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VGB POWERTECH 10 (2019)

VGB PowerTech - International Journal for Generation and Storage of Electricity and Heat. Issue 10 (2019). Technical Journal of the VGB PowerTech Association. Energy is us! Cyber security. Power generation. Environment. Flexibility.

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<strong>VGB</strong> PowerTech <strong>10</strong> l <strong>2019</strong><br />

Members´News<br />

2021 soll mit den Arbeiten an Land begonnen<br />

werden, Baustart auf See ist für<br />

2022 vorgesehen. Nach aktueller Planung<br />

soll im Jahr 2024/2025 mit der Inbetriebnahme<br />

des Windparks begonnen werden,<br />

die vollständige Inbetriebnahme ist für<br />

Ende 2026 geplant.<br />

Nach der Fertigstellung wird der Windpark<br />

Sofia rechnerisch rund 1,2 Millionen<br />

britische Haushalte mit grünem Strom versorgen<br />

können. Das voraussichtliche Investitionsvolumen<br />

liegt bei rund 3 Milliarden<br />

Britischen Pfund.<br />

Der Offshore-Windpark Sofia befindet<br />

sich zu <strong>10</strong>0% im Eigentum der innogy SE.<br />

innogy wird alle Optionen bezüglich Eigentümer-<br />

und Finanzierungsstruktur<br />

überprüfen, um den größtmöglichen Wert<br />

für das Unternehmen und seine Aktionäre<br />

zu erzielen.<br />

Förderung neuer regenerativer Projekte in<br />

Großbritannien nach dem Contract-for-<br />

Difference-Prinzip<br />

In Großbritannien werden neue Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />

nach einem als<br />

„Contract for Difference“ (CfD) bezeichneten<br />

Mechanismus gefördert. Der CfD-Mechanismus<br />

sieht vor, dass Ökostromprojekte<br />

zunächst über 15 Jahre gefördert werden<br />

und in dieser Zeit eine garantierte<br />

Vergütung für den erzeugten Strom erhalten<br />

(die jährlich entsprechend der Inflationsrate<br />

angepasst wird). Im Ausübungspreis<br />

sind die Kosten für die Übertragung<br />

des Stroms an das Umspannwerk<br />

an Land enthalten, worin sich dieser Ansatz<br />

gegenüber dem Verfahren am deutschen<br />

Markt unterscheidet. In der dritten<br />

CfD-Zuteilungsrunde in Großbritannien<br />

(<strong>2019</strong>) konkurrierten qualifizierte Bieter in<br />

einer Auktion mit einem Gesamtbudget<br />

von 65 Millionen Britischen Pfund und einem<br />

Kapazitätsdeckel von 6 GW miteinander.<br />

(193311442)<br />

LLwww.innogy.com<br />

Kelag: Eröffnung des<br />

erneuerten und sanierten<br />

Gailkraftwerkes Schütt<br />

(kelag) In einer Bauzeit von etwas mehr als<br />

einem Jahr hat die Kelag das Gailkraftwerk<br />

Schütt erneuert und saniert und dafür<br />

rund 25 Millionen Euro aufgewendet.<br />

Das Kraftwerk Schütt ist das größte Laufkraftwerk<br />

der Kelag und eines der ältesten<br />

Kraftwerke in Kärnten, Teile der Anlage<br />

sind mehr als <strong>10</strong>0 Jahre alt. Es erzeugt nun<br />

pro Jahr 62 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom, das entspricht dem Bedarf von rund<br />

