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GASTRO das Fachmagazin 04/21

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40 BIER

4/2021

Das Bier mit der

weißen Weste

Das Weißbierland Nr. 1 ist zwar unzweifelhaft Bayern, trotzdem hat diese obergärige Biersorte

auch bei uns eine feste Fangemeinde.

Von Clemens Kriegelstein

Auch wenns vielleicht einem Klischee

entspricht, aber man kann

über Weißbiere nicht schreiben,

ohne die Bayern zu erwähnen.

Schließlich wird dort etwa jedes dritte

ausgeschenkte Bier in dem charakteristischen

hohen Glas serviert (35 Prozent

Marktanteil und damit Marktführer).

Zum Vergleich: In Österreich liegt der

Marktanteil von Weizenbieren ziemlich

konstant bei rund zwei Prozent, ist also

eher eine kleine, aber umso feinere Nische,

noch dazu mit einem starken West-

Ost-Gefälle: Bedeutet, dass in Österreich

die Weizenbier-Hochburgen Salzburg, Tirol

oder auch Vorarlberg sind, einerseits

durch die geographische Nähe zu Bayern,

andererseits durch die vielen deutschen

Urlaubsgäste in dieser Region.

Hier wie dort ist das Weizen- oder

Weißbier das gängigste obergärige Bier,

meist mit einer Stammwürze von 11° bis

13° Plato und 4,5 bis 5,5 Vol. % Alkohol.

Das für Weizenbier verwendete Malz

muss zumindest zur Hälfte aus Weizen

hergestellt werden. Weizenbiere sind erfrischend

spritzig und kohlensäurereich,

aber wenig bitter, weil sie schwächer gehopft

sind. Charakteristisch sind dafür

oft Fruchtaromen nach Bananen, Mangos

oder Ananas. Das macht sie auch zu

einem beliebten Grundprodukt für alkoholfreie

Biere, da die für AF-Biere produktionsbedingt

typischen fruchtigen

Aromen hier deutlich weniger störend

empfunden werden, als etwa bei einem

alkoholfreien Lager.

Helle und dunkle Weiße

Der Begriff „Weißbier“ diente früher übrigens

einzig der Farbdifferenzierung. Das

„Weißbier” hob sich so aufgrund seines

relativ hellen Malzes vom „Braun-“, oder

„Schwarzbier” ab. So blieb die Bezeichnung

„Weißbier” den Weizenbieren vorbehalten

– und zwar unabhängig von ihrer

tatsächlichen Farbe, denn es gibt ja

etwa auch exzellente tiefdunkle Weizenbiere,

-böcke oder sogar -doppelböcke.

Aufgrund eben dieser Vielseitigkeit

ist Weizenbier außerdem ein höchst vielseitiger

Speisenbegleiter. Die hellen Varianten

passen etwa ideal zu leichten Vorspeisen,

Geflügel oder gegrilltem Fisch,

während die intensiveren dunklen Sorten

auch Braten, kräftige Käse oder Desserts

perfekt begleiten.

Im Ländle ist ein Weizen

auf der Karte Pflicht

Dass Weizenbier eine hohe Relevanz im

Bierangebot hat, bestätigt Martin Berthold,

der das Wirtshaus am See in Bregenz

betreibt. Er listet in seiner umfangreichen

Bierkarte ein klassisches

hefetrübes und ein alkoholfreies Weizen-

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