Mein/4 Stadtmagazin Berlin 3/2021
Mein/4 Stadtmagazin Berlin, Ausgabe Dezember 2020
Mein/4 Stadtmagazin Berlin, Ausgabe Dezember 2020
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Im Gespräch mit Sandra Maischberger
MATRATZEN | BETTEN | BETTSYSTEME
SEIT ÜBER 100 JAHREN QUALITÄT AUS SCHWABEN
ordentlich funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr.
Bildungs- und Freizeitangebote, Infrastruktur.
Das sind alles Dinge, die wir häufig vernachlässigt haben.
Natürlich gerade im Osten in der Zeit nach dem
Mauerfall. Aber auch der Westen kennt die Probleme
des Strukturwandels. Unsere Industrie verändert sich
gerade radikal – damit darf man die Menschen nicht
allein lassen.
Die Adresse
für Ihr neues Wohlfühlbett
Mein/4: Finanziell gesehen würden die meisten
sagen: „Es geht mir wesentlich besser als früher.“
Maischberger: Es kommt auf den Vergleich an. Mein
Mann kommt aus Tschechien. Lothar de Maizière hat
gesagt, dass die Tschechen nach 1989 zufriedener waren,
weil sie sich immer mit dem restlichen Osten verglichen.
Die Ostdeutschen hätten sich dagegen immer mit Westdeutschland
verglichen. Die Unzufriedenheit kommt also
auch aus dem Vergleich. Im Vergleich zu vielen Ländern
in Afrika geht es uns relativ gut, wenn man so will. Aber
natürlich gibt es einfach viel zu viele Millionen Menschen
in Deutschland, denen es objektiv nicht gut geht.
Das aber nicht nur entlang der Ost-West-Linie, sondern
eher bei Allleinerziehenden und schlecht Ausgebildeten.
Das spielt eine große Rolle bei dem, was man verdient.
Mein/4: Gestern saß ich mit Franziska Giffey
zusammen und dann sagte sie: „Wer teilt,
gewinnt.“ Haben wir das nicht begriffen?
Maischberger: Wenn ich an meinen Steuersatz denke,
dann sehe ich schon, dass ich teile [lacht]. Darüber
hinaus gebe ich einen Teil dessen, was ich verdiene, ab.
An jene, die nicht die Chance haben so gut zu verdienen,
wie ich es zufälligerweise und glücklicherweise tue.
Übrigens macht das auch großen Spaß, wenn man das
einmal begriffen hat. Natürlich teilen wir schon alle, und
Deutschland ist ein Land mit Ehrenämtern und großem
sozialen Engagement. Ganz viele Menschen teilen wahnsinnig
viel. Gerade in Corona habe ich gesehen, wie viel
Unterstützung im eigenen Sprengel da ist. Das hat doch
wieder gezeigt: Wir können das.
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Bettenprogramm.
Mein/4: Ist Corona ein Brennglas für die
Gesellschaft?
Maischberger: Eins von vielen. Im Moment schon. Ich
glaube, erst wenn wir uns quasi von der Schockstarre
erholt haben, in die wir uns alle begeben mussten, werden
wir begreifen, was mit uns passiert ist. Und dann
schauen wir, was daraus wird.
Frau Maischberger, vielen Dank für das Gespräch!
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