21.04.2020 Aufrufe

Nr. 69 - Winter 2018-2019

Weihnachten im Jura: vom Rosenkranz zum Spielzeugland Provence: Tanzende Flamingos in der Camargue Elsass: Kaysersberg: eines der Lieblingsdörfer der Franzosen Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp: eine Rechenaufgabe für Le Corbusier Chantals Rezept: les encornets à la Sétoise

Weihnachten im Jura: vom Rosenkranz zum Spielzeugland
Provence: Tanzende Flamingos in der Camargue
Elsass: Kaysersberg: eines der Lieblingsdörfer der Franzosen
Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp: eine Rechenaufgabe für Le Corbusier
Chantals Rezept: les encornets à la Sétoise

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorhergehende Seiten und oben:<br />

Die Kirche Sainte-Croix mit dem<br />

berühmten Christus am Kreuz und<br />

das Albert-Schweitzer-Museum,<br />

in dem man mehr über den<br />

berühmtesten Sohn<br />

dieser Stadt erfährt,<br />

sind Dinge, die man<br />

bei einem Besuch<br />

in Kaysersberg<br />

unbedingt<br />

besichtigen sollte.<br />

Direkt hinter dem<br />

Museum sind die<br />

Kirchtürme der<br />

protes tan tischen<br />

Kirche, in<br />

der Albert<br />

Schweitzers<br />

Vater die<br />

Messe<br />

hielt, zu<br />

sehen.<br />

vor allem das zweite Museum, das nach Albert Schweitzer (1875-<br />

1965) benannt wurde. Es befindet sich im äußersten Norden der<br />

Stadt und ist dem in Kaysersberg geborenen berühmten Mann<br />

gewidmet, der 1952 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet<br />

wurde. Das Museum entspricht dem Charakter von Albert<br />

Schweitzer: bescheiden und sehr diskret. Aber der Besuch<br />

ist ein unwahrscheinlich emotionales Erlebnis. Man sieht<br />

dort zum Beispiel die berühmte Fliege, von der sich Albert<br />

Schweitzer niemals trennte, nicht einmal, als er im<br />

hintersten Winkel von Gabun Leprakranke pflegte. Der<br />

Philosoph, Musiker (er war ein sehr guter Organist),<br />

Pastor und Arzt gab sein komfortables Leben in Europa<br />

auf, um in Lambarene, in Gabun, eine Krankenstation<br />

aufzubauen.<br />

Während wir durch die Räume des Museums<br />

gehen, drängt sich der Gedanke auf,<br />

dass der 1875 in Kaysersberg geborene Albert<br />

Schweitzer im Grunde zwischen zwei Kulturen<br />

– nämlich der französischen und der<br />

deutschen – lebte, zumal er fließend Deutsch,<br />

Französisch und Elsässisch sprach. Wir erfahren,<br />

dass bereits seine Abstammung von den<br />

beiden Ländern geprägt war: Als Sohn französischer<br />

Eltern, die 1871, nach der Angliederung<br />

von Elsass-Lothringen an das Deutsche<br />

Reich, Deutsche wurden, hatte er bei der<br />

Geburt zunächst die deutsche Nationalität,<br />

bevor er durch die Umsetzung des Vertrags<br />

von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg<br />

Franzose wurde. Man kann somit nachvollziehen,<br />

warum er sich selbst als regelrechten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!