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Mein/4 Stadtmagazin Berlin 3/2021

Mein/4 Stadtmagazin Berlin, Ausgabe Dezember 2020

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„Kurz und knapp“

über 500.000 Exemplaren. Und wenn nicht diese DDRtypische

Papierknappheit bestanden hätte, wären es

wahrscheinlich noch viel mehr gewesen.

Fühlst du da manchmal Leistungsdruck?

Leistungsdruck würde ich das nicht nennen, ich habe

ja Spaß an dem, was ich tue. Aber als ich auf den Chefredakteursposten

rückte, habe ich mir schon Gedanken

darüber gemacht, dass ich nicht derjenige sein will, der

das Ding versemmelt. Ich mag natürlich lieber einen

gelungenen Beitrag zu dieser langen, schillernden Geschichte

leisten. Obwohl die Herausforderungen, vor

denen man mit einer eher unabhängigen Zeitschrift

steht, nun nicht gerade klein sind: Lesegewohnheiten

ändern sich, die digitale Medienwelt ist überbordend,

und wir stecken natürlich auch immer noch in der Ostfalle.

Ostfalle?

Wir werden unterschätzt, wir sind leider nicht präsent

genug im ganzen Land, im Westen kennt man DAS

MAGAZIN oft nicht. Weil man sich bis heute nicht

wirklich für das, was da 1990 hinzugekommen ist, interessiert.

Und natürlich sind wir – was die Leserschaft angeht –

im Osten verwurzelter. Aber was die Beteiligten an der

MAGAZIN-Produktion betrifft und damit die verhandelten

Themen – das ist bunt gemischt, unsere Autorinnen

oder Zeichnerinnen kommen aus Hamburg, Berlin,

Südtirol, Leipzig oder von sonst wo. Mitunter weiß ich

gar nicht, ob das dann ein Ossi oder ein Wessi ist.

Wie hoch ist die Auflage?

45.000, plus/minus. Der Vorzug dieses Heftes war ja

schon immer, dass es, sagen wir, intelligente Unterhaltung

produziert hat. Charmant im Ton, zuweilen ironisch

und selbstironisch, nicht mit diesem überheblichen

Besserwissergestus oder mit den üblichen ideologischen

Phrasen – heute heißt es „Framing“ – wie das anderswo

inzwischen Usus ist.

Es ging im MAGAZIN nie um Belehrung, es war nie

wirklich elitär. Heutzutage erleben wir ja ein beunruhigendes

Auseinanderdriften von Schichten, Milieus, Oben,

Unten, Stadt, Land; DAS MAGAZIN indes war immer

ein Heft, das verbindet, das zusammenbringt. Es soll

mein/4

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