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Steirisches Jahrbuch für Politik 2004 - Steirische Volkspartei

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mittelt werden: gezielte Berufsorientierung. Es soll nicht nach der immanenten Logik von<br />

Disziplinen oder Subdisziplinen ausgebildet werden, sondern auf klar bestimmbare<br />

Berufsfelder hin.<br />

238<br />

Freier Zugang mit Selektion: Die Fachhochschulen betonen den offenen Zugang<br />

auch <strong>für</strong> jene, die eine einschlägige berufliche Qualifikation aufweisen, ohne die formalen<br />

Zugangsvoraussetzungen <strong>für</strong> die Universität zu besitzen. Es können also auch Lehrlinge<br />

oder Fachschulabgänger ein Studium an der Fachhochschule beginnen, wenn sie entspre-<br />

chende Prüfungen ablegen. 21<br />

Aufnahmsprüfung: Die Zahl der verfügbaren Studienplätze ist durch einen Bescheid<br />

des Fachhochschulrates und durch den Förderungsvertrag mit dem Wissenschaftsminis-<br />

terium festgelegt; eine „Standardgröße“ beträgt etwa 40 bis 50 Studienanfänger pro Jahr.<br />

Da es bei den meisten Fachhochschul-Studiengängen mehr Bewerber als Plätze gibt,<br />

muss eine Aufnahmsprüfung stattfinden, die <strong>für</strong> eine „Reihung“ der Bewerber sorgt.<br />

Regulierte Studienzeit: Fachhochschulstudien sind in den meisten Fällen auf eine<br />

Dauer von vier Jahren festgelegt (in der neuen Gliederung von Bakkalaureat und Magister<br />

ein wenig länger), und im Normalfall kann man gar nicht länger studieren. Jede Prüfung<br />

darf zweimal wiederholt werden, und diese Wiederholungen sind so angesetzt, dass man<br />

ohne Zeitverlust in das nächste Semester eintreten kann. Wer sie nicht besteht, muss –<br />

anders als auf den Universitäten – das Studium abbrechen.<br />

Verschulung: Fachhochschulstudien schreiben ein festes Lehrprogramm vor. Es gibt<br />

meist nicht viel Auswahl, die Stundenpläne stehen fest. „Denker“ mögen sich davon einge-<br />

engt fühlen, <strong>für</strong> andere, die in der Freiheit universitärer Beliebigkeit verloren gehen, wird<br />

dadurch ein fester Rahmen geboten, in dem sie ihre Fähigkeiten erst entfalten.<br />

Praktikum: Fast alle Studiengänge sehen ein ganzes Praxissemester – meist im<br />

sechsten oder siebten Semester – vor, in dem der Studierende, der sich ja schon nahe<br />

seinem Abschluss befindet, in adäquaten Funktionen in einem einschlägigen Betrieb<br />

beschäftigt werden soll. Daraus erwächst in den allermeisten Fällen auch seine Diplomar-<br />

beit. Gerade das Praktikumssemester hat sich bei den meisten als der „Schuhlöffel“ zum<br />

Einstieg in den Beruf erwiesen.<br />

1.3. Die Situierung in der Forschungslandschaft<br />

Projektorientierung: Fachhochschulstudien sollen nahe an der „Wirklichkeit“ blei-<br />

ben. Sie verzichten darauf, die ganze Breite von wissenschaftlichen Disziplinen zu vermit-<br />

teln, sie setzen stärker auf den Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten durch die Bear-<br />

beitung konkreter Projekte, sehr häufig in Zusammenarbeit mit einschlägigen Unterneh-<br />

men, und dies oft schon beginnend in frühen Semestern.<br />

Angewandte Forschung: Fachhochschul-Studiengänge sind nicht nur Lehranstalten.<br />

Das Fachhochschul-Studiengesetz verpflichtet zur angewandten Forschung, eine Facette,

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