Nr. 40/41 - Netzwerk Recherche
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Jahreskonferenz 2008 von <strong>Netzwerk</strong> <strong>Recherche</strong> – READER für Samstag, 14. Juni 2008<br />
großen Reporter, die im deutschen Fernsehen gearbeitet haben, begann beim WDR in den Sechziger<br />
Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem legendären „Pariser Journal“, drehte dann für das<br />
ZDF über siebzig „Personenbeschreibungen“ und dazwischen immer wieder szenische Porträts und<br />
Rückerinnerungen an das eigene Leben zwischen den Kulturen. Österreicher aus jüdischer Familie,<br />
den Nazis nur knapp entkommen, heute als Amerikaner in Paris lebend, fühlt sich Troller dem<br />
deutschen Sprachraum zugehörig. Seine Arbeit, sagt Troller, braucht er zum Überleben. Immer sucht<br />
er den subjektiven Zugang zu den Menschen vor der Kamera, bügelt die Widersprüchlichkeit der Welt<br />
nicht glatt und riskiert einen Blick hinter die Oberfläche, auf das Absurde und Grundsätzliche.<br />
In der Veranstaltung versucht Bodo Witzke herauszufinden, was den großen alten Filmemacher<br />
angetrieben hat. Eine Art Life-<strong>Recherche</strong> mit Filmeinlagen.<br />
Bodo Witzke ist ZDF-Redakteur, hat selbst zahlreiche Reportagen gemacht, das Standardwerk „Die<br />
Fernsehreportage“ geschrieben und das Buch „Wir sind alle Menschenfresser. Georg Stefan Troller<br />
und die Liebe zum Dokumentarischen“ herausgegeben.<br />
Workshop Das Informationsfreiheitsgesetz als <strong>Recherche</strong>instrument<br />
mit Dr. Manfred Redelfs, nr<br />
Das Informationsfreiheitsgesetz geht in einigen Aspekten über die <strong>Recherche</strong>möglichkeiten nach den<br />
Landespressegesetzen hinaus und ermöglicht z.B. die Akteneinsicht im Amt oder den Zugang zu<br />
elektronischen Daten. Doch die Behörden sperren sich oft, so dass Journalisten ihre Rechte gut<br />
kennen sollten. Dr. Manfred Redelfs, Leiter der <strong>Recherche</strong>abteilung von Greenpeace, der für den nr-<br />
Vorstand an den Bundestagsanhörungen zum IFG beteiligt war, erklärt die Regelungen anhand von<br />
Praxisbeispielen.<br />
Kurzbiogrphie:<br />
Dr. Manfred Redelfs leitet die <strong>Recherche</strong>-Abteilung von Greenpeace. Zuvor hat er für den NDR-<br />
Hörfunk gearbeitet. Er engagiert sich im Vorstand von <strong>Netzwerk</strong> <strong>Recherche</strong> für die Verbesserung der<br />
<strong>Recherche</strong>rechte in Deutschland und koordiniert die Arbeit zum Informationsfreiheitsgesetz. Als<br />
Lehrbeauftragter ist er an der Uni Hamburg, der Hamburg Media School und der Akademie für<br />
Publizistik tätig.<br />
Workshop Versunken, vergessen, verdrängt - Quellen und Methoden der historischen<br />
<strong>Recherche</strong><br />
mit Johannes K. Soyener<br />
Für seine historischen Romane betreibt der Schriftsteller Johannes K. Soyener eine penible<br />
Quellenrecherche, die ihm z.B. bei seinem Buch über den Untergang der „Pamir" geholfen hat, völlig<br />
neue Dokumente zu erschließen. Er erklärt anhand von Beispielen, worauf es bei der historischen<br />
<strong>Recherche</strong> ankommt und schärft dabei auch den Blick für historische Zeugnisse jenseits alter Akten.<br />
Kurzbiographie:<br />
Johannes K. Soyener gilt seit mehr als 20 Jahren u. a. als Spezialist für Schifffahrts- und<br />
Seekriegsgeschichte. Zu seinen Publikationen zählen Fach-, dokumentarische- und belletristische<br />
Romane, die sich durch intensive <strong>Recherche</strong>arbeiten auszeichnen. Neben seiner schriftstellerischen<br />
Arbeit war Soyener über 30 Jahre leitender Angestellter in der Industrie.<br />
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