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94 TOURISMUS UND HOTELLERIE
4/2021
Foto:Stefan-Valthe
GREEN
FUTURE
Tourismus geht
Die Karnische Energie als Modellregion für Klimaschutz soll den Tourismus noch nachhaltiger
machen und auch langfristig sichern.
Von Petra Pachler
Im Rahmen der Ausschreibung „Modellregionen“
des Klima- und Energiefonds
reichten die Kärntner Regionen
Nassfeld–Pressegger See/Lesachtal/
Weissensee zehn Maßnahmen mit dem
Schwerpunkt „Ernährung und regionale
Kreislaufwirtschaft“ ein und lagen damit
goldrichtig. Denn als eine von zwei
„Klima- und Energie-Modellregion“, deren
Programme den Zuschlag erhielten,
stehen nun eine Million Euro für die
Umsetzung zur Verfügung.
76 Quadratkilometer Naturpark,
ein 6,5 Quadratkilometer großer See in
Trinkwasser-Qualität, der nur zu einem
Drittel verbaut ist und einen Fischreichtum
mit 22 Arten aufweist und dem „Europäischen
Preis für Tourismus und Umwelt“
seit 1995 ist geradezu eine Steilvorlage
für „Green Tourismus“. Und so
ist es eigentlich gar nicht verwunderlich,
dass die gesamte Region mit ihrem
Projekt der Karnischen Energie als Modellregion
auserkoren wurde.
Ausganspunkt war, dass der Klimaund
Energiefonds Österreich im Rahmen
seines Programmes „Klima- und
Energie-Modellregionen“ in Kooperation
mit dem Klimaschutzministerium
auf der Suche nach einer Tourismus-
Modellregion war, die besonders ambitionierte
Klimaschutzprojekte umsetzen
wollte. Einreichberechtigt waren
alle österreichischen Regionen, die
mindestens 500.00 Nächtigungen aufweisen,
mehr als zwei Gemeinden umfassen
und mindestens 3.000 bis maximal
60.000 Einwohner haben. Damit
sollte sichergestellt werden, dass die für
dieses Vorhaben geschaffenen Maßnahmen
langfristig erhalten bleiben. Nach
der zweiten Bewertungsrunde lagen mit
der Karnischen Energie und dem Konzept
aus Zell am See/Kaprun nur mehr
zwei passende Projekte vor, die beide zu
Modellregionen erklärt wurden.
Langfristiger Tourismus geht nur
mit Klimaschutz
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler:
„Mit den ambitionierten Klimaschutzvorhaben
gibt die Kärntner
Region der Branche eine gute und positive
Zukunftsperspektive. Für mich ist
klar: Die Zukunft der österreichischen
Tourismuswirtschaft und die Energieund
Mobilitätswende müssen Hand in
Hand gehen. Nachhaltiger und damit
zukunftsfähiger Tourismus heißen: Urlaub
in Österreich mit möglichst niedrigen
Treibhausgasemissionen“.
Tourismus und Landwirtschaft
müssen Hand in Hand gehen
Das Klimaschutz-Paket umfasst eine
breite Palette an Maßnahmen in den
Bereichen Mobilität, Tourismus, Ressourcenverbrauch,
Energie und Umweltzertifizierungen,
die bis 2024 umgesetzt
werden müssen. Der Schwerpunkt des
Konzeptes liegt ganz klar auf Treibhaus-
Einsparungen im Bereich nachhaltiger
Lebensmittelstrategie. Hans Steinwender,
Aufsichtsratsvorsitzender der NLW
Tourismus Marketing GmbH: „Unsere
Leuchtturmprojekte sind im Bereich der
Kulinarik bzw. der interdisziplinären Zusammenarbeit
zwischen Tourismus und
Landwirtschaft angesiedelt!“
Treibhauseinsparungen im Bereich
Lebensmittel und Konsum stehen im
Mittelpunkt der ganzheitlichen Strategie,
die von der Produktion bis zur Abfallverwertung
reicht. Die Slow Food Philosophie
von fairen und sauberen Lebensmitteln,
die touristisch erstmals im Lesachtal
mit Slow Food Travel umgesetzt
wurde, ist der Kern des Projektes und sichert
mit dem Prinzip „Nachhaltig vom
Feld bis in die Küche“ ein resilientes, regional
verankertes Lebensmittelsystem.
In weiterer Folge ist am Weissensee
ein Haus der Nachhaltigkeit geplant,
das die autarke Lebensmittelversorgung
und Vernetzung der Partner vorantreiben
soll.
Reisen, aber richtig
Sanfte Mobilität als einer der Eckpunkte
hinsichtlich Klimaschutz schlägt sich
am Weissensee in der neu geschaffenen
Weissensee-Premium Card nieder, die