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<strong>Erwählt</strong> <strong>vor</strong> <strong>Grundlegung</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />
ge ihn <strong>der</strong> Vater nicht zum Sohn zieht. Über diesen Punkt wollen<br />
wir nun intensiver nachdenken. Zweifellos trifft das beim<br />
natürlichen Menschen immer auf Wi<strong>der</strong>stand, aber manchmal<br />
ist es <strong>der</strong> erste Schritt, be<strong>vor</strong> er sich <strong>vor</strong> Gott beugt. Und wenn<br />
dies das Ergebnis eines schmerzhaften Prozesses ist, können<br />
wir die Schmerzen vergessen und uns über die herrlichen Folgen<br />
freuen.<br />
Heute Morgen möchte ich als erstes herausstellen, worin<br />
die besteht. Darauf folgt das Ziehen<br />
des Vaters. Was ist damit gemeint und wie wirkt es sich auf den<br />
Menschen aus? Enden möchte ich mit einem Trost, <strong>der</strong> sich aus<br />
diesem scheinbar trockenen und furchtbaren Text ergibt.<br />
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Die Bibelstelle sagt: »Niemand kann zu mir kommen, wenn<br />
nicht <strong>der</strong> Vater, <strong>der</strong> mich gesandt hat, ihn zieht.« Worin besteht<br />
diese Unfähigkeit? Wir können zuerst festhalten, dass es kein<br />
Defizit ist. Wären Körperbewegungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gebrauch<br />
<strong>der</strong> Füße für das Kommen zu Christus nützlich, hätten<br />
wir sicher die nötigen körperlichen Möglichkeiten dazu. Ich<br />
erinnere mich an die Worte eines törichten Antinomisten,* <strong>der</strong><br />
glaubte, kein Mensch könne zum Haus Gottes gehen, wenn<br />
ihn <strong>der</strong> Vater nicht zieht. Nun war dieser Mann einfach dumm,<br />
denn ihm hätte klar sein müssen, solange ein Mensch lebt und<br />
zwei Beine hat, kann er ebenso leicht zum Haus Gottes wie<br />
zum Haus des Teufels gehen.<br />
Wenn Kommen zu Christus bedeutet, ein Gebet zu sprechen,<br />
fehlt dem Menschen diesbezüglich keine körperliche<br />
Voraussetzung, es sei denn er ist stumm. Beten kann er ebenso<br />
leicht wie Gott lästern. Mit <strong>der</strong> gleichen Leichtigkeit kann<br />
jemand ein geistliches o<strong>der</strong> ein weltliches Lied singen. Dem<br />
Menschen fehlen keine körperlichen Voraussetzungen, um zu<br />
Christus zu kommen. All das kann er in seiner körperlichen<br />
Kraft tun, die er ganz gewiss hat. Alle diese Aspekte <strong>der</strong> Er-<br />
* Ein Antinomist ist ein religiöser Gesetzesgegner.