Nr. 40/41 - Netzwerk Recherche
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Haus der Journalisten<br />
Hilfe für politisch Verfolgte<br />
Letztes Jahr wurden 86 Journalisten ermordet. Rund 900 nahm man fest. Ihr „Vergehen“: Sie<br />
waren kritisch, sagten ihre Meinung und berichteten über Machtmissbrauch und<br />
Menschenrechtsverletzungen. Unzählige ihrer Kollegen konnten ihr Leben nur deshalb retten, weil<br />
sie flohen. Mit traumatischen Erfahrungen belastet, kommen sie in ein fremdes Land und stehen vor<br />
dem Nichts.<br />
Mit dem HAUS DER JOURNALISTEN möchten wir diesen verfolgten Journalisten helfen. In Berlin<br />
soll ein Zentrum entstehen, in dem sich politisch verfolgte Journalisten wieder sicher fühlen und neu<br />
orientieren können. Hier erhalten sie für sechs Monate ein Zimmer, psychologische, rechtliche und<br />
berufliche Beratung. Unser Vorbild ist das 2002 gegründete „Maison des Journalistes“ in Paris, das<br />
bereits über 100 asylsuchenden JournalistInnen einen Neuanfang ermöglichte.<br />
Wir stellen das HAUS DER JOURNALISTEN vor, das in Berlin entstehen soll, und berichten über<br />
- Aufbau<br />
- Struktur<br />
- Ziele<br />
- Kooperationspartner<br />
- Unterstützer<br />
Der Integrationsbeauftragte und der Senat für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz,<br />
Reporter ohne Grenzen und die Gewerkschaften DJV und Ver.di befürworten und unterstützen das<br />
Haus der Journalisten. Der Europäische Flüchtlingsfonds hat die finanzielle Förderung in Aussicht<br />
gestellt. Wir suchen weitere Unterstützer.<br />
Wie es sich anfühlt, unter Lebensgefahr seine Heimat verlassen zu müssen und sich ohne Familie,<br />
Freunde, Arbeit und Wohnung in einem fremden Land wieder zu finden, kann man sich nur schwer<br />
vorstellen.<br />
Wir zeigen Ausschnitte aus dem Film Gefesselte Worte (arte, 2007) über das Maison des<br />
Journalistes in Paris, um einen Eindruck vom Haus und seinen Bewohnern zu geben.<br />
Léon Kharomon, kongolesischer Journalist, wird anwesend sein und über seine Erfahrungen im<br />
Maison des Journalistes berichten. Léon Kharomon fand 2004 im Pariser Maison des Journalistes<br />
Zuflucht. Nachdem der kongolesische Journalist in Paris einen Journalistenpreis für einen Artikel<br />
über Korruption im Kongo entgegen genommen hatte, erfuhr er, dass Agenten des<br />
Nachrichtendienstes seine Wohnung und sein Büro durchsucht hatten und nach ihm fahndeten.<br />
Kollegen und Freunde warnten ihn. Er kehrte nicht zurück. Heute arbeitet Léon Kharomon als freier<br />
Journalist in Paris. Er berichtet von seinen Erlebnissen und davon, wie wichtig es ist, im<br />
Zufluchtsland Hilfe und Solidarität zu erfahren.<br />
Cordula Echterhoff und Andree Thorwarth, Gründer und Vorsitzende des Vereins Haus der<br />
Journalisten e.V. stellen das Projekt vor.<br />
Für anschließende Fragen stehen Ihnen Léon Kharomon und die Gründer des Vereins gerne zur<br />
Verfügung.