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Steirisches Jahrbuch für Politik 2004 - Steirische Volkspartei

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geschlossen. Pyhrn- und Südautobahn sind heute durchgehend befahrbar. Die Semme-<br />

ring-Schnellstraße ist vollständig. Eine noch stärkere Dynamisierung in der Diskussion um<br />

die Notwendigkeit des Ausbaus der Bahnverbindungen im Süden ergab sich aus dem<br />

knapp vor Jahresende unterzeichneten Finanzierungsvertrag <strong>für</strong> den Ausbau der Koralm-<br />

bahn zwischen Graz und Klagenfurt, die eigentlich nur dann voll zur Entfaltung kommen<br />

kann, wenn auch der Engpass Richtung Wien durch den Semmering-Bahntunnel über-<br />

wunden werden kann. Landeshauptmann Waltraud Klasnic hat daher in den letzten Tagen<br />

des Jahres <strong>2004</strong> von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel die beschleunigte Realisierung<br />

des Schienendreieckes Wien-Linz-Graz mit Südbahn als auch Semmering-, Koralmbahn<br />

und Pyhrnbahn also Anschluss zwischen Linz und Graz gefordert. Damit wären die Steier-<br />

mark und Graz Knotenpunkt der großen internationalen Verkehrstransversalen vom Nord-<br />

osten Europas (Warschau, Danzig, Prag, Linz bzw. Wien, Graz einerseits in Richtung Oberi-<br />

talien mit der Pontebbana-Bahn bis Mailand, andererseits in Richtung Slowenien, Kroa-<br />

tien, Balkan). Klasnic erwartete eine definitiv positive Antwort des Bundeskanzlers <strong>für</strong> das<br />

1. Quartal 2005, womit eine Weichenstellung <strong>für</strong> die Schieneninfrastruktur des 21. Jahr-<br />

hunderts vorgenommen werden soll, ähnlich der im 19. Jahrhundert erfolgten, als nicht<br />

zuletzt durch das Engagement Erzherzog Johanns die Südbahn über die Ghega-Strecke<br />

und die Steiermark nach Triest geführt wurde und auch damals die Gefahr gebannt wer-<br />

den konnte, dass die Steiermark über Ungarn umfahren würde. Es geht auch bei der<br />

Schienen-Infrastruktur darum, die Position der Steiermark als dynamisches Zentrum einer<br />

Zukunftsregion im Südosten Europas zu stärken, was ja angesichts der EU-Erweiterung<br />

am 1. Mai <strong>2004</strong> eine entscheidende Aufgabe sein muss.<br />

32<br />

Gegen Ende des Jahres <strong>2004</strong> wurden innerhalb der FPÖ wiederum Diskussionen<br />

über den Kurs der Partei laut, wobei ein Flügel um den EU-Abgeordneten Andreas Mölzer,<br />

der ja bekanntlich durch eine Vorzugsstimmen-Aktion gegen die parteioffizielle Reihung<br />

ins EU-Parlament gewählt wurde und dem neuen Wiener FPÖ-Landesobmann H.C. Stra-<br />

che, der sich gerne als junger Haider darstellen lässt, sichtbar, deren Ausgang ungewiss<br />

ist.<br />

Wie geht die FPÖ mit ihren Protestwählern um?<br />

Dahinter steht seit dem Regierungseintritt der FPÖ 2000 ein bisher ungelöster<br />

Strategiekonflikt – nämlich, wie geht eine Bewegung, die durch konsequente und populis-<br />

tische Oppositionskritik groß geworden ist, mit Regierungsverantwortung und den damit<br />

zwangsläufig verbundenen Verlusten von Protestwählern um? Jörg Haider war sich bei<br />

dem von ihm herbeigeführten FP-Regierungseintritt bewusst, dass ein Drittel der Protest-<br />

wähler verloren gehen werden, dass sich die FP aber durch profilierte Regierungsarbeit als<br />

Mittelpartei etablieren könnte. Der unbeantwortete Strategiekonflikt aber löste bei allen

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