17.000 Haushalten — das sind drei Millionen<br />

Kilowattstunden mehr als vorher.<br />

Die Wehranlage des Gailkraftwerkes<br />

Schütt ist mehr als <strong>10</strong>0 Jahre alt, das Kraftwerk<br />

Schütt 1 erzeugt seit 1911 Strom.<br />

Mehr als 50 Jahre alt war auch der Generator<br />

im Kraftwerk Schütt 2. Zum Kraftwerk<br />

gehören die Wehranlage in der Gail mit der<br />

neuen Fischschnecke, ein gut drei Kilometer<br />

langer Oberwasserkanal und das Krafthaus<br />

mit dem Maschinensatz. Die Fallhöhe<br />

beträgt 28 Meter. Das Gailkraftwerk Schütt<br />

ist das größte Laufkraftwerk der Kelag. Um<br />

das Gailkraftwerk Schütt auch in den<br />

nächsten Jahrzehnten weiter betreiben zu<br />

können, entschloss sich die Kelag, diese<br />

Anlage teilweise zu erneuern und zu sanieren.<br />

„Die Sanierung und Erneuerung des<br />

Gailkraftwerkes Schütt ist ein wichtiges<br />

Element unserer Unternehmensstrategie,<br />

bestehende Kraftwerke zu optimieren und<br />

zuverlässig weiter zu betreiben“, sagt Armin<br />

Wiersma, Vorstand der Kelag. Ein<br />

zweites wichtiges Element der Unternehmensstrategie<br />

ist die verstärkte Nutzung<br />

erneuerbarer Energieträger zur Stromerzeugung.<br />

„Die Erneuerung und Sanierung<br />

des Kraftwerkes Schütt hatte die Dimension<br />

eines Neubaus, bis zu <strong>10</strong>0 Fachkräfte<br />

waren auf den einzelnen Baustellen beschäftigt“,<br />

erläutert Wiersma. „Die Erneuerungen<br />

und Sanierungen führten zu einer<br />

Effizienzsteigerung dieses Wasserkraftwerkes,<br />

sowohl die Leistung als auch die Jahreserzeugung<br />

konnten gesteigert werden.“<br />

Rückblick auf die Bauarbeiten<br />

Während der Bauarbeiten an der Wehranlage<br />

floss die Gail durch ihr altes Flussbett.<br />

Im Oktober 2018 beeinträchtigte ein<br />

Hochwasser die Ufersicherung auf der<br />

Nordseite und ließ einen Baukran umstürzen.<br />

Deswegen musste die Ufersicherung<br />

mit einer Mauer parallel zur Wehranlage<br />

und einer Steinschlichtung entlang des<br />

Ufers erneuert werden.<br />

Fischaufstieg in Form einer Fischschnecke<br />

Neu errichtet wurde auch die Fischaufstiegshilfe<br />

in Form einer Fischschnecke. Sie<br />

besteht aus zwei großen, sich drehenden<br />

Zylindern. In einem Zylinder können die<br />

Fische den Niveauunterschied an der<br />

Wehranlage von sechs Metern überwinden,<br />

durch den zweiten Zylinder fließt das<br />

Restwasser und erzeugt dabei Strom. „Diese<br />

Form des Fischaufstieges ist für uns eine<br />

technisch-ökologische Innovation“, sagt<br />

Manfred Freitag, Vorstand der Kelag. „In<br />

der Schütt haben wir die richtigen Randbedingungen<br />

für eine Fischschnecke. Dieser<br />

Fischaufstieg hat außerdem den Vorteil,<br />

dass er zusätzlich Strom erzeugt, pro Jahr<br />

rund 500.000 Kilowattstunden.“ Seit dem<br />

Sommer <strong>2019</strong> ist die Fischschnecke in Betrieb.<br />

Die ersten Erfahrungen haben gezeigt,<br />

dass sie funktioniert und Fische auf<br />

diesem Weg die Wehranlage passieren können.<br />

Sie ist nun huchentauglich.<br />

Abdichtung des Oberwasserkanals<br />

Beim teilweise mehr als <strong>10</strong>0 Jahre alten<br />

Oberwasserkanal musste zunächst an einigen<br />

Abschnitten der Untergrund saniert<br />

werden, ehe auf der ganzen Länge eine<br />

Oberflächenabdichtung aus Kunststoff aufgebracht<br />

wurde. „Auf diese Weise wurde<br />

der Oberwasserkanal absolut dicht, außerdem<br />

verringerten wir die Rauigkeit und<br />

verbesserten so das Fließen des Wassers“,<br />

erläutert Freitag.<br />

Erneuerung des Maschinensatzes<br />

Bei der 55 Jahre alten Kaplanturbine im<br />

Krafthaus wurde das alte Laufrad ausgebaut<br />

und durch ein neues Laufrad ersetzt.<br />

Das neue fünfflügelige Laufrad kann durch<br />

die optimierte Geometrie das Wasserdargebot<br />

der Gail besser nutzen und die Leistung<br />

der Turbine von <strong>10</strong> auf 12,5 MW steigern.<br />

„Außerdem bauten wir einen neuen<br />

Generator ein und brachten die elektrische<br />

Schaltanlage, die Automatik und die Leittechnik<br />

auf den aktuellen Stand der Technik“,<br />

erklärt Freitag. Der neue Maschinensatz<br />

im Kraftwerk Schütt ist die größte Kaplanturbine<br />

der Kelag.<br />

Auswirkungen auf die Umgebung<br />

Die Anlagen des Kraftwerkes Schütt befinden<br />

sich im gleichnamigen Natura-2000-<br />

und Naherholungsgebiet in der<br />

Marktgemeinde Arnoldstein. Die Arbeiten<br />

der Kelag hatten Auswirkungen auf Anrainer,<br />

Erholungssuchende und Wanderer.<br />

Durch den freien Durchfluss über die<br />

Wehranlage waren der Wasserspiegel und<br />

der Wasserabfluss in diesem Abschnitt der<br />

Gail höher als gewohnt. Die bei vielen<br />

Menschen beliebten Sandbänke im Flussbett<br />

der Gail lagen unter dem Wasserspiegel,<br />

außerdem war während der Bauarbeiten<br />

der Übergang über die Wehranlage<br />

nicht möglich. Die Bauarbeiten wurden<br />

zeitlich auf die Natur und Umwelt abgestimmt.<br />

So wurde im Sommer die Brutzeit<br />

von Flussuferläufern und Flussregenpfeifern<br />

abgewartet, bevor die Arbeiten begannen.<br />

Sie wurden von einer ökologischen<br />

Bauaufsicht begleitet. Seit dem Abschluss<br />

der Bauarbeiten ist das Gebiet um das Gailkraftwerk<br />

Schütt wieder wie gewohnt für<br />

Spaziergänger, Wanderer und Badegäste<br />

benutzbar, auch der Übergang über die<br />

Wehranlage zur Almwirtschaft ist wieder<br />

möglich.<br />

Landesrätin Schaar: „Ein wichtiger<br />

Beitrag zum Klimaschutz!“<br />

Energiereferentin Landesrätin Sara<br />

Schaar gratuliert der Kelag zur Sanierung<br />

des Gailkraftwerkes Schütt. „Mit diesem<br />

Projekt leistet die Kelag als nachhaltiger<br />

Energieversorger einen wichtigen Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Die erfolgreiche Erneuerung<br />

des Kraftwerks mitten in einem Natura-2000-Gebiet<br />

zeigt, wie es gelingen kann,<br />

dass Ökologie und Ökonomie Hand in<br />

Hand gehen. Zudem macht das Projekt<br />

deutlich, dass es bei der Energiewende<br />

nicht nur um die Umsetzung neuer Projekte,<br />

sondern auch ganz stark um Investitionen<br />

in die Effizienzsteigerung bestehender<br />

Anlagen geht.“<br />

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