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Mein/4 Stadtmagazin Berlin 3/2021

Mein/4 Stadtmagazin Berlin, Ausgabe Dezember 2020

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THEATER – Berliner Kriminal Theater

Das Berliner Kriminal Theater wurde im

Jahr 2000 gegründet. Seither herrscht im

Gebäude in der Palisadenstraße 48 Hochspannung.

Mit dem coronabedingten Lockdown

hat sich die Spannung gewandelt, sie

hat etwas Abwartendes und gleichzeitig

Vorfreudiges an sich. In unserem Gespräch

mit dem Intendanten Wolfgang Rumpf und

dem Geschäftsführer Wolfgang Seppelt

schwappte uns aber eine zuversichtliche

Grundhaltung entgegen.

Im März Komplettschließung, dazwischen

kurze Zeit Spielbetrieb mit Hygienekonzept

und unter Schirmen, seit Oktober erneute

Komplettschließung – diese Szenarien

kennt nicht nur das Berliner Kriminal Theater.

Während der Nachmittagsvorstellung

am 13. März 2020 gab es erste Gerüchte zu

einer angeordneten Schließung der Spielstätten,

die noch am selben Tag während

der Abendveranstaltung zu einer Verordnung

wurden.

Finanzierung in Zeiten von Corona

Das Kriminal Theater mit seinen insgesamt

70 Mitarbeitenden finanziert sich komplett

privat. Das klappt bereits seit mehr als 20

Jahren. Der vorübergehende Spielbetrieb

unter Auflagen im Sommer hat nur wenig

finanzielle Entlastung gebracht. Zu der Zeit

flossen jedoch die ersten Zuwendungen.

Am meisten habe der Senat den privaten

Theatern mit Soforthilfen unter die Arme

gegriffen, verraten uns unsere Gesprächspartner.

Dazu kommen das Überbrückungsgeld

und das Hilfspaket „Neustart Kultur“

vom Bund. Im aktuellen Doppelhaushalt

2020/2021 erhält das Berliner Kriminal

Theater einen Mietzuschuss von 20.000

Euro vom Kultursenat – damit teilt sich das

Theater die Gesamtsumme von 100.000

Euro mit den anderen Privattheatern Tipi

am Kanzleramt, Bar jeder Vernunft, Wintergarten

Varieté und Chamäleon. Während

die Soforthilfe tatsächlich sofort kam,

floss das restliche Geld eher schleppend.

„Beim Bund dauert das viel länger. Die Novemberhilfe

kam jetzt erst. Ohne die Zuwendungen

hätten wir es nicht geschafft.

Unsere Rücklagen waren aufgebraucht. Sie

haben ausgereicht, um zwei Monate lang die

Miete zahlen zu können“, erklärt Wolfgang

Seppelt. Hocherfreut berichten uns Rumpf

und Seppelt auch von den vielen Gästen,

die weder einen Gutschein noch das Geld

für ihr Ticket zurückhaben wollten. Diese

kleinen Spenden beeindrucken.

Schauspieler bleiben bei der Stange

Die Schauspieler haben die Soforthilfen

für Soloselbstständige beantragt und

konnten sich damit über Wasser halten.

Denn ohne Vorstellung gibt es natürlich

auch kein Honorar. Die Stimmung unter

den Kollegen sei positiv, offenbaren uns

Rumpf und Seppelt: „Alle rechnen schwer

damit, dass es irgendwann wieder losgeht.

Aus dem Beschluss des Kultursenators

geht hervor, dass auf den staatlichen und

privaten Bühnen vor Ostern gar nichts

passiert. Wir rechnen damit, dass es

sich noch weiter nach hinten verschieben

wird.“ Trotz dieser misslichen Lage

seien die Schauspieler durchaus motiviert

Termine des

Open-Air-Kriminal-Sommers:

28. + 29.05.2021:

Der Name der Rose

(Kloster Chorin)

04.07.–29.08.2021:

Kriminal-Open-Air-Festspiele

(The Lakeside Burghotel zu

Strausberg)

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meinviertel – Kultur Spezial

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