23.12.2012 Aufrufe

Nr. 40/41 - Netzwerk Recherche

Nr. 40/41 - Netzwerk Recherche

Nr. 40/41 - Netzwerk Recherche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Jahreskonferenz 2008 von <strong>Netzwerk</strong> <strong>Recherche</strong> – READER für Samstag, 14. Juni 2008<br />

/GEO-Gruppe. Seit Januar 2004 verantwortet Dr. Bernd Buchholz als Mitglied des Vorstands und<br />

Leiter G+J Deutschland das gesamte Markengeschäft (Print und Online).<br />

Frank Syré, Chefredakteur zoomer.de<br />

Moderation: Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer<br />

Leitfragen und Antworten:<br />

Antworten von Fritz Raff, ARD-Vorsitzender, am 21.05.2008<br />

Was wird sich in der „digitalen Medienwelt“ grundsätzlich ändern?<br />

Die digitale ist eine multimediale Welt, in der die Grenzen zwischen einzelnen Ausspielwegen immer<br />

durchlässiger und später sogar aufgehoben werden. Dabei wird das Internet in Zukunft immer<br />

wichtiger. Hier können sowohl die klassischen Programminhalte aus Hörfunk und Fernsehen als auch<br />

neue, interaktive Formen angeboten werden.<br />

Welche Rolle wird aus ihrer Sicht die künftige „Cross-Media-Strategie“ der Anbieter (Verlage)<br />

spielen?<br />

Alle gehen ins Netz und jeder will seine crossmedialen Möglichkeiten nutzen. Das ist die logische<br />

Antwort auf eine veränderte Situation, in der die Regeln des analogen Zeitalters nicht mehr gültig sein<br />

können. Die ARD lotet dabei derzeit aus, ob und welche Kooperationen mit anderen Partnern möglich<br />

sind.<br />

Müssen Verlage in Zukunft immer stärker „Bewegtbilder“ anbieten, um Konsumenten an sich<br />

binden?<br />

Viele Verlage sind offenbar davon überzeugt, und wir haben nichts dagegen. Je attraktiver das<br />

Angebot, desto höher das Interesse der Nutzer. Allerdings gibt der Begriff „Bewegtbilder“ schon einen<br />

Hinweis darauf, dass man offenbar bereit ist, eine Qualität zu akzeptieren, die sich unterhalb der<br />

Angebote von ARD und ZDF bewegt.<br />

Kostenfrei, durch Werbung finanziert, per Abo oder eine ganz andere Strategie – was ist ihrer<br />

Meinung nach das erfolgversprechendste Geschäftsmodell?<br />

Nach dem besten Geschäftsmodell müssen Sie die Verleger fragen. Unser „Geschäftsmodell“ heißt:<br />

unsere qualitativ hochwertigen Angebote dem Gebührenzahler auf allen Ausspielwegen nutzbar zu<br />

machen. Er soll selbst entscheiden können, welche Inhalte er wann und wo abruft.<br />

Inwiefern werden die kommenden Monate und Jahre durch Kooperationspoker bestimmt sein?<br />

Wir werden mit allen reden, die mit uns reden wollen. Aber klar ist: Kooperationen ersetzen keine<br />

eigenen Strategien und Ideen. Natürlich werden wir vor allem darauf achten, dass die publizistische<br />

Konkurrenz nicht in Frage gestellt und auch sonst die nötige kritische Distanz eingehalten wird. Denn<br />

in einer funktionierenden Gesellschaft kontrollieren sich ja auch die verschiedenen Medien<br />

gegenseitig!<br />

In der aktuellen Diskussion Öffentlich-Rechtlich vs. Private: Inwieweit soll Ihrer Meinung nach<br />

jeder Anbieter unbegrenzt online Inhalte publizieren dürfen?<br />

Das Internet ist frei und gehört allen. Die ARD erfüllt hier online ihren Programmauftrag. Grenzen<br />

werden uns gesetzt vom Rundfunkstaatsvertrag. Diese dürfen aber in der digitalen Welt nicht so eng<br />

sein, wie sie der Referentenentwurf des 12. RÄStV vorsieht. Sonst landet die ARD im medialen<br />

Abseits.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!