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16 BERGSOMMER
4/2021
Sowohl müde Wadl’n, als auch ein hungriger
Magen freuen sich über authentische
Hüttenkost
nen Material und Lebensmittel eingeflogen
und jede Flugminute kostet viel
Geld. Weitere Transportflüge finden danach
alle drei bis vier Wochen oder auch
nur zwei Mal pro Saison statt. Im Schnitt
werden auf einer Hütte im Bergsommer
5 bis 15 Tonnen Lebensmittel und je
nach Lage der Hütte noch 1 bis 5 Tonnen
Heizmaterial benötigt. Für die Planung,
was alles an Lebensmitteln benötigt
wird, bedarf es viel Erfahrung. Alles
was gut lagerbar ist und lange hält, ist
perfekt für den Berg, von Kartoffeln bis
hin zum Selchfleisch, von Sauerkraut
über Nudeln bis Mehl. Und doch weiß
kein Hüttenwirt, was die Saison für ihn
bereithält. Ist das Wetter im Sommer
an den Wochenenden verregnet, kommen
weniger Gäste und der Hüttenwirt
bleibt auf dem Essen sitzen. Gibt es lange
stabile Wetterphasen, dann ist die
Hütte überlaufen und die Lebensmittel
könnten knapp werden. Das Leben eines
Hüttenwirts ist nicht einfach. Damit das
alpine Versorgungsnetz von Schutzhütten
erhalten bleibt, sollte jeder Gast auch
die Hütten nutzen, am besten einkehren
und auch konsumieren. Denn der Hüttenwirt
lebt davon. Die eigene Jause zu
essen, den Müll aber auf der Hütte zu
lassen, ist die falsche Einstellung.
Hoch hinaus
Doch nicht jeder ist so gut zu Fuß und
möchte trotzdem die Bergluft genießen.
Dann lohnen sich die Nutzung von Seilbahnen
und die Einkehr in Bergrestaurants
und Hütten, die in der Nähe der
Liftstationen gelegen sind. Die Betreiber
profitieren von der besseren Erreichbarkeit
und bieten dem Gast hochwertige
und meist bodenständige, regionale Küche.
Durch die guten Versorgungsmöglichkeiten,
lassen sich die unterschiedlichsten
Konzepte verwirklichen, und
beinahe jedes Konzept, das man auch im
Tal findet, gibt es auch am Berg. Wobei
regionale Schmankerl und saisonal abgestimmte
Produkte besonders gut ankommen
und der Trend zu mehr Frischgekochtem
geht. Hüttenklassiker wie
Germknödel, Pommes oder Gulaschsuppen
dürfen nicht fehlen, was natürlich
auch Convenience sein darf. Warum
auch nicht. Auf fast allen Bergen entstehen
derzeit neue, moderne Restaurants
mit innovativen, zeitgeistigen Konzepten.
Neben der Qualität der Speisen,
muss vor allem auch das Ambiente
stimmen. Eine urige Stube, gutes Service
oder Schauküchen kommen beim
Gast gut an, denn die Erwartungshaltung
wird immer größer. Das Gesamtkonzept
eines Bergrestaurants muss in
sich stimmig sein, dann kommen die
Gäste gerne wieder.