Nr. 40/41 - Netzwerk Recherche
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Jahreskonferenz 2008 von <strong>Netzwerk</strong> <strong>Recherche</strong> – READER für Samstag, 14. Juni 2008<br />
Wochenendseminar oder einer einzelnen Veranstaltung im Studium bündeln. Dafür braucht man<br />
wirklich kein Studium zu teilen!<br />
4) Welche Konsequenzen hat die Verzahnung von Journalismus und PR in der Ausbildung für das<br />
Rollenselbstverständnis der Nachwuchsjournalisten und das Profil des Berufes?<br />
Das hängt sowohl von der Ausbildung als auch vom Individuum ab. Es macht aber sicher einen<br />
Unterschied, ob man mehrere Jahre an einer Journalistenschule zusammen mit zwanzig anderen<br />
Journalisten sich mit Journalismus beschäftigt hat. Oder ob man vom ersten Studientag an einen<br />
Hybridtitel vor sich herumträgt. In diesem Spannungsverhältnis möchte ich persönlich nicht gefangen<br />
sein.<br />
5) Welche Fähigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen sind für junge Journalisten heute besonders<br />
wichtig, um sich auf einem schwierigen Markt zu behaupten?<br />
Das würde mich auch interessieren.<br />
6) An welchem Leitbild sollte sich die Journalistenausbildung orientieren?<br />
Henri Nannen hat gesagt: „Ich finde, wenn man Journalist ist, dann will man doch die Welt ein<br />
bisschen durchsichtiger, ein bisschen verständlicher, ein bisschen weniger gemein, ein bisschen<br />
offener machen." Das sollte auch schon in der Ausbildung so sein. Und das passt mit PR leider nicht<br />
zusammen.<br />
Antworten von Prof. Dr. Kurt Weichler,<br />
Institut für Journalismus und Public Relations, FH Gelsenkirchen<br />
1) Partner oder Gegner - in welchem Verhältnis stehen Journalisten und PR-Profis Ihrer Ansicht nach?<br />
Das kann im Alltag variieren. Überwiegend dürfte das Verhältnis partnerschaftlich geprägt sein.<br />
2) Wie beurteilen Sie die Versuche, die Ausbildung zum Journalisten und die Ausbildung zum PR-<br />
Fachmann in einer Ausbildung miteinander zu verknüpfen?<br />
Positiv, da das zu Grunde liegende Handwerk in beiden Berufsfeldern in weiten Teilen das gleiche ist.<br />
Die Ausbildung muss aber spürbar vermitteln, dass Journalismus und PR nicht identische Ziele<br />
verfolgen. PR ist Auftragskommunikation für einen einzigen Absender und Journalismus ist<br />
Kommunikation, die dem öffentlichen Interesse und ethisch-moralischen Maßstäben verpflichtet ist.<br />
3) Inwieweit müssen Nachwuchsjournalisten in ihrer Ausbildung auch die Instrumente der PR kennen<br />
lernen, um das Handeln der „Gegenseite“ und die PR-Zulieferungen im journalistischen Alltag besser<br />
einordnen zu können?<br />
Eine Journalistenausbildung, die die Instrumente der PR in ihrem Curriculum vernachlässigt, verdient<br />
diesen Namen nicht.<br />
4) Welche Konsequenzen hat die Verzahnung von Journalismus und PR in der Ausbildung für das<br />
Rollenselbstverständnis der Nachwuchsjournalisten und das Profil des Berufes?<br />
Dadurch, dass Journalisten aufgrund ihrer Ausbildung mit den Methoden der PR vertraut sind, können<br />
sie ihre aktive Rolle als Kritiker und Kontrolleure wesentlich effizienter ausüben.<br />
5) Welche Fähigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen sind für junge Journalisten heute besonders<br />
wichtig, um sich auf einem schwierigen Markt zu behaupten?<br />
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