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GASTRO das Fachmagazin 04/21

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4/2021

Vom Cafetier zum Hüttenwirt

Was bewegt den Betreiber des legendären Cafes Wernbacher in Salzburg dazu, auf die Alm

zu ziehen?

Von Petra Pachler

Alm-Kasnockn und Bio-Puten-Wirsingroulade

auf Zucchini-Paprika-Gemüse

sind die Vertreter der Fusionsküche

auf der Gjaid-Alm.

Vollblut-Gastronom Bernhard Huemer

will der Gjaid-Alm ein neues Gastro-

Konzept verpassen. Fotos: Bernhard Huemer

Einerseits war es die Pandemie, die

für ein erzwungen leeres Kaffeehaus

und der nachfolgenden Schließung

sorgte, und andererseits der Reiz

der Berge – diese Kombination machte

aus dem Stadtmenschen Bernhard Huemer

den Hüttenwirt auf der Gjaid-Alm

am Dachstein. Mit einem neuen Gastrokonzept

will er einerseits den Spirit der

Alm erhalten, andererseits aber auch für

neue Innovationen am Berg sorgen.

Die Gjaid-Alm, eine Schutzhütte im

Privatbesitz, liegt im Gemeindegebiet

von Obertraun auf 1738 m Seehöhe am

Fuße des Dachsteins. Schlafmöglichkeiten

für zirka 100 Gäste – davon 50 Betten

und 50 Lagerplätze - und rund 90 Sitzplätze

im Gastro- Bereich warten auf ein

neues Konzept. Das heißt Crossover, wie

Huemer verrät. Erreichbar ist die Hütte

über die Krippenstein-Seilbahn, die

gleichzeitig auch das Transportmittel

für die Eindeckung der Hütte ist. Zweibis

dreimal die Woche kommen Lebensmittel

und Getränke per Seilbahn auf

die 1700 Meter, die Kosten werden mittels

einer Pauschale geregelt. Der restliche

Weg bis zur Hütte wird mit dem Auto

oder dem Skidoo zurückgelegt. In manchen

Wintern, wie etwa diesem, ist das

auch noch Mitte April der Fall.

Fusionshütte am Berg

Michael Haid als Eigentümer der Gjaid

Alm, sieht die „wilde Gjaid“ als eine Alm,

die sich ihre Menschen stets selbst ausgesucht

hat. „ Neben Mut und Ausdauer

gehört auch der nötige Respekt für so

ein Haus dazu“, so Haid und hat im neuen

Pächter Bernhard Huemer genau so

einen gefunden.

Was wird der „Richtige“ nun küchentechnisch

machen? „Crossover“, ist die

klare Antwort von Bernhard Huemer.

„Ein bisschen vegan, ein bisschen vegetarisch,

frisches Wild, das ein Jäger zu liefern

angeboten hat, und in der Früh das

Almfrühstück!“ Also von allem ein Bisschen,

aber alles so viel wie möglich von

örtlichen Produzenten. Das Frühstücksgebäck

kommt von der Bäckerei Maislinger

mit mehreren Filialen im Salzkammergut,

das Fleisch „mit Hallstadt-Qualität“

liefert die Fleischerei Zauner aus Bad

Goisern. Die Milch stammt aus dem inneren

Salzkammergut und den Ziegenkäse

gibt’s vor Ort. Einzig das Trockensortiment

wird beim Großhandel gekauft,

aber das lässt sich in der Menge und am

Berg nicht anders bewerkstelligen.

„Die Zusammenarbeit mit regionalen

Lieferanten und Betrieben sowie das

Thema Nachhaltigkeit und Naturschutz

stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit auf

der Alm,“ sagt Huemer. Einmal die Woche

wird abends ein Haubenkoch ein

5-gängiges Menü kochen und sobald erlaubt,

wird ab sieben Uhr früh ein Brunch

angeboten. Bis dahin wird das Frühstück

nach einer eigenen Frühstückskarte mit

selbst gemachten Marmeladen serviert.

Mindestens zwei Köche und 15 Mitarbeiter

im Gastrobereich wird Huemer

brauchen, wenn es dann richtig losgeht.

In der Zwischenzeit wird die Stub’n umgebaut

– auch ein bisschen in Richtung

Fusion – damit alles zusammenpasst.

www.gjaid.at

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