Nr. 69 - Winter 2018-2019

Anlässlich des 40. Todestages des belgischen Sängers
Jacques Brel (1929-1978) wurden in Frankreich zahlreiche
Bücher veröffentlicht. Jacques Brel liebte die französische
Gesellschaft sehr und hat das französische
Chanson zutiefst geprägt. Vor diesem
Hintergrund haben uns vor allem
drei dieser Neuerscheinungen
neugierig gemacht:
BREL, LA
VA L SE À
MILLE RÊVES
Eddy Przybylski, Les
Éditions de l’Archipel,
770 Seiten, ISBN
978-2809824889
Unbestritten
das umfassendste
Werk, das Brel je
gewidmet wurde. Es ist das Ergebnis einer
dreijährigen Nachforschung an den Orten,
an denen er lebte: Brüssel, Paris, Côte d’Azur
und Marquesainseln. Eine regelrechte
Bibel, die unter anderem nicht weniger als
150 Aussagen von Zeitzeugen enthält.
JACQUES BREL, LE VOYAGE AU BOUT DE LA VIE
Fred Hidalgo, Les Éditions de l’Archipel, 464 Seiten, ISBN 978-2809824872
Der Autor rekonstruiert
in diesem Buch die letzten
Jahre im Leben von Jacques
Brel. Nachdem der Sänger
dem Ruhm den Rücken
gekehrt hatte, zog er sich
ans andere Ende der Welt,
auf die Marquesainseln,
zurück, wo er wieder in der
Anonymität untertauchen
und sich mehr auf sich selbst
konzentrieren konnte. Man
entdeckt eine sehr persönliche
und zum großen Teil
unbekannte Seite von Brel.
MOURIR N’EST PAS DE MISE
David Hennebelle, Éditions Autrement, 150 Seiten, ISBN 978-2746747739
Auch dieses Werk beschäftigt sich mit Brels Zeit auf den Marquesainseln.
Mehr als alle anderen macht der Autor dies auf eine sehr elegante
Art, in einem gewählten und schönen Stil. Man hält eher ein literarisches
als ein dokumentarisches Werk in Händen. Beim Lesen verspürt man echte
Freude und kann auf emotionale Art die drei letzten Jahre des großen Sängers
nachvollziehen, in denen er quasi vollkommen zurückgezogen lebte.
Frankreich erleben · Winter 2018/2019 · 19