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Steirisches Jahrbuch für Politik 2004 - Steirische Volkspartei

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E-Netzwerk Partizipation Andreas Schnider<br />

Das E-Parlament als Instrument der Bürgerpartizipation<br />

Neue Medien bieten sich nicht nur als vereinfachter und beschleunigter Weg der<br />

Kommunikation und der Informationsbeschaffung an. Es werden durch die neuen Medien<br />

auch neue Wege und Chancen eröffnet, demokratiepolitische Prozesse zugänglich zu<br />

machen und so anhaltenden Entwicklungen der Abwendung der Bürgerinnen und Bürger<br />

vom politischen System entgegen zu wirken. In erster Linie ist damit der Wählerschwund<br />

der vergangenen Jahrzehnte gemeint. Die <strong>Politik</strong> muss jedoch auch in einem weiteren<br />

Feld aktiv sein und stetig bleiben, nämlich in ihrem Bemühen in der Lebenswelt der Bür-<br />

gerinnen und Bürger eine Rolle zu spielen, nicht abstrakt und abgehoben von diesen<br />

Lebenswelten zu agieren. Sowohl im Österreich-Konvent als auch in politischen Gremien<br />

des Landes Steiermark wurden und werden daher Überlegungen angestellt und konkrete<br />

Projekte entworfen, um die Einbeziehung von neuen Medien mit Blick auf einen demokra-<br />

tiepolitischen Nutzen weiter zu entwickeln. Sowohl die E-Government-Initiative des Landes<br />

Steiermark und der im Wesentlichen von Waltraud Klasnic initiierte E-Government-Mas-<br />

terplan der Republik Österreich zeigen da eine Richtung auf, als auch die Entwicklung von<br />

E-Voting-Prozessen 1 , die jedoch erst in den Kinderschuhen stecken.<br />

Besonderes Augenmerk muss in den nächsten Jahren auf einen bisher nicht<br />

genügend beachteten Aspekt der Nutzung von neuen Medien gelegt werden. Die Genera-<br />

tion der heute 16-Jährigen durfte in der Steiermark in diesem Jahr das erste Mal bei den<br />

Gemeinderatswahlen wählen. Damit bekommt eine Wählergruppe eine demokratiepoliti-<br />

sche Kompetenz zugesprochen, die bereits gänzlich die neuen Medien in ihre Lebenswelt<br />

implementiert hat.<br />

Hat Jugend Lust auf <strong>Politik</strong>?<br />

In der Steiermark und auch im Bund ist das Wahlrecht mit 16 Jahren ein viel disku-<br />

tiertes Thema. Ist das Wählen mit 16 generell gut? Ist es nur auf Gemeindeebene, also im<br />

direkten Lebensumfeld der Jugendlichen geeignet, oder sogar auf Landes- und Bundese-<br />

bene?<br />

Diesen Diskussionen liegen einige gute Erfahrungen in der Steiermark zu Grunde, es<br />

werden aber auch skeptische Einwände erhoben. In der Gemeinde Oberzeiring haben bei<br />

einer Wahlwiederholung bereits im März 2002 die 16-bis 18-Jährigen wählen können und<br />

sie haben zu 100 % von diesem Recht Gebrauch gemacht. Auch bei den Gemeinderats-<br />

wahlen 2003 in Graz haben die 16- bis 18-Jährigen bewiesen, dass sie sehr wohl politik-<br />

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