Mein/4 Stadtmagazin Berlin 3/2021
Mein/4 Stadtmagazin Berlin, Ausgabe Dezember 2020
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Chin Meyer: Neues vom Lebensmittelmarkt!
Bei Alkohol hingegen greift das Lebensmittelrecht,
aber anders als man vielleicht
denkt: Die Leber wächst zwar
mit ihren Aufgaben, wie es gern
heißt – aber damit ist vorerst Schluss.
Denn die Deutschen trinken coronabedingt
weniger Bier. Insgesamt
gab es im vergangenen Jahr einen
Rückgang von über fünf Prozent.
Oder in Zahlen ausgedrückt: gut
500 Millionen Liter Bier weniger als
2019. Oder in Leber gemessen: rund
1.500 Leberzirrhosen-Verluste. Viele
Trinker leiden mittlerweile unter
einer Schrumpfleber!
Diese Entwicklung ist brandgefährlich:
Karneval weg. Party
weg. Bier weg. Wenn jetzt auch
noch die Sexclips entfallen, versinkt
das Land in nationaler
Depression. Diese Entwicklung
gefährdet zusätzlich zum Bestand
der Brauereien auch den
der Deutschen: Wenn immer
mehr Frauen sich den Partner
nicht mehr schöntrinken können,
sinkt die Geburtenrate noch
stärker als normal!
Nun ist die Meldung „Die Deutschen
trinken zu wenig Bier“
schon ein wenig skurril. Könnte
man sich eine Schlagzeile
Deutsche trinken
Corona-bedingt
weniger Bier:
Minus 500
Millionen Liter
vorstellen: „Die Deutschen kiffen zu
wenig Marihuana!“? Oder: „Die Deutschen
nehmen zu wenig Crystal Meth –
tschechische Grenze kurz vor dem
Bankrott!“?
Die rückgängige Anzahl der Biertrinker
kann noch weitere dramatische
Auswirkungen haben: Die Deutschen
bleiben länger gesund, die Rentenzahlungen
erhöhen sich, der Staat geht
bankrott. Die Brauereien schlagen also
zu Recht Alarm. Jetzt hilft nur noch ein
Rettungsschirm: Freibier für alle! Das
käme in der Bevölkerung auch wesentlich
besser an als „Geld für Banken“
wie beim letzten Mal.
Andererseits könnte eine der Bierflaute
folgende Verknappung auch
positive Preisauswirkungen haben.
Seltener Whiskey zum Beispiel
gilt mittlerweile als heißer
Anlagetipp mit jährlichen Renditen
von 10 bis 20 Prozent.
Man muss sich allerdings davor
hüten, von der Investition
so betrunken zu werden, dass
man aus Versehen die Flasche
„Macallan 1926“ für „harte Zeiten“
trinkt – mit einem Marktwert
von 1,7 Millionen Euro …
Bier und Schokolade sind jetzt
also erste Pandemiepflicht! ■
Leben im Plus – Kabarett,
Geld und mehr
Gewohnt bissig-unterhaltsam und höchst
aktuell nimmt Chin Meyer, Deutschlands
bekanntester Finanzkabarettist, private
und politische Verheißungen und Glücksversprechen
ins Visier. Denn Chin Meyer
ist sicher: Wir wünschen uns alle eine ausgeprägte
Komfortzone und ein „Leben im Plus“.
Doch was passiert eigentlich, wenn wir dem Unerklärlichen wie
einem Hybrid aus Hippie und Kapitalist (Mark Zuckerberg) oder
aus Staatschef und Idiot (suchen Sie sich jemanden aus) oder gar
den Algorithmen die Macht über uns überlassen? In einem vehementen
Plädoyer für Pluralismus kämpft Chin Meyer scharfzüngig
und gut gelaunt für unsere Demokratie.
www.Leben-im-Plus.com
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