, eine ebenso echte und reale Erlösung zur<br />

Verfügung stand wie jenen, die jetzt <strong>vor</strong> dem Thron des Höchsten<br />

stehen.<br />

Wir glauben jedoch nichts <strong>der</strong>gleichen. Unserer Meinung<br />

nach verfolgte Christus mit seinem Tod ein Ziel, das er mit absoluter<br />

Gewissheit und ohne jeden Zweifel erreicht hat. Wir beurteilen<br />

den Zweck des Todes Christi nach seinen Auswirkungen.<br />

Wenn man uns fragt: »Was bezweckte Christus mit seinem<br />

Tod?«, antworten wir mit einer Gegenfrage: »Was hat Christus<br />

mit seinem Tod bewirkt o<strong>der</strong> was wird er noch bewirken?«<br />

Denn wir meinen, dass das Ergebnis <strong>der</strong> Liebe Christi genauso<br />

groß ist wie <strong>der</strong> Zweck dieser Liebe. Wir können nicht unseren<br />

Verstand belügen und annehmen, die Absicht des allmächtigen<br />

Gottes könnte vereitelt werden o<strong>der</strong> etwas so Großartiges wie<br />

das Sühnopfer könne irgendwie sein Ziel verfehlen. Wir geben<br />

freimütig zu, dass wir glauben, dass Christus mit <strong>der</strong> Absicht in<br />

diese <strong>Welt</strong> kam, »eine Volksmenge, die niemand zählen kann«<br />

(Offb 7,9) zu erretten. Das Ergebnis ist, so glauben wir, dass<br />

je<strong>der</strong>, für den er starb, unbedingt von seinen Sünden gereinigt<br />

werden muss, um, gewaschen im Blut, <strong>vor</strong> dem Thron des Vaters<br />

zu stehen. Wir glauben nicht, dass Christus eine wirksame

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